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Forum / Psychologie & Persönlichkeit

Angst raus zu gehen, unter Menschen zu gehen, isoliert, unsicher, unwohl

Letzte Nachricht: 19. Oktober 2021 um 23:14
N
nora_12847467
23.11.09 um 1:02

Hallo

ich bin ganz neu hier und habe ein Problem. ich habe angst nach draußen zu gehen, ganz egal worum es geht - es ist einfach die tatsache das haus zu verlassen und unter menschen zu gehen.
ich werde dann leicht nervös, es stresst mich irgendwie und ich merke selbst dass ich mich komisch verhalte.
Selbst kleinere Termine wie Arztbesuche plane ich Tage vorher, immer wieder geht es mir im Kopf herum, versuche den genauen Ablauf zu planen - wie ein kontrollfreak.
Manchmal kann ich vorher nicht mal richtig schlafen, weil ich irgendwie (natürlich völlig grundlos) aufgeregt bin...

Zu meinem Leben: Ich bin arbeitslos seit etwa 3 Jahren und seitdem verkrieche ich mich ziemlich. Anfangs hatte ich noch ein Auto, da ging es noch halbwegs, dann bin ich umgezogen in eine fremde stadt und bin auf bus und bahn angewiesen, seitdem igel ich mich noch mehr ein.
Bin für einen Job umgezogen, mit dem es leider dann doch nicht klappte, von daher ist mein Freundeskreis von früher auch weg und die Entfernung zu weit. Habe noch zu 1,2 Menschen außer meiner Familie Kontakt, aber selbst da merke ich dass ich mich nicht natürlich bei einem Treffen verhalte. Irgendwie lächel ich permanent ganz verkrampft, tue interessiert an dem was sie zu sagen haben, aber irgendwie ist es alles wie eine Rolle die ich spiele. Wenn ich dann wieder zuhause bin, merke ich erstmal wie anstrengend das war und wie froh ich dann wieder bin allein zu sein!

Ich fühle mich oft nutzlos und unsicher, wenn ich das Haus verlasse befinde ich mich nicht "in Sicherheit" - selbst finde ich das alles total bescheuert, kann mich auch gut selbst analysieren & ich zwinge mich auch möglichst jeden tag einmal rauszugehen um mir diese Eigenarten irgendwie abzugewöhnen - aber es klappt nicht!
Ich bin erst 27, sehe ganz gut aus, bin schlank. Vielleicht guckt mich ja auch tatsächlich draußen mal jemand an ohne was böses zu wollen; aber ich denke jedes Mal etwas negatives... Dadurch "beobachte" ich schon die Leute nur um ihre Reaktionen zu sehen. Ich habe durch eine Krankheit etwa 6 kg zugenommen (60kg), mittlerweile bin ich wieder bei 57 kg aber finde mich zu dick - weil auch meine klamotten etwas enger als vorher sitzen. Solche "Lapalien" machen mich aber direkt total fertig & verunsichern mich so als hätte ich null selbstbewusstsein.

Nach außen hin wirke ich aber immer stark & selbstbewusst, niemand würde mir diese Ängste abkaufen - das ist die Maske die ich mir aufgesetzt habe um mich zu verstecken!

Bitte helft mir!! Habe auch schon überlegt einen Psychologen aufzusuchen, aber da müsste ich ja dann auch immer hinfahren (mit auto würde das gehen, dadrin bin ich allein und fühl mich sicher, aber mit dem bus...) Weiß nicht ob ich das schaffe!
In etwa 3 Monaten soll es auch mit der Arbeit wieder losgehen und bis dahin wäre ich gern wieder etwas offener & ausgeglichener & etwas angst frei

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E
edison_11878691
23.11.09 um 1:58

Hallo
Also als erstes würde mich mal interessieren, wie du in 3
Monaten wieder arbeiten willst, wenn du so eine Krankheit
hast??? Ich meine dass nicht böse aber es kann gut sein,
dass es nicht hinhaut. Denn wenn du arbeitest bist du ja auch unter Menschen und dann dürfte es mit den Ängsten wohl kaum besser werden oder?
Hattest du dass auch schon bei deiner alten Arbeitsstelle?
Ich kann mir denken um was es sich bei dir handelt(nur als
Laie, wahrhaftig kann dir das nur ein Psychologe sagen).
Ich selbst bin auch bei einem und glaube die gleiche Erkrankung zu haben.
Warum? Weil mir mein doc gesagt hat, dass er gewöhnlicherweise Patienten hat, die zb nicht mit der
S - Bahn fahren können(bei diesem Krankheitstyp). Die Krankheit heißt Zwangsstörung und bei mir verläuft sie anders, ganz anders!!!
Trotzdem kann ich mir vorstellen, dass deine Gedanken
zum Teil zwanghaft sind, sprich du willst eigentlich ganz
normal zum Arzt gehen, bekommst dann aber aus einem
gewissen Grund Angst davor und musst dann ganz genau
planen wie du diese vermeiden kannst. Villeicht liege
ich auch ganz falsch mit meiner Vermutung!!!
Auf jeden Fall solltest du dir einen Psychater suchen, da wartet man meist eine Weile um einen Termin zu
bekommen. Du bekommst dort dann ein Medikament, so wird es mit der Zeit mit der Panick (Angst) besser. Zudem stellt
dieser dein Krankheitsbild fest und verordnet dir wahrscheinlich eine Psychotherapie.
Von allein geht es selten weg und hier im Netz kann man dir auch nur Tipps geben.
Wenn du weitere Fragen hast kannst du mir ne private
Nachricht schicken
Lieben Gruß

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B
balder_12929385
26.06.10 um 22:52

Allein unter Menschen, Angst, Unsicherheit - Warum?
Hallo ooheartlessoo,

ich kenne diese Gefühle nur allzu gut. Auch ich kann von mir behaupten gut auszusehen und auch beliebt zu sein und den von Dir beschriebenen nach außen hin sicheren und selbstbewußten Eindruck zu machen. Meine Situation ist insofern anders, als dass ich selbstandig bin und dadurch mit Angestellten und Kunden zu tun habe. Trotzdem stresst mich das seit gut zwei Jahren zunehmend und ich fühle mich oft nur zu hause und mit mir selbst allein richtig sicher - zu allem anderen muss ich mich stets überwinden und es verlangt mir oftmals viel ab. Ich bin 33 und bin auch sehr gut in der Lage mich selbst zu analysieren, aber es geht oft soweit, dass es mich nervt. Ich kann mir vieles selbst erklähren, aber stehe trotzdem ständig vor Fragezeichen. Wie kann ich Dir also helfen? Ich weiß es nicht. Ich weiß auch nicht ob Du diese Zeilen überhaupt liest, ich würde mich über eine Antwort aus dem Grund freuen, weil mich interressieren würde, wie sich Dein Leben im Bezug auf die

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B
balder_12929385
26.06.10 um 22:55

Angst rauszugehen...
Hallo ooheartlessoo,

ich kenne diese Gefühle nur allzu gut. Auch ich kann von mir behaupten gut auszusehen und auch beliebt zu sein und den von Dir beschriebenen nach außen hin sicheren und selbstbewußten Eindruck zu machen. Meine Situation ist insofern anders, als dass ich selbstandig bin und dadurch mit Angestellten und Kunden zu tun habe. Trotzdem stresst mich das seit gut zwei Jahren zunehmend und ich fühle mich oft nur zu hause und mit mir selbst allein richtig sicher - zu allem anderen muss ich mich stets überwinden und es verlangt mir oftmals viel ab. Ich bin 33 und bin auch sehr gut in der Lage mich selbst zu analysieren, aber es geht oft soweit, dass es mich nervt. Ich kann mir vieles selbst erklähren, aber stehe trotzdem ständig vor Fragezeichen. Wie kann ich Dir also helfen? Ich weiß es nicht. Ich weiß auch nicht ob Du diese Zeilen überhaupt liest, ich würde mich über eine Antwort aus dem Grund freuen, weil mich interressieren würde, wie sich Dein Leben im Bezug auf die "Angststörung" weiterentwickelt hat. Ich glaube um in solch eine Situation wie Du oder ich zu kommen, tragen immer mehrere Dinge bei. An erster stelle sehe ich erst mal das verschwinden des gewohnten Umfeldes was einem fehlt. Das ganze gekoppelt mit einer andauernden "unglücklichen" Lebenssituation führt einen immer weiter in eine Spirale hinein aus der es schwer ist wieder auszusteigen. Als erstes mal muss man denke ich viel über diese Dinge reden um zu den Punkten zu kommen die einen zu so einem kontrollierten und "leeren" Menschen haben werden lassen. Da ist als erstes die Unsicherheit über das eigene Leben die wieder "gerichtet" werden sollte. Ich denke es wäre gut eine Theraphie in anspruch zu nehmen. Oder Du hast jemanden mit dem Du Dich ernsthaft darüber unterhalten kannst und der es auch beurteilen kann. Für Menschen die solche Gefühle und Gedankengänge nicht kennen ist das schwer nachzuvollziehen. Die Unsicherheit lehrt den Kopf nämlich irgendwann Dinge zu ersetzen, die ihm dann Sicherheit geben. So blöd es klingt, aber in deiner Angst und unsicherheit fühlst Du dich vielleicht sicherer als ohne. Da gibt es dann bestimmt mehrere Ansätze wie Du wieder zu einer "gesunden" Selbstsicherheit zurückkehren kannst. Am Anfang steht glaube ich auch immer die Gelassenheit wiederzufinden - auch gegenüber den vielleicht verhassten Gedankengängen. Erst wenn Du eine Möglichkeit findest diese als Teil von Dir anzunehmen, wird sich wieder ein neues Fenster öffnen. Je mehr Du versuchst dagegen anzukämpfen, desto eher fokussierst Du dich wieder auf das vorhandene Muster. Hinter den vorhandenen Ängsten stehen andere, größere Fragen und Ängste - die Du vielleicht verdrängt hast. Ich weiß, dass es bei mir so ist - trotzdem schaffe ich es zur Zeit nicht richtig daraus zu kommen, aber das zu erläutern ist eine andere Geschichte...


Vielleicht hat sich Dein Leben gedreht, vielleicht geht es Dir noch ähnlich. Vielleicht hast Du Lust mir zu schreiben - wenn Du das hier liest.

...wenn Dich eines nicht erschreckt: Ich bin ein Mann der sich extra wegen deinem Post in einem Frauenforum anmelden musste

take care of you

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deidre_12867941
deidre_12867941
30.06.10 um 20:39


ich bin zwar erst 16 aber dein text trifft 99.9 prozent auf mich zu .. es ist alles sowie du es geschrieben hast das verböüfft miuch gerade



das sieht nach einer sozialen phobie aus...

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M
merlyn_12158332
07.07.10 um 11:12

Soziale Phobie
Hört sich ganz nach sozialer Phobie an. Wahrscheinlich warst du immer schon verunsichert in öffentlichen Bereichen und unter Menschen, die dir eigentlich fremd sind. Ich habe jahrelang gedacht, ich wäre einfach nur schüchtern... Auch mir merkte man von außen nie an, dass ich totale Angst bis hin zur Panik hatte. Ich konnte in der Schule praktisch kein Referat halten und bei zwei mündlichen Prüfungen (Schule, Ausbildung) hatte ich einen Blackout - die Lehrer hatten hinterher sogar meine Freundin gefragt, ob ich Beruhigungsmittel genommen hatte. Hatte ich aber nicht!

Später bekam ich dann aus "heiterem Himmel" immer öfters Panikattacken und es vergingen dann noch einmal sehr viele Jahre, bis ich eine Gesprächstherapie begann. Inzwischen mache ich wieder eine Gesprächs- und Verhaltenstherapie und nehme seit einem Jahr Antidepressiva. Die sind nämlich nicht nur bei Depressionen sondern - auch gering dosiert - bei sozialer Phobie sehr hilfreich! Mir geht es zwischenzeitlich so gut wie nie und ich kann die Dosis schon wieder langsam reduzieren. Ich werde nie eine Stimmungskanone sein weil das einfach nicht meinem Typ entspricht. Aber ich habe keine Panikattacken mehr und ich bin viel offener wenn ich unter Menschen bin. Das hilft dir privat als auch beruflich.

Ich denke bei dir steckt eine große Problematik hinter deinen Symptomen: Geh doch zuerst mal zu deinem Hausarzt oder gleich zu einem Neurologen/Psychologen. Sprech offen über deine Gefühle und Ängste. Oft kann dir der Neurologe schon ein Antidepressiva verschreiben und dir eine Liste aller Psycholgen in deiner näheren Umgebung geben.Er hat nämlich mehr Adressen als die, die im Telefonbuch stehen. Die musst du anrufen und nach einem Ersttermin fragen oder ob du auf die Warteliste kannst. So war das jedenfalls bei mir in Niedersachsen. Es gibt auch in kleineren Städten Selbsthilfegruppen für uns, schau mal in die Tageszeitung oder rufe bei der Diakonie (gelbe Seiten) an und frage nach. Oft kannst du hier schon sofort einige "Notfalltermine" von deren Psychologen bekommen, die waren bei mir sogar kostenlos.

Auf jeden Fall tu etwas für DICH!!! Du bist nicht unheilbar krank, dir kann geholfen werden damit du wieder mehr Lebensfreude bekommst, es gibt so viele Menschen denen es ähnlich geht!!!!!!!

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A
alysha_12349261
07.07.10 um 17:42

Nicht S-Bahn fahren können
Hallo, bin auch seit kurzem neu hier. Mir geht es absolut wie Dir "ooheartlessoo". Ich dachte echt ich hätte das geschrieben. Absolut identische Situation. Am schlimmsten finde ich wenn ich S-Bahn fahren muss. Mein erster Gedanke ist, die wollen alle nur was böses. So bald man angeguckt wird. Dabei stimmt das garnicht. Habe auch eine sehr gute Selbstreflexion und weiß auch woher meine soziale Phobie kommt. Aber sich aufraffen und zum Psychologen zu gehen fällt mir im Moment sehr sehr schwer. Ich weiß, dass ich unbedingt was tun muss. In meiner Arbeit bin ich total taff, habe auch mit vielen Menschen zu tun. Sobald ich aber alleine raus muss - da geht nix mehr. Manchmal glaube ich auch das man mir das dann ansieht. Weil man sich ja irgendwie verkrampft verhält.

Habe auch so manchen schon vor dem Kopf gestossen, wenn jemand versucht hat mit mir zu flirten. Teilweise waren sie dann beleidigt und mir tut es dann leid, weil die können ja nichts dafür, wenn sich bei mir mal wieder ein dramatisches Kopfkino abspielt. Denke immer sofort was negatives. Ist doch schlimm, oder? Dabei wollte man nur nett sein...
Hoffe das ich mich aufraffen kann um diese Probleme endlich in den Griff zu bekommen. Das wär doch sonst echt schade alles, sich sein eigenes Leben so schwer zu machen. Aber wie du siehst, du bist nicht allein mit deinem Problem.
Ganz liebe Grüße

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A
ashton_12320709
24.08.17 um 12:17

Hallo,

Julian hier- ich bin gerade auf der Suche nach einer Person, die mir etwas über die Agoraphobie/ Sozialphobie erzählen könnte.
Ich studiere an einer Filmhochschule und beschäftige mich mit dem Thema, weil ich einen Film darüber drehen werden.
Der Film erzählt auf positive Weise die Möglichkeit sich von so einer Belastung befreien zu können.

Es würde mich sehr freuen wenn Jemand bereit wäre mir dabei etwas zu helfen und ein Film entestehen kann, der Menschen mit einem solchen Problem zur Heilung anstoßen kann.

Viele Grüße,

Julian

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S
sheri_12534457
17.12.19 um 17:22

Hai ich hab dir mal geschrieben, ich kenn das, bin 21 und habe das gleiche Problem, bit seit 1 Jahr Arbeitslos und gehe deswegen bald eine eine spezielle Einrichtung, Freunde hab ich auch nur kaum Partner eh nicht, LEben läuft nicht so top, dazu hab ich noch eine Angleicung vor, alles nicht so einfach

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A
ashton_12320709
17.12.19 um 19:27
In Antwort auf sheri_12534457

Hai ich hab dir mal geschrieben, ich kenn das, bin 21 und habe das gleiche Problem, bit seit 1 Jahr Arbeitslos und gehe deswegen bald eine eine spezielle Einrichtung, Freunde hab ich auch nur kaum Partner eh nicht, LEben läuft nicht so top, dazu hab ich noch eine Angleicung vor, alles nicht so einfach

Danke Dir für deine Nachricht!
Der Film ist schon fertig - aber ich drücke dir alle Daumen für deine Genesung!
Es ist heilbar und Du wirst es auch schaffen!!

Beste Grüße

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happilyworking
happilyworking
19.12.19 um 17:23
In Antwort auf nora_12847467

Hallo

ich bin ganz neu hier und habe ein Problem. ich habe angst nach draußen zu gehen, ganz egal worum es geht - es ist einfach die tatsache das haus zu verlassen und unter menschen zu gehen.
ich werde dann leicht nervös, es stresst mich irgendwie und ich merke selbst dass ich mich komisch verhalte.
Selbst kleinere Termine wie Arztbesuche plane ich Tage vorher, immer wieder geht es mir im Kopf herum, versuche den genauen Ablauf zu planen - wie ein kontrollfreak.
Manchmal kann ich vorher nicht mal richtig schlafen, weil ich irgendwie (natürlich völlig grundlos) aufgeregt bin...

Zu meinem Leben: Ich bin arbeitslos seit etwa 3 Jahren und seitdem verkrieche ich mich ziemlich. Anfangs hatte ich noch ein Auto, da ging es noch halbwegs, dann bin ich umgezogen in eine fremde stadt und bin auf bus und bahn angewiesen, seitdem igel ich mich noch mehr ein.
Bin für einen Job umgezogen, mit dem es leider dann doch nicht klappte, von daher ist mein Freundeskreis von früher auch weg und die Entfernung zu weit. Habe noch zu 1,2 Menschen außer meiner Familie Kontakt, aber selbst da merke ich dass ich mich nicht natürlich bei einem Treffen verhalte. Irgendwie lächel ich permanent ganz verkrampft, tue interessiert an dem was sie zu sagen haben, aber irgendwie ist es alles wie eine Rolle die ich spiele. Wenn ich dann wieder zuhause bin, merke ich erstmal wie anstrengend das war und wie froh ich dann wieder bin allein zu sein!

Ich fühle mich oft nutzlos und unsicher, wenn ich das Haus verlasse befinde ich mich nicht "in Sicherheit" - selbst finde ich das alles total bescheuert, kann mich auch gut selbst analysieren & ich zwinge mich auch möglichst jeden tag einmal rauszugehen um mir diese Eigenarten irgendwie abzugewöhnen - aber es klappt nicht!
Ich bin erst 27, sehe ganz gut aus, bin schlank. Vielleicht guckt mich ja auch tatsächlich draußen mal jemand an ohne was böses zu wollen; aber ich denke jedes Mal etwas negatives... Dadurch "beobachte" ich schon die Leute nur um ihre Reaktionen zu sehen. Ich habe durch eine Krankheit etwa 6 kg zugenommen (60kg), mittlerweile bin ich wieder bei 57 kg aber finde mich zu dick - weil auch meine klamotten etwas enger als vorher sitzen. Solche "Lapalien" machen mich aber direkt total fertig & verunsichern mich so als hätte ich null selbstbewusstsein.

Nach außen hin wirke ich aber immer stark & selbstbewusst, niemand würde mir diese Ängste abkaufen - das ist die Maske die ich mir aufgesetzt habe um mich zu verstecken!

Bitte helft mir!! Habe auch schon überlegt einen Psychologen aufzusuchen, aber da müsste ich ja dann auch immer hinfahren (mit auto würde das gehen, dadrin bin ich allein und fühl mich sicher, aber mit dem bus...) Weiß nicht ob ich das schaffe!
In etwa 3 Monaten soll es auch mit der Arbeit wieder losgehen und bis dahin wäre ich gern wieder etwas offener & ausgeglichener & etwas angst frei

Mehrere Punkte fallen mir zu deinem Eintrag ein: 

1) Selbstwert: Du kannst generell an deinem Selbstwert arbeiten, indem du dich selbst für Dinge lobst, die du gut gemacht hast, egal wie klein sie sind. Du wertest dich selbst in deiner Beschreibung bereits ab. Nur weil du arbeitslos bist und zugenommen hattest, heißt es nicht, dass du weniger wert bist. Deine Gewichtsabnahme ist bereits ein riesiger Erfolg, genauso, wie die Tatsache, dass du erkennst, dass du Hilfe brauchst um an deinen sozialen Ängsten zu arbeiten.

2) soziale Ängste: Kannst du benennen, wovor du Angst hast? Führe am besten einige Tage Tagebuch und schreibe dort auf, wo du vor die Tür gegangen bist und wie es dir dabei ging. Vielleicht findest du ein Muster, wann es dir schlechter geht, oder welche Situationen dir besonders schwer fallen. (Vielleicht fällt dir Bahn fahren schwerer als Fahrradfahren, weil man in der Bahn neben anderen Mwnschen sitzt). Dann versuche soziale Situationen zu üben, die dir leicht fallen. Gehst du gerne Spazieren? Dann geh spazieren und nimm dir z.B. vor, unterwegs 3 Personen zu grüßen. Oder gehst du gerne raus, aber eher, wenn niemand auf der Straße ist? Dann stell dir den Wecker auf 5 Uhr morgens und geh am frühen Morgen spazieren, wenn die Straße leer ist. Wenn du das Gefühl hast, dass du die Situation beherrschst, dann kannst du den Schwierigkeitsgrad steigern (z. B. anstatt Fahrrad fahren in einem Zug fahren und neben jemandem sitzen, oder zur Stoßzeit in die Stadt fahren). Man muss soziale Interaktionen üben, damit man sich in sozialen Situationen sicher fühlt. Es ist normal, dass deine Selbstsicherheit sinkt, weil du durch die Arbeitslosigkeit vielleicht lange nicht geübt hast, dich mit anderen Menschen zu beschäftigen. Überfordere dich nicht, sondern such dir die leichteren sozialen Situationen für den Anfang raus.

3) Psychotherapie: Es macht Sinn, dass du mit jemandem über deine Probleme redest. Für den Anfang könntest du bei der Telefonseelsorge anrufen, dann musst du das Haus nicht verlassen. Es gibt auch Apps, die von manchen Krankenkassen bezahlt werden, über die man Psychotherapie per Videokonferenz bekommt. Ruf am besten Mal bei der Krankenkasse an. Die vermitteln auch manchmal Termine mit kooperierenden Therapeuten.

Mach dich nicht verrückt. Die sozialen Fähigkeiten der meisten Menschen leiden, wenn sie länger alleine sind, oder wenig Zeit für soziale Kontakte haben. Wenn dich das nicht stören oder sorgen würde, wärest du ein Soziopath. Also sei gnädig zu dir selbst und freu dich, dass mit dir „alles in Ordnung“ ist und dein Körper dich gewarnt hat, dass du mehr Zeit mit sozialer Interaktion verbringen musst, um dich wohlfühlen zu können.

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A
atije_19550677
05.03.20 um 20:14
In Antwort auf nora_12847467

Hallo

ich bin ganz neu hier und habe ein Problem. ich habe angst nach draußen zu gehen, ganz egal worum es geht - es ist einfach die tatsache das haus zu verlassen und unter menschen zu gehen.
ich werde dann leicht nervös, es stresst mich irgendwie und ich merke selbst dass ich mich komisch verhalte.
Selbst kleinere Termine wie Arztbesuche plane ich Tage vorher, immer wieder geht es mir im Kopf herum, versuche den genauen Ablauf zu planen - wie ein kontrollfreak.
Manchmal kann ich vorher nicht mal richtig schlafen, weil ich irgendwie (natürlich völlig grundlos) aufgeregt bin...

Zu meinem Leben: Ich bin arbeitslos seit etwa 3 Jahren und seitdem verkrieche ich mich ziemlich. Anfangs hatte ich noch ein Auto, da ging es noch halbwegs, dann bin ich umgezogen in eine fremde stadt und bin auf bus und bahn angewiesen, seitdem igel ich mich noch mehr ein.
Bin für einen Job umgezogen, mit dem es leider dann doch nicht klappte, von daher ist mein Freundeskreis von früher auch weg und die Entfernung zu weit. Habe noch zu 1,2 Menschen außer meiner Familie Kontakt, aber selbst da merke ich dass ich mich nicht natürlich bei einem Treffen verhalte. Irgendwie lächel ich permanent ganz verkrampft, tue interessiert an dem was sie zu sagen haben, aber irgendwie ist es alles wie eine Rolle die ich spiele. Wenn ich dann wieder zuhause bin, merke ich erstmal wie anstrengend das war und wie froh ich dann wieder bin allein zu sein!

Ich fühle mich oft nutzlos und unsicher, wenn ich das Haus verlasse befinde ich mich nicht "in Sicherheit" - selbst finde ich das alles total bescheuert, kann mich auch gut selbst analysieren & ich zwinge mich auch möglichst jeden tag einmal rauszugehen um mir diese Eigenarten irgendwie abzugewöhnen - aber es klappt nicht!
Ich bin erst 27, sehe ganz gut aus, bin schlank. Vielleicht guckt mich ja auch tatsächlich draußen mal jemand an ohne was böses zu wollen; aber ich denke jedes Mal etwas negatives... Dadurch "beobachte" ich schon die Leute nur um ihre Reaktionen zu sehen. Ich habe durch eine Krankheit etwa 6 kg zugenommen (60kg), mittlerweile bin ich wieder bei 57 kg aber finde mich zu dick - weil auch meine klamotten etwas enger als vorher sitzen. Solche "Lapalien" machen mich aber direkt total fertig & verunsichern mich so als hätte ich null selbstbewusstsein.

Nach außen hin wirke ich aber immer stark & selbstbewusst, niemand würde mir diese Ängste abkaufen - das ist die Maske die ich mir aufgesetzt habe um mich zu verstecken!

Bitte helft mir!! Habe auch schon überlegt einen Psychologen aufzusuchen, aber da müsste ich ja dann auch immer hinfahren (mit auto würde das gehen, dadrin bin ich allein und fühl mich sicher, aber mit dem bus...) Weiß nicht ob ich das schaffe!
In etwa 3 Monaten soll es auch mit der Arbeit wieder losgehen und bis dahin wäre ich gern wieder etwas offener & ausgeglichener & etwas angst frei

Hallo ich habe angst in dunkel nach draußen zu gehen ich übe immer dann wenn es dunkel ist nach draußen zu gehen und das klappt gut ich habe Mutismus das liegt daran 

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barbaralanger
barbaralanger
21.03.20 um 21:25

Wahrscheinlich steckst Du in einer schweren Depression. Gehe doch einfach mal zu einem Psychologen und versuche Dir Rat zu holen.

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J
jabr_19260321
04.04.20 um 22:26
In Antwort auf nora_12847467

Hallo

ich bin ganz neu hier und habe ein Problem. ich habe angst nach draußen zu gehen, ganz egal worum es geht - es ist einfach die tatsache das haus zu verlassen und unter menschen zu gehen.
ich werde dann leicht nervös, es stresst mich irgendwie und ich merke selbst dass ich mich komisch verhalte.
Selbst kleinere Termine wie Arztbesuche plane ich Tage vorher, immer wieder geht es mir im Kopf herum, versuche den genauen Ablauf zu planen - wie ein kontrollfreak.
Manchmal kann ich vorher nicht mal richtig schlafen, weil ich irgendwie (natürlich völlig grundlos) aufgeregt bin...

Zu meinem Leben: Ich bin arbeitslos seit etwa 3 Jahren und seitdem verkrieche ich mich ziemlich. Anfangs hatte ich noch ein Auto, da ging es noch halbwegs, dann bin ich umgezogen in eine fremde stadt und bin auf bus und bahn angewiesen, seitdem igel ich mich noch mehr ein.
Bin für einen Job umgezogen, mit dem es leider dann doch nicht klappte, von daher ist mein Freundeskreis von früher auch weg und die Entfernung zu weit. Habe noch zu 1,2 Menschen außer meiner Familie Kontakt, aber selbst da merke ich dass ich mich nicht natürlich bei einem Treffen verhalte. Irgendwie lächel ich permanent ganz verkrampft, tue interessiert an dem was sie zu sagen haben, aber irgendwie ist es alles wie eine Rolle die ich spiele. Wenn ich dann wieder zuhause bin, merke ich erstmal wie anstrengend das war und wie froh ich dann wieder bin allein zu sein!

Ich fühle mich oft nutzlos und unsicher, wenn ich das Haus verlasse befinde ich mich nicht "in Sicherheit" - selbst finde ich das alles total bescheuert, kann mich auch gut selbst analysieren & ich zwinge mich auch möglichst jeden tag einmal rauszugehen um mir diese Eigenarten irgendwie abzugewöhnen - aber es klappt nicht!
Ich bin erst 27, sehe ganz gut aus, bin schlank. Vielleicht guckt mich ja auch tatsächlich draußen mal jemand an ohne was böses zu wollen; aber ich denke jedes Mal etwas negatives... Dadurch "beobachte" ich schon die Leute nur um ihre Reaktionen zu sehen. Ich habe durch eine Krankheit etwa 6 kg zugenommen (60kg), mittlerweile bin ich wieder bei 57 kg aber finde mich zu dick - weil auch meine klamotten etwas enger als vorher sitzen. Solche "Lapalien" machen mich aber direkt total fertig & verunsichern mich so als hätte ich null selbstbewusstsein.

Nach außen hin wirke ich aber immer stark & selbstbewusst, niemand würde mir diese Ängste abkaufen - das ist die Maske die ich mir aufgesetzt habe um mich zu verstecken!

Bitte helft mir!! Habe auch schon überlegt einen Psychologen aufzusuchen, aber da müsste ich ja dann auch immer hinfahren (mit auto würde das gehen, dadrin bin ich allein und fühl mich sicher, aber mit dem bus...) Weiß nicht ob ich das schaffe!
In etwa 3 Monaten soll es auch mit der Arbeit wieder losgehen und bis dahin wäre ich gern wieder etwas offener & ausgeglichener & etwas angst frei

Hallo, 

ein Psychologe ist immer eine Option. 

Aber, wenn du beim rausgehen immer unsicher bist, liegt das schon auch an deiner fehlenden Arbeit und deinem falschen Selbstbild oder Bild, das andere an dir haben, oder haben könnten. 

Bedenke, du kannst nicht wissen, was andere von dir denken, wenn sie dich auf der Straße sehen. Es gibt also eigentlich keinen Grund für Bedenken deinerseits. Selbst wenn der eine oder andere die Nase rümpft, ... es ist dein Leben und nicht seines. Arbeitslos zu sein, ist keine Schande.

Wenn du dich unwohl fühlst ... dann gib doch deinen Wegen nach draußen einen für dich schönen Sinn.

z.b. du gehst nun Einkaufen, um dir ein ordentliches Kochen zu können,
du gehst an die frische Luft, um die schöne Sonne zu genießen usw.

Oder gehe nach draußen an Orte, die dir wirklich gefallen und dich zufrieden und glücklich machen. Also Orte, wo wenig Menschen sind, Parks mit schönen Blumen, Bäumen und Vögeln und Tiere. Was immer dir gefällt. Und verweile an den Stellen, die dir am besten gefallen, schließe die Augen und genieße die Sonne und die frische Luft. 

Vielleicht kannst du auch ehrenamtlich derweil tätig werden und deiner Zeit an dieser Stelle Sinn geben. 

Du bist allein an einem Ort mit Menschen, aber so allein bist du eigentlich nicht. Vielleicht hast du auch Angst deine Situation ganz normal anzunehmen, und bist eher geneigt dich selbst zu knechten und nieder zu machen.

Fülle den Tag mit Dingen, die dir einen schönen Sinn geben und dich immer wieder glücklich machen.
 

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U
user561030779
19.10.21 um 17:06

Es ist klar zu sagen das es in der Art von einer angststörung sein könnte geh besser damit zum Arzt oder Psychologen 

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H
halis_21934042
19.10.21 um 23:14

Ich beneide dich, das wünsche ich mir schon lange. In einer Stadt zu wohnen und Öffis zur Verfügung zu haben... da startet die Arbeit nicht schon beim ins Auto einsteigen. Am gegenteiligen Problem leide ich. Landleben. Zu wenig Menschen. Leise, dunkle Nächte. Und keine Öffis... Sehe das eventuell als Trost.

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