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Forum / Psychologie & Persönlichkeit

Angst, aber weis nicht wovor und daraus resultierende Panikattacken

Letzte Nachricht: 20. April 2017 um 9:33
D
dawud_12168730
19.04.17 um 22:55

Hi

ich bin 27 Jahre und habe schon so seit 5 Jahren immer wieder Angst mal Panikattacken gehabt.

Seit ca. einem halben Jahr ist es aber sehr schlimm geworden.

Ich habe ständig Angst etwas mit dem Herz zu haben (War vor 9 Jahren mal in einer Herzklinik und wurde wegen Herzrhytmusstörungen KOMPLETT durchgecheckt, war aber alles ok..).

Problem 1: Ich messe fast zu JEDEM Zeitpunkt am Tag meinen Puls. Ich habe IMMER einen Finger auf dem Handgelenk liegen oder am Hals etc. und schau nach ob ich Herzrhytmusstörungen bzw. Herzstolpern habe. 

Ich mach das ganze teilweise unbewusst und teilweise bewusst. Wenn andere Personen mit im Raum sind, dann versuch ich es zu verstecken, was mir auch gelingt. Nur meine Freundin weis bescheid, ich hab ihr mal gesagt, sie soll mich einen Tag lang beobachten, wie oft ich das wirklich (unbewusst) mache. Sie meint wirklich fast durchgehend.

Ich kann nicht einschlafen, wenn ich meinen Puls nicht spüre...Und wenn ich merke, dass mein Herz unregelmäßig läuft bekomme ich Panik.

Problem 2: DIe Panikattacken kommen aber auch unverhofft. Aufeinmal beginnt mein Herz zu rasen und mein ganzer Brustkorb kribbelt und wird heiß, ich denke, dass jeden Moment mein Herz stehen bleiben könnte. Dabei hab ich einen sehr sehr hohen Puls von vielleicht 140-160.

Das ist wie als würde Adrenalin durch den kompletten Körper (vorallem dem Brustkorb) pumpen. (Kennt das jemand?) Andere Symptome hab ich eigentlich nicht bei der Panikattacke, bis auf Todesangst. 

Die Schübe dauern meistens nur 10-15 Sekunden, aber danach habe ich immer noch total Angst. Insgesamt dauert eine Panikattacke vielleicht 10-15 Minuten.

Problem 3: Ich habe (seit neusten) ein Angstgefühl, aber ich weis nicht wovor ich Angst habe. Es ist einfach eine Angst da, aber ich kann nicht beschreiben WOVOR ich genau Angst habe. Ich habe einfach Angst. (Kennt das jemand?) Durch diese Angst entstehen manchmal auch die Panikattacken.

Problem 4: Wenn ich merke, dass sich eine Panikattacke anbahnt trinke ich immer schnell ein Bier, weil ich mich dabei irgendwie sicherer fühle. Das passiert fast jeden Tag 1-2x. Ich bin absolut nicht Alkoholabhängig und habe nicht mal LUST auf Bier, sondern ich weis, dass es mir damit kurz besser geht. Somit trinke ich dann aber trotzdem jeden Tag 1-2 Bier. Trotzdem bin ich mir sicher, dass keine Abhängigkeit besteht, weil ich es nicht trinke weil ich Lust darauf habe, sondern nur wenn sich eine Panikattacke anbahnt oder gerade besteht.

Kennt jemand meine Probleme? Habe mich jetzt bei einer Psychologin angemeldet und habe dort am 3. Mai einen Termin...das ganze schneidet wirklich sehr in mein Leben ein. 

LG

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R
roda_12687690
20.04.17 um 8:49

Hallo greschiki,

das klingt ziemlich deutlich nach einer Panikstörung, die genaue Diagnose kann dann die Psychologin/Therapeutin stellen.

Eine solche Störung zeichnet sich genau dadurch aus, dass du körperliche Symptome sehr stark betrachtest (z.B. Herzschlag) und Veränderungen dir Angst machen, was wiederum zu verändertem Herzschlag führen könnte usw. - ein Teufelskreis der Angst. Dabei kommt hinzu, dass du Angst hast du sterben oder umzufallen, was rational betrachtet natürlich Panik erzeugen kann, wenn man so fühlt.

Eine solche Störung lässt sich sehr gut behandeln, das sollte dir also Mut machen.

Dass du nun Bier zur Beruhigung trinkst, ist natürlich doof - wie wäre es mit alkoholfreiem Bier?

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L
lumusi_12929047
20.04.17 um 9:33

Ich hätte ja Angststörung gesagt, ich weiß nicht was der Unterschied zwischen Angst- und Panikstörung ist. Ich hab jedenfalls das Gleiche gehabt, auch diese grundlose Angst.

Bier als Beruhigung ist aber denkbar schlecht - bei der Therapie wirst du dann aber eh sehr schnell lernen, wie du dich anderweitig ablenken kannst. Am besten ist es bei einer leichteren Angst, sich mit ungefährlichen Tätigkeiten abzulenken - ich such mir da immer eine unordentliche Lade oder das Badezimmer o.Ä. aus und dann fange ich an aufzuräumen/zu putzen. Dadurch, dass es eine produktive Ablenkung ist, fühle ich mich nochmal besser.
Wenn ich zu viel Angst für so etwas habe, dann zähle ich mit dem Daumen die anderen Finger an der Hand (1-2-3-4-1-2-3-4-1-2-3-4), was wirklich schon Konzentration braucht, wenn ich sehr panisch bin. Alternativ gibts auch die Technik alle fünf Sinne fünfmal einzusetzen: Fünf unterschiedliche Dinge benennen, die man sieht - fünf unterschiedliche Oberflächen anzugreifen - an fünf unterschiedlichen Dingen zu riechen - fünf unterschiedliche Geräusche erzeugen und fünf unterschiedliche Dinge schmecken (wenn man halt kann).

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