Hallo!
Bis vor einem Jahr war ich eine sehr strebsame, immer freudig nach vorne blickende Person. Ich machte mein Abi mit Glanznoten, schrieb mich für mein jetziges Studium ein und hatte ein Ziel vor Augen. Leider ist meine Großmutter Anfang des Jahres an Darmkrebs erkrankt. (Mit nur 60Jahren, top fit!!!)
Ich fiel in ein tiefes Loch. Alles schien unwichtig zu werden. Mitte des Jahres vertarb sie und mit ihr ein Teil von mir. Es hört sich jetzt ggf. komisch an, aber meine Oma war die treibende Kraft an meiner Seite. Immer wenn ich Kummer hatte, war sie für mich da. Nicht, dass meine Eltern diese Rolle nicht übernommen hätten! Bei ihr war es einfach anders. Sie hat mir immer gesagt, dass ich alles schaffe, wenn ich es nur richtig will und das es egal ist was andere Leute reden. Sie war wie ein rettendes Boot, wenn mal wieder alles schief ging. Ich hatte nie eine richtige Familie, bis meine Mama meinen Papa kennenlernte und ich somit endlich liebevolle Großeltern und einen Papa, der mir endlich das Gefühl gab nicht fehl am Platz zu sein, hatte.
Nun ist sie, wie erwähnt, verstorben. Meine Familie hält nun fester zusammen, als jemals zuvor. Aber trotzdem fehlt da was.
Ich habe Schlafstörungen, krieg den "A.." nicht hoch, um für meinen hart erarbeiteten Studienplatz zu lernen und ich habe das Gefühl, die Zeit fliegt nur so dahin. Ich habe keine Kraft mehr und würde am liebsten die Zeit zurück drehen.
Wäre es ratsam psychologische Betreung in Anspruch zu nehmen? Ich weiß einfach nicht, wie ich da wieder raus kommen soll.
Ich kann mich einfach nicht überwinden, das Leben ohne sie weiterzu leben. Es ist, als wäre für mich die Zeit stehen geblieben.
Ich habe auch seit ein paar Wochen Angst vor dem Einschlafen.
Liebe Grüße