Hallo Ihr Lieben!
Ich bin ein sehr freundlicher, zuvorkommender und liebenswürdiger Mensch. Ich bin immer sehr darauf bedacht, in meiner Arbeit kompetent zu erscheinen, (was auch sehr geschätzt wird) und in meiner Freizeit keine Ahnung, man kann einfach alles haben von mir.
Ich weiß allerdings sehr genau was ich will und kann mich durchsetzen. Stehe fest im Leben, bin bodenständig, bescheiden und hab einen genauen Plan von meiner Zukunft.
Teilweise verstehe ich viel zu wenig, warum die Menschen so grausam zueinander sind.
Man redet hinter dem Anderen seinen Rücken, versucht immer besser als der Andere zu sein, Menschen spielen sich gegenseitig aus unglaublich was in der heutigen Zeit so läuft.
Für mich, teilweise oft unbegreiflich. Ich denke, bzw. weiß, dass ich meinem Alter immer schon sehr weit voraus war, und viele Dinge, die für mein Alter normal waren, fand ich immer kindisch oder nicht mehr lustig (ich bin heute 34 Jahre alt)
Und irgendwie hab ich mich im Laufe der Zeit zu einem sehr guten, jedoch teilweise eher ernsten Menschen entwickelt. Vielleicht auch, weil einen das Leben und seine negativen Erfahrungen verändert.
Ich hatte nie eine beste Freundin so sehr ich mir auch eine gewünscht hätte aber ich war immer alleine. Man muss aber auch sagen dass ich eine Familie hab, die echt top ist. So was kann man sich echt nur wünschen!!
Als ich dann 29 Jahre alt wurde, verstand ich mich super mit einer Arbeitskollegin. Sie war in einer anderen Abteilung und wir hatten extrem viele Gemeinsamkeiten. Hatten eine Menge zu reden, waren auf der gleichen Wellenlänge. Jedoch gab es in unserem Freundeskreis oder eher Bekanntenkreis unter Arbeitskollegen eine andere die mich nicht mochte. Warum auch immer. Ich habe ihr nie einen Grund gegeben, mich nicht zu mögen, aber gut, das ist jedem sein Recht. Diese andere hat allerdings immer schlecht hinter meinem Rücken geredet, und meine damals beste Freundin aufgehusst. Diese saß natürlich immer zwei Stühlen, weil sie sich mit uns beiden gut verstand.
Jedoch hat es irgendwann angefangen, dass sie begann mich zu belügen, und auch immer mehr auszunutzen. Bei mir ist es so, dass ich zu gut bin für die Welt und auch seehr lange brauch, bis ich merk, dass ich ausgenutzt werd. WENN ich es allerdings bemerke, is es aus. Strich drunter, dann bin ich fertig mit dem Menschen. Ich hatte die Lügen satt und hatte genug davon immer nur zu geben und eine Abfuhr zu bekommen, wenn ich mal was brauchte. Ich hatte es satt und beendete diese Freundschaft.
Ich hatte noch eine andere Arbeitskollegin, die ein wenig älter war. Wir waren grundverschieden, wie Tag und Nacht und dennoch verbrachten wir viele Stunden mit einander, bastelten, gingen spazieren führten lange Gespräche. Aber auch hier, ging die Schere sehr weit auseinander was die Lebenseinstellung betraf. Sie war so gierig, das es kaum auszuhalten war. Sie besuchte mich, und ich machte Kaffee, stellte Kuchen oder Kekse hin, machte am Abend ein paar Brötchen. Echt ein gemütlicher Nachmittag. Ich besuchte sie und ich saß mehrere Stunden in ihrem Wohnzimmer bei nicht mal 18C im Winter und einem kleinen Glas Verdünnsaft vor der Nase. Sämtliche Treffen hat sie zu ihren Gunsten ausgemacht, immer so, dass sie nicht weit zu fahren hatte. Und auch hier, war nach 5 Jahren Freundschaft meine Geduld am Ende und ich hab die Freundschaft beendet.
Meine dritte und letzte Freundin, ist mir in der Arbeit gegenüber gesessen. (sie alle wurden von Arbeitskolleginnen zu Freundinnen, als ich vor etlichen Jahren die Firma verließ und in eine andere wechselte)
Sie hatte ständig Männerprobleme und wir diskutierten viel ihre Beziehungsangelegenheiten. Aber sie war für mich da, ich für sie. Jedoch hat es auch hier sehr lange gedauert, bis ich bemerkte, dass unsere Freundschaft kein gegenseitiges Geben und Nehmen war. Sie rief mich an um 23:00 Uhr in der Nacht (weckte mich teilweise) und heulte bis um 1:00 Uhr. (mein Wecker läutete um 5:00 Uhr). Aber das war kein Problem, ich war für sie da. Dazu kommt noch was: Wenn man sich gut versteht, und weiß dass man sich regelmäßig hört, und plötzlich hört man vom anderen nix mehr, dann macht man sich automatisch sorgen.
Und genau so war es bei mir. Sie hat es vorgezogen, sich plötzlich nicht zu melden. Vertröstete mich nur noch, schrieb SMS mit 3-4 Wörtern, alles klar bei mir, melde mich später hat sie nur nicht.
Über 4 Wochen ließ ich mich immer nur hinhalten und ich wartete. Bis ich halt keine Geduld mehr hatte. Zu einem Gespräch hatte sie keine Zeit oder keine Kraft wie auch immer. Und ich hatte keine Lust mehr ständig nur auf sie einzugehen und mich um sie zu bemühen. Also beendete ich auch DIESE Freundschaft. Ich erntete natürlich sehr böse Worte, weil ich die Geduld nicht aufgebracht hatte, die eine richtige Freundin hätte aufbringen müssen!!
Jetzt wo ich alle meine drei Freundinnen verloren hab, ja es hört sich schlimm an, fühl ich mich sehr befreit. Als wäre eine riiiiiiesen Last von mir gefallen.
Im Juli hab ich eine neue Arbeit angefangen und wieder hab ich eine ganz liebe Kollegin kennen gelernt. Wieder total auf einer Welle, und wir haben angefangen, Freizeit miteinander zu verbringen. Wir machten Sport nach der Arbeit und gingen Wandern an manchen Samstagen jetzt im Herbst. Sie hat mir aufgrund Zeitmangel oder auch krankheitsbedingt schon ca. 6-7 Treffen abgesagt. Ich fand das immer sehr schade, aber gut, kann man nix machen.
Letzten Samstag hat mein Bruder ein Kinderzimmer aufgebaut, da sie ein Baby bekommen, und ich mußte/wollte helfen. Da mein Bruder auch zu jeder Zeit für mich da ist. Also hab ich ihr Bescheid gesagt, dass ich am Samstag leider nicht kann, und erklärt warum. Sie war sehr böse und meinte: wenn sie das vorher gewußt hätte, hätte sie sich mit wem anderen was ausgemacht. Teilweise komm ich mir bei ihr sehr oft als Lückenfüller vor, da sie mich auch anruft, wenn irgendwer von ihren Freunden nicht kann. Seit Freitag Abend also haben wir keinen Kontakt mehr, obwohl sie in der gleichen Firma arbeitet wie ich.
Ich hab es so satt, mich wieder um eine Freundschaft zu bemühen, wo ich sowieso nur wieder alles an Kraft und Liebe reinsteck, und nur wenig zurück bekomme.
Sie wird auch bei uns in der Firma komisch von der Seite angesehen, aber ich mach mir lieber mein eigenes Bild von den Menschen. Ich bemerke aber auch, dass ich sehr oft einen Außenseiter zum Freund/Freundin hab und auch selbst als solcher abgestempelt werd...
Es ist zwar in der Firma nun eine komische Situation wenn wir uns an der Bushaltestelle sehen (weil wir bis auf die letzten 3 Stationen den selben Arbeitsweg haben) oder in der Kantine, und jeder von uns auf den Kontakt des anderen wartet.
Nach so vielen Enttäuschungen bin ich auch irgendwie froh, dass ich keine Freundschaften hab, die mich auf irgend eine Weise belasten. Fühl mich grad sehr frei, da ich mich normal auch sehr um die Sorgen meiner Freunde annehme.
Andererseits mache ich mir schon so meine Vorwürfe und Gedanken, warum alle 4 Freundschaften kaputt geworden sind
Vielleicht könnt ihr mir einen Tipp geben so generell. Nur bitte keine Vorwürfe oder so was, ich bin echt schon am Limit und könnt echt ein paar freundliche Worte vertragen!
Ganz liebe Grüße
Martina