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Hallo, leider sehr spät die Antwort.
Warum glaubst du, fällt es dir so schwer, über deine Gefühle zu sprechen?
Ich finde, sowas sollte man langsam aufbauen. Du könntest zum Beispiel immer mal einen Satz fallenlassen, wenn es gerade passt. Nichts, was dich große Überwindung kostet. Aber systematisch immer mehr von dem was dich bewegt teilen.
Zum Beispiel wenn ihr gemeinsam einen emotionalen Film im Fernsehen seht: "Das macht mich traurig." Und dann vielleicht ein bisschen mit deiner Freundin kuscheln.
Oder wenn ihr Streit habt und du Ängste hast, z. B., dass sie dich nicht genug liebt oder sowas: "Denk bitte nicht, dass ich nicht auch Angst vor xy habe."
Oder ihr fahrt an einem Friedhof vorbei und du sagst: "Ich muss immer an meinen Vater denken, wenn wir hier vorbei kommen"..
Ich dennke, du verstehst, worauf ich ungeführ hinauswill. Es hängt natürlich auch sehr von deinem Umfeld ab. Wenn sie sensibel sind, werden sie das Thema vorsichtig aufgreifen. Und so kommt man sich hoffentlich Stück für Stück näher.
Aber auch da ist es wichtig, das richtige Maß zu finden und dauernd jammern und völlige Gefülhsduselei kommt auch mancherorts schlecht an. Insbesondere, wenn sich eine Person, die man möglicherweise für ihre Beherrschtheit schätzt, sich ins Gegenteil verändert. Aber emotionale Momente ab und an und Einblick in das eigene Gefülhsleben hin und wieder bereichern das LEben und verbinden und zeugen eher von Stärke als von Schwäche.
Sollten deine Bemühungen zu nichts führen, gibt es Psychologen oder die Telefonseelsorge. Mit denen kann man sogar in Mailkontakt treten oder Termine für Chats vereinbarn - habe ich auch mal gemacht. Hinterher vielleicht was spenden, da freuen sich alle beteiligten.. ;)