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Forum / Psychologie & Persönlichkeit

5 Jahre später kommt jetzt alles hoch...

Letzte Nachricht: 1. August 2015 um 14:24
J
jackie_12330622
01.07.15 um 17:24

Ich bin hier, da ich Antworten von Menschen brauche, die wissen was ich erlebt habe.
Vor 5 Jahren wurde ich von einem sehr guten Freund vergewaltigt...er hatte mein Vertrauen ausgenutzt und sich einfach das genommen was er wollte. Meinen Eltern konnte ich sowas nicht erzählen, aber ich dachte, meine besten Freundinnen würden zuhören und helfen können. Falsch gedacht. Sie taten so, als wäre etwas passiert, dass halt mal passieren kann aber versicherten mir, mir zu glauben. Dennoch verbrachten sie Zeit mit diesem A******* und wenn ich sie darauf ansprach, kam nur: "Aber er ist doch unser Kumpel.". Somit fand ich mich damit ab, dass es wohl wirklich nicht so schlimm war und konzentrierte mich wieder auf die Schule. Jetzt merkte ich während dem Studium immer mehr, wie mich etwas im tiefsten Innern mehr und mehr belastet, aber nicht genau wusste was. Somit ging ich in eine Therapie, wo wir jetzt angefangen haben, über dieses Thema zu sprechen.
Ich fühle mich sehr schlecht, ich hängel mich nur von Tag zu Tag und versuche gleichzeitig mein Studium durchzuziehen. Ich habe angefangen zu trinken und habe plötzlich Probleme damit, mit meinem Freund zu schlafen....Ich weiß, ich weiß,...die Aufarbeitung erfordert eben Kraft und wirklich auch Ausdauer, aber ich habe das Gefühl langsam einzuklappen und nichts dagegen tun zu können. Ich schreibe hier, weil ich hoffe, dass ihr mir Hoffnung oder wenigstens Verständnis entgegen bringen könnt, da ich mir so vorkomme, als hätte ich nicht dass Recht erst nach so einer Zeit damit anzufangen die Angst und den Schmerz zu spüren - Gefühle, die ich damals verweigert habe.

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M
makoto_984159
02.07.15 um 14:38

Meine beste
Freundin hat ihren Vater durch Krebs verloren. Nicht das ich jetzt die Story erzählen möchte aber ich sehe Gemeinsamkeiten. Und zwar war es so, dass sie 4 Jahre kaum über den Tod ihres Vaters gesprochen hat. Kam es mal zur Sprache hat sie uns immer gesagt, ich möchte nicht drüber sprechen, auch weil sie jedes mal kurz vor dem weinen war. Sie konnte sich einfach nicht eingestehen, dass er Tod war.

Nach all den Jahren begann sie es zu verarbeiten aber mit wem sollte sie noch darüber sprechen? In ihren Augen kam sie sich doof vor, dass `alte` Thema nochmals zur Sprache zu bringen. Zum Glück habe ich gemerkt, dass sie nun bereit ist, über diesen schrecklichen Vorfall zu reden und hab sie immer wieder darauf angesprochen. Es half ihr und ich gab ihr Mut auch mit Anderen darüber zu reden.

Was ich eigentlich sagen möchte ist, dass es nie zu spät ist, über etwas zu reden. Dieses schlimme Ereignis hast du aus Eigenschutz und fehlendes Verständnis von deinen Freundinnen verdrängt. Es ist an der Zeit es auf zu arbeiten.

Ich wünsche dir viel Glück dabei.

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R
ruthie_12890873
01.08.15 um 14:24

Hallo
Hi,
Du hast mein vollstes Verständnis und höhsten Respekt! Ich finde es sehr mutig von dir nach der langen Zeit das Geschehene endlich aufzuarbeiten. Langfristig wird dir das so viel für ein glückliches und ausgeglichenes Leben bringen.
Ich persönlich habe diesen Schritt noch nicht gewagt... Mir gehts auch meistens gut und ich will das nicht nochmal aufrollen. Ich habe ja alles schon so gut in meinen "Schubladen" verstaut und die will ich nicht öffnen. Daher kann ich mir gut vorstellen, wie schwer und belastend es für dich zur Zeit ist.
Du hast das absolut ein Recht auf deine Gefühe, egal wie lange es her ist!! Ich kann das zu anderen mit 100% Überzeugung sagen, aber weiß auch, dass ich mich genauso fühle wie du!
Ich hoffe, dass du weitermachst und Hilfe und Unterstützung von deinen Liebsten bekommst!!
Alles Gute,
Teresa

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