Hallo ihr,
vor 2 Jahren wurde ich am 15. Februar von meinem damals besten Freund vergewaltigt.
Ich war 22 und nach einer schmerzhaften Trennung von meinem Partner suchte ich nach Geborgenheit.
Er gab sie mir, zuerst. Ich hatte Schmetterlinge im Bauch, fühlte mich durch seine Komplimente und liebe Art als Frau begehrenswert.
Wir trafen uns zum Fasching. Wir lachten und am Ende küssten wir uns.
Ich fühlte mich wohl.
Auf dem Weg zu ihm nach Hause holte er an einer Tankstelle Zigaretten, ein süßes rotes Stoffherz und eine Packung Kondome für "den Notfall".
Ich bedankte mich für das Herz, machte ihm aber klar, dass Sex für mich nicht in Frage käme. zum einen, weil ich erst eine trennung hinter mir hatte und hauptgrund, weil ich erst dann mit einem mann schlafe, wenn ich merke er meint es ernst mit mir. bei nico, hatte ich das gefühl noch nicht, weil ich weiß, dass er ein frauenheld ist.
Er gab mir zu verstehen, dass er dies respektierte und dann halt für irgendwann kondome zu hause haben würde...
bei ihm zuhause schmußten wir auf dem bett. er fragte, ob petting ok wäre.
in meinem derartigen zustand (verzweifelter drang nach geborgenheit und liebe) stimmte ich zu, aber betonte noch mehrmals, dass ich keinen sex wolle! Also kein eindringen!
er stülpte sich zur vorsicht das gummiding über, weil ja auch bei petting was passieren könne und wir kuschelten.
Hier verschwimmt meine erinnerung und ich "driftete" quasi aus meinem körper. mein geist sah zu, wie nico eine leere hülle sexuell missbrauchte um sich daran zu befriedigen. "ich liebe dich" waren seine worte...
ich hasse dich sind jetzt meine gedanken!
ich schlief neben ihm ein und 2 stunden später wachte ich auf, verabschiedete mich rasch und fuhr nach hause, wo ich erst mal ausgiebig duschte. das gefühl das sich in mir ausbreitete, blieb bestehen.
lange redete ich mir ein, ich sei selbst schuld daran. habe mich aber im februar doch dazu entschlossen meiner therapeutin davon zu erzählen.
sie nahm mir meine schuldgedanken. ich war auf der suche nach menschlicher wärme und wurde dabei vergewaltig. nicht brutal, nichts was ich anzeigen könnte, aber es war ein übergriff einer grenze, die ich mehrmals gezogen habe. ein "nein" muss respektiert werden! egal wie leise man es ausspricht!
sie riet mir dazu mich reinzuwaschen, durch dampfbad und so. auf eine wiese zu gehen und zu schreien. das nachzuholen für mich, was ich damals nicht machen konnte.
aber das alles half nur kurz.
letzte woche kam er mir im auto entgegen und sah mich mit hundeblick an, der sagte "ich armes dutzi, mich muss man doch lieb haben und mir darf man nicht böse sein".
ich hasse ihn.
ich sah ihn und mir rutschte das herz in die hose, meine augen waren weit aufgerissen.
mein freund weiß von allem und er sagt immer, dass er den typ am liebsten kastrieren würde und er solle ja nie wieder in meine nähe kommen.
er ist so süß!
umso mehr stört es mich, dass ich seit dem vorfall wieder mehr ekel vor sexuellen berührungen habe.
es klingt schon fast dämlich, aber ich bin froh, dass ich dank einer zahn-op bis heute nichts anstrengendes machen durfte. so musste ich nicht sagen, was es wirklich ist, das mich abhält.
aber das ändert sich ja bald wieder und ich verstehe sein verlangen. eigentlich hätte ich ja auch lust auf ihn, sehe aber immer wieder die bilder von nico und das raubt mir jegliche begierde!
vielleicht könnt ihr mir einen rat geben, wie ich am besten mit mir umgehen kann und mich nicht von etwas abhalte, das mir sonst so viel spaß macht.
irgendwelche übungen, oder so? strategien?
ich bin für alles dankbar!!!
liebe grüße und vielen dank, dass ihr bei der länge des textes nicht eingeschlafen seid :-)
nardus