Hallo, liebe Community!
Ich mache heuer meine Matura (Abi) und da stellen sich nun auch viele Fragen: Ausbildung oder Studium? Wegziehen von zu Hause? etc.
Ich habe mit meinen Eltern ein recht gutes Verhältnis. Natürlich diskutiert man ab und zu, aber das gehört dazu. Nun ist die Wahl des Studiums natürlich wichtig. Ich wollte immer Geografie und Geschichte studieren, um zu sehen, was mir mehr Spaß macht, und dann eines fertig machen. Meine Eltern sind aber dagegen. Zwar sagen sie immer, sie wollen nur mein Bestes und dass ich die Entscheidungen nicht bereue und dass ich was Nützliches mache, und es soll mir Spaß machen auch.
Sie wollen, dass ich Rechtswissenschaften studiere. Sie haben natürlich Recht, es ist was Sinnvolles und uninteressant ist es auch nicht. Allerdings hab ich von vielen Seiten gehört, dass Jus extrem aufwändig und psychisch sehr belastbar ist (und ich bin seit zwei Jahren in Therapie weil ich eines nicht bin - psychisch sehr belastbar...ich hab mich zwar schon echt gebessert und bin zurzeit wirklich sehr gut drauf, aber ich will nicht, dass diese Jahre des Studiums mit nichts als Leistungsdruck und Stress einhergehen...).
Ich würde mich vielleicht sogar mit dem Gedanken, Jus zu studieren, damit ich mir nicht von allen Seiten das "Mit Geografie und Geschichte bekommt man eh keinen Job" anhören muss. Mit Jus käme ich Geschichte und Politik sowieso sehr nahe, also fänd ich das eigentlich eh in Ordnung.
Nun ist es so, ich hab zwei Freundinnen, die mit mir gerne in eine WG gehen wollen. Wir haben uns extra für die Studienstadt entschieden, wo die Mieten viel günstiger sind, um unseren Eltern nicht zu sehr auf der Tasche zu liegen. Jetzt wollen mir meine Eltern die WG aber nicht erlauben. Sie wollen, dass ich in ein Studentenheim geh, dass am - entschuldigt den Ausdruck - A**** der Welt liegt und mit der ich EWIG mit der Straßenbahn in die Uni fahr. Ich komm zwar vom Land und bin lange Distanzen gewöhnt, aber das ist wirklich fast ein Witz! Und günstig ist es für die dort angeboteten Mobilitäten auch nicht. Bad und Küche darf man sich mit 29 anderen Studenten teilen und das Zimmer ist auch nicht wahnsinns groß (11m - okay es geht, aber naja). Vielleicht bin ich zwar nur verwöhnt, aber meine Freunde und ich wir haben uns das durchgerechnet, mit Wohnbauförderung, die wir als Student kriegen würden, würde der Preis fast gleich sein - genau 13 Euro mehr pro Monat, dafür würd ich näher an der Uni sein, mein Bad und Küche mit ZWEI Leuten teilen und hätte ein viel größeres Zimmer (16m). Und ich würd meine Mitbewohner schon kennen. Ich hab meinen Eltern jetzt vorgeschlagen, dass sie mir die 13 Euro vom Taschengeld abziehen oder sonst was, aber sie erlauben mir die WG trotzdem nicht. Mit der Begründung, ich würde im Studentenheim mehr Leute kennen lernen und müsste als Student sowieso meinen Lebensstandard hinunterschrauben. Meine älteren Geschwister haben beide studiert, und beide durften in eine WG mit ihren Freunden (mein Bruder war auch ein Jahr im Heim, und fand es super, aber das war ein anderes Heim, viel teurer und in einer anderen Stadt).
Was denkt ihr? Dürfen mir meine Eltern wirklich alles vorschreiben? Oder darf ich ein Machtwort sprechen? Ich will keinen Streit mit meinen Eltern, aber ich denke, dass eine WG einfach viel vernünftiger ist. Das sagen sogar meine Geschwister, aber auf die hören meine Eltern nicht. Ich hab wirklich alles versucht, auf meine Eltern zuzugehen: Bin in eine andere Stadt gegangen, als ich usprünglich wollte (wegen günstigerer Mieten) und hab sogar meine Studienpläne umgekrempelt... Letzten Endes ist es mein Leben, oder etwa nicht?
Naja, ich freue mich auf eure Meinung!
LG
wizany