Hallo erstmal,
ich bin gerade mal wieder mit meinen Nerven am Ende. Ich weiß einfach nicht weiter.
Ich habe eine 4 Jährige Tochter und bin Alleinerziehend. Ich liebe Sie sehr, sie ist mein ein und alles. Sie ist mein Leben, denn ohne Sie wäre ich garnicht mehr. *hört sich sicherlich hart an, ist aber die Wahrheit*
Zu ihrem Vater/Erzeuger hat hat sie leider garkeinen Kontakt, sie weiß aber wer ihr Papa ist. Denn es gab mal gelegentlichen Kontakt *eher selten* und seid ca 1 Jahr keinen mehr.
Also seid 4 1/2 Jahren mache ich eigentlich alles alleine.
Keine unterstützung vom Vater und auch aus meinem Familienkreis gab es bisher kaum hilfe. Freunde die mich ein wenig unterstützen würden, habe ich auch nicht. Ich habe eine Freundin, die mir noch geblieben ist. Aber die hat selbst einige Probleme und ganz so dicke wie es mal war ist das zwischen uns auch nicht mehr.
Also bin ich zurzeit wirklich alleine mit meiner kleinen.
Ich selbst hatte keine schöne Kindheit und habe Liebe nie erfahren können.
Das wollte ich bei meiner Tochter anders machen, ich gab ihr all das was ich nicht bekam.
Ich geb ihr ganz viel Liebe,
dazu gehört:
das ich ihr täglich sage das ich sie liebe,
wenn ich sie in den Kindergarten bringe geb ich ihr einen Kuss, umarme sie und sag ihr das ich sie liebe und wünsche ihr viel spass,
wenn sie aus dem Kindergarten kommt,
rede ich sehr viel mit ihr,
ich frage was sie schönes gemacht hat usw.
Mahlzeiten nehmen wir gemeinsam zu uns.
Ich kuschele mit ihr, wenn sie das möchte,
ich lese ihr Kinderbücher vor,
ich spiele mit ihr und gehe mit ihr raus.
Ich sorge dafür das sie immer gut gekleidet ist
*es muss nicht teuer sein im gegenteil*
aber schön, sauber und modern.
Sie hat ein schönes Mädchenzimmer und genügend altersgerechtes Spielzeug.
Ich verzichte für mich auf sehr viel, hauptsache mein Kind hat alles.
Sie war bis zum 3. Lebensjahr ein sehr liebes Kind.
Ich hatte keine großartigen Probleme mit ihr.
Klar hatte sie ihre Phasen, aber diese haben wir gemeistert ohne große Probleme.
Es gab dann eine Zeit vor ca 1 1/2 Jahren, da ging es mir von Tag zu Tag schlechter.
Ich habe oft geweint ohne zu wissen warum, ich war ausgeleugt, hatte zu nichts mehr lust und irgendwann konnte ich auch nicht mehr vor die Tür wegen Angst und Panik.
Meine kleine fing ich auch an zu vernachlässigen, ich bin nicht mehr so ganz auf ihre Bedürfnisse eingegangen. Was mir wirklich schrecklich leid tat, aber ich konnte nicht anders. Irgendwann bin ich dann mal zum Hausarzt, der sagte mir ich hätte Depressionen und gab mir dann ein leichtes Antidepressivum. *geholfen hatte das nicht*
Mit dieser Zeit veränderte sich meine Tochter dann auch.
Sie hat absolut nicht mehr gehört, sie hat gemacht was sie wollte, sie hat gebrüllt und auch gespuckt und geschlagen. Drinnen wie auch draussen.
Ich habe mir dann eine Familienhilfe genommen.
Diese war dann 2 mal die Woche für 1 - 2 Std bei uns.
In dieser Zeit wurde mir vieles klar und es hat sich dann auch wieder einiges geändert zwischen mir und meiner Tochter.
Auch wenn es für mich sehr sehr schwer war.
Irgendwann hab ich mich dann selbst in eine Psychotherapeutische Klinik einweisen lassen.
Meine Tochter war in dieser Zeit bei meiner Schwester und es ging ihr zum Glück gut. Sie hatte auch erstaunlicherweise alles verstanden.
In dieser Klinik kam plötzliches vieles hoch was längst vergessen war.
Nach 7 Wochen habe ich die Klinik wieder verlassen.
mit der Diagnose Depression & Angst und Panik zustände.
Zuhause gings mir 1 Monat gut, danach gings mir immer schlechter.
Ich konnte kaum schlafen, beim Einkaufen bekam ich übelste Panikattacken, beim gedanke raus zu müssen hatte ich fürchterliche Angst, ich habe Spinnen gesehen die nicht da waren. Ich habe geräuche gehört die es nicht gab. Immer öfter wenn ich Abends im Bett lag sind Bilder in mein Kopf geschossen und dazu auch übelste Gefühle.
Es kamen Selbstmordgedanken, die immer extremer wurden in meinem Kopf war eine stimme die immer wieder zu mir sagte * du musst sterben damit es dir besser geht*
die stimme sagte mir auch ständig wie ich mich umbringen kann.
Ich bin dann zum Psychiater, der gab mir andere Medikamente und empfiehl mir nochmals in die Klinik zu gehen.
Ich hab das dann gemacht.
Meine Schwester wollte meine kleine nicht nehmen.
Also musste ich 5 Wochen warten bis meine Mutter nicht mehr Arbeiten musste wegen Winter.
Meine Tochter ging dann zu meiner Mutter *schweren Herzens* aber es ging ihr dort zum Glück gut ich telefonierte täglich mit ihr. Sie kam mich auch einmal pro Woche besuchen. Und es ging ihr wirklich gut.
Es war eine wirklich harte Zeit in der Klinik, ich konnte mich plötzlich an dinge erinnern wo ich überhaupt garnicht mehr wusste das es passiert ist.
Ich brauchte lange um zu begreifen das ich mir das nicht einbilde sondern das es wirklich passiert ist.
Nach 11 1/2 Wochen Klinik wurde ich entlassen.
In die dringende ambulante Therapie.
Mit den Diagnosen
Schwere anhaltende Depression,
Angst und Panikzustände,
Postraumatische Belastungsstörung.
Mit stärkeren Medikamenten um das ganze ertragen zu können.
Die Medikamente halfen sehr gut machten mich aber auch extrem Müde und total schlapp.
Manchmal war es garnicht möglich mich dann noch perfekt um mein Kind zu kümmern.
Also nehme ich 2 dieser insgesamt 3 Medikamente nur dann wenns wirklich schon fast zu spät ist.
Ja nun bin ich seid 6 1/2 Monaten wieder zuhause und es ist alles verdammt schwer.
Depression und Kind unter einen Hut zu bekommen.
Ich bin jetzt in eine neue gegend gezogen.
Ich kann wieder ohne Angst nach draussen und auch Einkaufen gehen.
Jedoch meine Gedanken, Gefühle und das viele Heulen bleiben. Das geht auch nicht so schnell wieder weg.
*aber schön wärs*
Es gibt Tage da fühle ich mich Super so als wäre garnichts und dann gibts die Tage wo ich nur heulen könnte und nichts tun will außer sterben.
Ich versuche mich zu bemühen weiterhin für meine Tochter da zu sein und ihr natürlich auch weiterhin Liebe und Zuneigung zu geben.
Aber manchmal funktioniert es nicht so ganz.
Sie möchte zb raus auf den Spielplatz oder drinnen mit mir spielen, aber an manchen Tagen bekomm ich das nicht hin, es geht einfach nicht.
Manchmal aktzeptiert sie das dann, weil sie weiß das es mir dann nicht gut geht.
Nur manchmal wird sie dann unerträglich *was auch verständlich ist* Sie schreit nur rum, sie hört nicht, bleibt beim essen nicht sitzen sondern hüpft oder hampelt nur rum, sie spuckt und haut auch manchmal *aber eher selten* sie knallt absichtlich die Türen auf und zu. Sie macht also wirklich nur extrem lauten Unsinn.
Und das alles mit einer starken Depression zu ertragen ist schon extrem schlimm.
Manchmal kann ich sagen was ich will, grenzen aufweisen, oder sonst was , es interessiert sie nicht. Manchmal passiert es dann, das ich los weine unbewusst, ich versuche dann immer schnell den Raum zu verlassen aber leider bekommt sie es manchmal doch mit.
Dann fängt sie auch an zu weinen, umarmt mich sagt das sie mich liebt und Entschuldigt sich dann auch.
Aber mir zerreist es das Herz.
Ich weiß einfach keinen Ausweg mehr.
Wie ich das alles schaffen soll.
Ich versuche täglich gegen an zu kämpfen aber es ist verdammt schwer und ich falle immer wieder zurück.
Ich weiß wirklich nicht mehr weiter, wie soll ich das alles hin bekommen mit meiner kleinen?? Was soll ich tun wenn sie ihre schlimme Phase hat *was ja eigentlich meine schuld ist* ??
Vielleicht gehts oder ging es jemandem genauso, vielleicht hat es jemand geschafft mit dem ganzen irgendwie klar zu kommen das alles zu meistern??!!
Ich freue mich sehr über ernstgemeinte Antworten.