Hier jetzt die richtige Antwort zu finden
fällt natürlich nicht leicht.
Auch wenn dir das hoffentlich bewusst ist, schreibe ich es hier nochmal nieder, um es zu verdeutlichen:
Das Leben endet immer tödlich (deswegen ist es so gefährlich), der Tod gehört zum Leben und JEDER Tag, den du neu beginnst, ist der erste vom Rest deines Lebens! Das kannst du dir ins Bewusstsein rufen, damit du das, was du jetzt hast, bewusst genießt und die Tage wirklich für dich nutzt und nicht sinnlos verstreichen lässt.
Verdrängen kannst du den Tod nur in Gedanken, nicht jedoch seine unerschütterliche Realität. Einige können sich mit sinnlosen Sprüchen trösten ("ich habe keine Angst vorm Tod, will aber nicht dabei sein wenn es soweit ist"), andere, wie dich, begleitet eine Furcht durch den Alltag. NUR: Diese Furcht macht es dir nicht leichter. Ich will dich ja keinesfalls zu einer Todessehnsucht überreden, aber ganz einfach die Tatsache, dass es eines (hoffentlich fernen) Tages soweit sein wird, zu akzeptieren.
Auch mir gefällt der Gedanke nicht (und ich bin einige Jährchen älter), dass ich eines Tages weg sein werde, und vieles, das mich beschäftigt und interessiert, erst nach meinem Weggang passieren wird. Besonders Bereiche der technischen Entwicklung und der Astronomie und Raumfahrt sind da zu nennen, natürlich nach der Entwicklung meiner Familie.
Spirituell kannst du dir selbst helfen. Bist du religiös, hilft das schon mal eine Menge. Eine oberste Instanz, die jenseits unserer bekannten Dimensionen und Wahrnehmungsfähigkeiten existiert, hat sich in den verschiedenen Religionen zu einem Gottesbild unterschiedlicher Natur herauskristallisiert. Du musst an keine bestimmte Religion glauben. Die Religion ist schließlich nichts anderes als die institutionalisierte Form des ureigensten Glaubens an diese höhere Instanz.
Wenn dir der Gedanke an Glauben absolut nicht gefallen kann, mach einfach folgendes Denkspiel: Wenn das Universum tatsächlich aus einer Singularität entstanden sein soll: Woher kam die Idee? Es kann kein vorher gegeben haben in unserem Universum, da Raum untrennbar mit Zeit verbunden ist. Vor dem Urknall war kein Raum, also gab es auch keine Zeit. Die Schöpfung ist eine (religiöse) Erklärung aus der geistigen Erkenntnis der damaligen Zeit und aus deren Sicht gar nicht so abwegig (am Anfang war das Wort, Wort ist nichts anderes als die Konkretisierung von Gedanken, also Geist). Interpretiere das jetzt aber bitte nicht so, dass ich den Naturwissenschaften widersprechen will, natürlich wurde die Welt nicht an 7 Tagen erschaffen!
Es mag spießig klingen, aber ein Kirchenbesuch und das aufmerksame Zuhören und (eigene!) Interpretieren einer Predigt und eines Bibeltextes kann Trost geben. Selbst wenn du Atheist sein solltest, ist die Bibel ein Kulturgut und eine Sammlung hochgeistiger Texte aus der Urzeit und dem Altertum, und kann unter diesen Aspekten gelesen werden. Du kannst so Hoffnung auf die Ewigkeit nach deinem Weggang entwickeln. Denk in dieser Richtung weiter.
Eine Therapie halte ich, wenn du ansonsten mit beiden Beinen fest im Leben stehst, zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht für nötig. Sollte diese Angst dich aber tatsächlich ständig im Alltag begleiten und dein Leben bestimmen, dann solltest du dir kompetenten Rat (NICHT aus dem Forum, hier gibt es nur sehr subjektive Hilfestellungen) eines Pschologen (das ist kein Psychiater!) suchen.
Lieber Gruß
manubrius