Hallo zusammen,
ich bin jetzt 22 Jahre alt und "war" ein total lebensfroher, glücklicher und erfüllter Mensch. Zur Zeit überrollt es mich aber wie eine Lawine.
Ich beginne von vorn. Es begann vor ca. 6 Monaten. Ich gehe etwas mehr ins Detail als ich möchte in der Hoffnung dass die Situation dadurch besser einzuschätzen ist. Ich wohne aktuell noch bei meinen Eltern. An diesem Tag kam ich früher als geplant nach Hause und musste meinen Vater mit einer sehr guten Freundin der Familie in flagranti erwischen. Er hatte meine Mutter betrogen und das auchnoch mir gegenüber ohne jegliche Schamgefühle oder Reue. Er hatte auch nicht vor es meiner Mutter zu erzählen sondern stellte mich vor die Wahl.
Dazu ist zu sagen das meine Familie nicht gerade arm ist und quasi viele Faktoren daran hingen.Zum Beispiel: Haus, Autos usw..
Nun stand ich zwischen den Stühlen. Auf der einen Seite wusste ich ich muss es meiner Mutter sagen weil ich es ihr schuldig bin. Auf der anderen Seite will ich von all dem nichts riskieren.
Ab da begann meine Hölle. Es ging mir von Tag zu Tag schlechter. Ich habe kein Auge mehr zu gemacht geschweige denn etwas gegessen. Ich wurde immer schwächer bis ich schließlich nach 5 Tagen des schweigens (ich frage mich bis heute wie ich das ausgehalten habe) zusammenbrach.
Ich habe meiner Mutter alles erzählt und die Katze aus dem Sack gelassen. Der Rest ist schnell erzählt. Es hat meiner Mutter sehr weh getan aber sie haben über Ihre Probleme gesprochen und die Defizite beseitigt.
Nun nach 6 Monaten funktioniert es zwischen den beiden besser als je zuvor. Super! cool! schön! könnte man denken. Nun das ist es auch für die beiden. Aber meine Geschichte fängt gerade erst an...
Nachdem ich alles rauslassen konnte, konnte ich das erste mal wieder ordentlich schlafen und das Herzrasen war weg, einfach weg.
Doch nur ein paar Tage später ging es stärker los als je zuvor. Ich kann es mir nicht erklären warum, und vorallem warum dieses Thema. Aber ich habe ab diesem Moment bis heute durchweg nur ein Thema im Kopf.
Der TOD!
Ich habe Tage abgekapselt von allem verbracht. Dinge die nicht die allerhöchste Priorität hatten habe ich stehen lassen oder in den letzten Winkel der "Wochenplanung" verschoben.
Ich hinterfrage alles. Bei jeder Sache die ich sonst gerne gemacht habe frage ich mich heute: "Wofür das ganze wenn es eh irgendwann aus ist". Ich steiger mich in solche Momente unglaublich herein. An manchen Tagen ist einfach alles unglaublich schwarz.
Meine Freundin hat mich in den ersten Wochen unterstützt aber wollte dann nichtmehr und das hat sie mir auch gesagt.
Es kam nur "Ich kann mir das echt nichtmehr anhören".
Mittlerweile ist sie Ex-Freundin. Ich hatte auch einen super Job. Da wurde ich gekündigt weil das Projekt eingestellt wurde an dem Ich gearbeitet habe.
Ich stand also vor dem Nichts.
Mittlerweile habe ich mich ärztlich beraten lassen und nehme täglich 50mg Doxepin als Anti-Depressiva. Einen Job habe ich seit letzter Woche wieder also geht es etwas bergauf.
Mein absolutes Problem ist das ich neben dem Tod von dem Gedanken nicht weg komme dass das Ganze nie wieder ein Ende hat und ich ewig damit umgehen muss.
Ich komme aus dieser Spirale nicht mehr raus.
Klingt das nach einer Depression oder einem Trauma?
Oder ist das sogar normal (was ich mir kaum vorstellen kann)
Der Text ist etwas lang aber ich hoffe übersichtlich.
Ich hoffe ihr lest bis zum Ende und ich habe niemanden abgeschreckt.
Ich freue mich auf eure Antworten :)
LG,
fightforyourlive