Lange Rede, kurzer Sinn
Hallihallöchen : )
Für mich hört sich das an als wäre dein Selbstbewusstsein/Selbstvertrauen aus irgendeinem Grund gestört worden.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass du in letzter Zeit einfach nur herausgefunden hast, dass das was du im Moment machst nicht das Richtige für dich ist.
Es ist jetzt natürlich eine schwierige Situation für dich, da du mindestens die letzten 3 Jahre daran geglaub hast, dass das was du studierst auch das ist, was du willst. Und dann halt plötzlich zu wissen, es war eigentlich in dem Sinne nur verschwendete Zeit, ist denke ich, nicht einfach zu verstehen.
Vielleicht warst du sogar nie richtig "dabei", in den Vorlesungen etc., und hast immer nur oberflächlich (kann variieren) daran teilgenommen, weil du selbst keine rationalen Gründe kanntest, warum dir das jetzt nicht gefallen sollte.
Es könnte aber auch gut sein, dass du jetzt einfach zu dir selbst gefunden hast. Denn möglicherweise konntest du diesen angestrebten Beruf mit deinem "früheren Ich" besser identifizieren als jetzt. Denn fest steht ja, du hast dich in irgendeiner Art und Weise verändert und daher versucht dein Unterbewusstsein nun auch dein Umfeld (tägliches Leben)zu verändern und zeigt sich in dem von dir beschriebenen Ausmaß. Ein Indiz dafür ist ja, dass du in Situationen in denen DU dich beweisen sollst, und in denen DU das von dir gelernte anderen beweisen sollst, diese Probleme auftreten.
Das ist ja keine Sache die von heute auf morgen kommt, sondern es gab wahrscheinlich bei dir irgendeinen Auslöser, des das "Fass dann zum überlaufen brachte". Wenn man halt von vorn herein irgendwie falsche Vorstellungen hatte und dann halt doch im Laufe der Zeit fest stellen muss, dass es anders ist als gedacht, gibt's halt bestimmte Aspekte vor denen man sich fürchtet. Bei dir war's wahrscheinlich so, dass du dich mit den vorangegangen Aufgaben hast arangieren können, aber jetzt kam was dazu, hinter dem du nicht mehr stehst und das dich überfordert.
Wenn du halt nun weißt wie und was der Auslöser dafür ist, versuch halt mal, dich einfach bis zu einem gewissen Grad damit zu arrangieren. Generell ist es natürlich gefährlich "einfach so" weiterzumachen, denn es gibt nur eine schmale Grenze zwischen *Unzufriedenheit* und einem wirklichen *psychischen Problem*.
Aber leider ist es ja in der jetzigen Zeit sehr sehr schwierig, eine Ausbildung ohne Abschluss aufzugeben und dann etwas neues zu finden.
Ich würde dir raten, wenn du jetzt nicht mehr lange bis zum Ende deines Studiums hast, einfach mal zu versuchen weiterzumachen und dann etwas neues aufzubauen.
Über Probleme zu reden hilft ungemein, nicht alles in sich reinfressen, sondern mit anderen teilen - dann bekommst du Rückhalt und Verständnis. Im Freundeskreis, in der Familie etc. und es wird sicherlich einfacher für dich werden.
"Arbeiten" und "Job" an sich sind ja im Leben ganz wesentliche Aspekte, wenn man bedenkt, dass man sein ganzes Leben darauf ausrichtet und mindestens genauso viel Zeit damit verbringt, wie mit der Freizeit. Umso wichtiger ist es da natürlich den richtigen Weg einzuschlagen.
Und hinzu kommt ja noch, dass wir in einer Gesellschaft leben, für die es am wichtigsten ist, dass man das, was man kann, auch zertifizieren kann. Sonst kann man es nicht. Ist leider so....
Ich hoffe, das kann dir ein klein bischen helfen .. : )
Grüße
Nicole