Hallo
Ich habe vor ungefähr 5 Wochen meine Tochter in der 27. Woche im Urlaub verloren. Bevor wir geflogen sind, waren wir noch beim Frauenarzt und da war noch alles in Ordnung. Sie entwickelte sich prächtig, ihr Herzschlag war regelmäßig und der Frauenarzt hatte keinerlei Bedenken und schickte une mit 'Geniessen Sie Ihren letzten Urlaub in die Ferien'. Kaum angekommen, bekam ich starke Wehen und musste dort ins Krankenhaus.
Ich lag dort und man sagte mir, ich müsse dort bis zum Ende der Schwangerschaft liegen. Vielleicht würde sie auch früher zur Welt kommen, aber niemand sagte etwas davon, dass sie sterben könnte. Ich lag dort vier Tage mit unsäglichen Schmerzen. Und dann hörte ihr Herz plötzlich auf zu schlagen. Ich sehe noch ganz eindeutig das Bild, wie die Hebamme, die Herztöne sucht und mir sagte, der Apparat sei kaputt. Dann wurde ich in den Ulatraschall gebracht und die Hebamme schüttelte nur ihren Kopf. Ich musste sie dann still gebären. Ich habe sie in den Arm gelegt bekommen. Diesen Moment vergesse ich nie und ich habe ständig ihr Bild vor Augen. Zu Hause zurück war es sehr schwer für mich, ich kam mit dem Schmerz nicht zurecht, habe mit Rauchen begonnen und versucht, die Bilder mit Alkohol zu betäuben.
Zwei Wochen nach der Geburt hat mein Partner mich dann verlassen und rausgeschmissen. Er konnte mein Weinen und meine Trauer nicht mehr ertragen. Er sagte aus heiterem Himmel, jetzt wo das Baby tot sei, würde uns nichts mehr verbinden und das Leben müsse weitergehen. Dabei haben wir noch zwei Tage zuvor von einem neuen Urlaub und einem neuen Baby gesprochen. Dann brach ich völlig zusammen, mein letzter Halt war nun auch weg. Ich kam für fast drei Wochen in eine Klinik und wusste nicht, wie mir geschah. Ich verstand und verstehe auch immer noch nichts. Warum passiert das alles mir?
Seit gestern bin ich wieder draussen, wohne bei Freunden, aber habe das Gefühl, ich schaffe es nicht, wieder auf die Beine zu kommen. Ich sehne mich so sehr danach, wieder nach Hause zu gehen, zu meinem ExPartner, um mit ihm über den Tod zu sprechen, weiss aber auch, dass das nicht geht. Ich habe seitdem nichts mehr von ihm gehört. Ich verstehe seine Art nicht, wie er damit umgeht. Aber anscheinend wenn ich aus seinem Leben weg bin, wird er nicht mehr daran erinnert.
Ich weiss nicht, wie ich das alles ertragen soll. Ich fühle mich trotz meiner Freunde so allein. Irgendwie macht das doch alles keinen Sinn. Geht oder ging es jemandem genauso wie mir? Was habt ihr gegen den Schmerz und
die Bilder im Kopf gemacht?
Vielen Dank fürs Lesen!
Liebe Grüsse
Fleurine