Liebe Andrea
ich weiß nicht wirklich, wie ich dir antworten soll. Der Tod einer nahestehenden Person ist etwas, das jeder Mensch für sich selbst verarbeiten muss. Trotzdem möchte ich versuchen, dir zu helfen.
Für mich war der Tod meiner Großmutter (April 2007) ein schwerer Schlag. Sie wohnte seit 7 Jahren mit uns im selben Haus. Im Jänner 2007 gab uns der Arzt die Diagnose: Bauchspeicheldrüsenkrebs. Speziell für meine Mutter (sie war die jüngste Tochter) war die Diagnose schwer zu verkraften. Eine meiner Tanten, (Schwester meiner Mutter) wohnt auch bei uns im Haus und für die beiden Begann eine harte Zeit.
Sie kümmerten sich um meine Großmutter, am Ende ihrer Krankheit sogar rund um die Uhr und unsere ganze Familie "musste" dabei zusehen, wie aus meiner lebenslustigen, fröhlichen Oma eine demente, alte und verbrauchte Frau wurde. Wir haben sehr darunter gelitten. Als sie dann tatsächlich starb, brach -selbstverständlich- für meine Mutter eine Welt zusammen.
Als ich sie fragte, wie sie den Kummer übersteht meinte sie: "Du kennst doch deine Oma. Der würde es nicht gefallen wenn du trauerst." Das klingt abgedroschen, aber es ist wahr! Wir haben uns die guten Tage mit Oma in Erinnerung gerufen und halten an diesen Erinnerungen fest.
Wenn die Zeit bei deinem Papa die schönsten Jahre waren, dann ruf dir diese Jahre in Erinnerung. Erinnere dich an das warme Gefühl das er dir gab und tilge damit die Leere, die jetzt wohlmöglich in deinem Herzen ist.
"....ich bin zusammengebrochen und frage mich bis jetzt, warum ich nicht länger geblieben bin. " Was diese Aussage betrifft, möchte ich dir noch etwas aus meiner Berufserfahrung erzählen:
Ich arbeitete früher in einem Krankenhaus, auf der Inneren Medizin in der Intensivstation. Wir hatten des öfteren Fälle, die so waren wie deiner.
Vielleicht wollte dein Vater nicht, dass du dabei bist. Um dir eine schlimme Erfahrung zu ersparen. Von dieser Warte aus kannst du es auch betrachten.