Hallo Nina
Ich habe auch diese Phobie, allerdings nicht so stark wie du sie zu haben scheinst.
Dass ich diese Phobie, genannt Emetophobie, habe, wusste ich bis vor Kurzem auch nicht. Ich dachte immer, ich wäre blöd und würde mich doof anstellen, doch es hat mir geholfen, dass ich mich erkundigt und erfahren habe, dass dies wirklich eine psychische Krankheit ist und viele Menschen davon betroffen sind.
Mir geht es auch so, dass ich panische Angst bekomme, sobald jemandem schlecht ist. Wenn mein Freund auch nur Kopfschmerzen hat, habe ich Angst, er könnte krank sein und sich übergeben. Ich gehe mittlerweile oft allen möglichen Dingen aus dem Weg, in denen ich in Situationen geraten könnte, wo sich Menschen übergen müssen. Von Partys verschwinde ich deshalb so früh wie möglich und auch auf Weihnachtsmärkte z.B. gehe ich nur tagsüber gern. Allerdings ist es bei mir noch nicht so schlimm, dass ich nicht essen kann, es sei denn, ich bin in einer Umgebung in der ich mich nicht wohl fühle und wo es ein wenig schmuddelig aussieht. Haltbarkeitsdaten kontrolliere ich immer genaustens aus Angst, dass mir schlecht werden könnte. Wenn ich nachts aufwache bilde ich mir ständig ein, mir sei schlecht. Deswegen liegt neben meinem Bett immer eine Tüte, falls ich kotzen muss... Eine Tüte und Medikamente gegen Übelkeit habe ich auch immer dabei.
Mittlerweile habe ich auch starken Ekel davor, öffentliche Dinge zu berühren und wasche mir ständig die Hände, aus Angst, ich könnte mich irgendwo anstecken und wenn eine Magen-Darm-Grippe oder der Novo-Virus umgehen, kriege ich richtig Panik.
Ich erzähle dies alles, damit du siehst, dass auch andere Leute diese Probleme haben.
Mich belastet es sehr zur Zeit, da meine Ängste immer schlimmer werden.
Ich versuche zur Zeit, da ich ja nun erfahren habe, dass sich das bis hin zum Schlimmsten verstärken kann, diesen Ängsten und Zwängen entgegenzuwirken, indem ich versuche mir z.B. nicht mehr so oft die Hände zu waschen und öffentliche Dinge berühre, auch wenn es sehr schwer fällt. Heute habe ich einen Joghurt gegessen, der gestern abgelaufen war, was mich sehr viel Mut gekostet hat. Nun höre ich ständig auf meinen Bauch und deswegen versuche ich, mich abzulenken.
Ich habe mich dazu entschlossen, zur Hypnose zu gehen, da ich von Psychotherapien so manche mir missfallende Sache mitbekommen habe. (Mein Vater ist depressiv und ihm helfen die Therapien nicht)
Ich würde dir raten, entweder einen Psychologen aufzusuchen oder auch eine andere Therapie zu beginnen bzw kleine Dinge im Alltag zu tun, die du sonst nicht tun würdest. Das alles kostet sehr viel Kraft, aber wir schaffen das schon.
Wir dürfen unseren Alltag nicht von solch blöder Angst bestimmen lassen.
ich würde mich freuen, wenn du vielleicht Kontakt zu mir aufnehmen würdest.
Ganz liebe Grüße