Wie die Überschrift schon sagt - unsere Oma ist vor 4 Monaten verstorben und für meinen Opa ist eine Welt zusammen gebrochen.
Er ist 85 und sehr fit für sein Alter. Ich muß gleich dazu sagen dass ich mit meinem Opa nicht viel zu tun habe, es war eigentlich immer die Oma mit der ich z.B. telefoniert habe.
Es geht um zwei Sachen.
1. Mein Opa will nicht selbständig sein, möchte dass sich alle um ihn kümmern.
Seit dem Tod meiner Oma kümmern sich meine Eltern und meine Tante (seine Tochter) vermehrt um ihn. D.h. er ist jeden Sonntag bei meinen Eltern zum Essen, wird abgeholt und abends wieder heim gefahren. Das war eigentlich als eine Übergangslösung gedacht, auch während des Krankenhausaufenthaltes meiner Oma (über 3 Monate). Meinem Opa gefällt es aber so wie es ist, und da er ein sehr knausriger Mensch ist kann er dabei auch noch Geld sparen. Meine Eltern sagen sicher nichts, aber ich weiß dass meine Mutter schon irgendwie eine kleine Gegenleistung erwartet, dass mein Opa z.B. ab und zu sie zum Essen (Restaurant) einlädt, aber sowas wird er nicht machen, weil es eben Geld kostet. Auch ist die Freizeit meiner Eltern dadurch sehr eingeschränkt, da mein Opa es praktisch erwaretet dass mind. am Wochenende für ihn gekocht wird.
Auch bei entfernteren Familienangehörigen oder Bekannten geht er gerne zum Essen, natürlich ebenfalls ohne nur eine Kleinigkeit mitzunehmen oder sie mal einzuladen.
Auch bei den Nachbarn scheint er immer wieder vor der Tür zu stehen und mal nach nem Ei oder 2 Kartoffeln zu fragen! Einkaufen will er die Sachen nicht, "lohnt sich ja nicht für einen".
2. Mein Opa ist depressiv und spricht dauernd vom Tod
Ich muß zugeben dass ich das langsam nicht mehr ertrage, denn wenn man einfach nur "na, wie geht es dir heute?" fragt, dann geht das große Gejammer los "ist alles egal, Oma lebt ja nicht mehr, ich habe keinen Sinn mehr im Leben, usw..." :-( Das hört sich jetzt vielleicht kalt und gefühllos an aber ich kann es bald nicht mehr hören!
Ich bin im 7. Monat schwanger und mein Opa hat mich noch kein einziges mal gefragt wie es mir geht. Es interessiert ihn gar nicht mehr wie es anderen Leuten geht, ob sie auch ein hartes Schicksal haben, nein. Er ist der ärmste Mensch auf diesem Planeten und es gibt kein Thema über das man sich mit ihm unterhalten könnte.
Weiß jemand von euch wie man mit ihm am besten umgehen soll?
Ich wäre dankbar für Hilfe...
Serenada