Hallo Forum,
ich stehe gerade vor einem moralischen Dilemma. Ich habe vor ein paar Tagen durch eine Mischung aus Schlaflosigkeit, Langeweile, Zufall und Neugierde einen Link auf Facebook entdeckt, der zu der Homepage eines Escort-Services führte. Da ich Hobbyfotograf bin und die Bilder auf der Seite recht gut gemacht waren, habe ich durch die Bildergalerie geklickt, in der Hoffnung, vielleicht die eine oder andere Idee für mein nächstes Shooting zu finden. Dabei sind mir relativ schnell die Bilder einer Dame aufgefallen. Und auch wenn die Bilder verfremdet waren, so bin ich mir doch ziemlich sicher, dass es sich dabei um ein ehemaliges Model von mir handelt.
Aus meiner Sicht gibt es folgende Möglichkeiten:
1.) Sie ist es nicht, die Dame auf dem Bild sieht ihr nur verdammt ähnlich und meine Augen haben mir einen Streich gespielt.
2.)Sie ist es auf dem Bild, hat aber wirklich nur gemodelt und die eigentliche Escort-Dame wollte nur keine Bilder von sich im Netz haben.
3.) Sie ist es auf den Bildern, weiß aber gar nichts davon und die Agentur benutzt die Bilder ohne Ihr wissen.
4.) Was ich am wahrscheinlichsten halte: Sie ist es und verdient sich neben dem Modeln etwas als Escort dazu. (Was für mich OK ist, solange sie es freiwillig macht.)
Das Dilemma vor dem ich jetzt stehe ist folgendes:
Entweder ich sage ihr, dass ich die Bilder gesehen habe und erkläre ihr die 4 Möglichkeiten. Bei 1.) und 2.) würde ich mich einfach als Idiot herausstellen.
Bei 3.) wäre es eine Urheberrechtsverletzung, der sie nachgehen sollte.
Das Problem sehe ich bei 4.) Auf den Bildern ist sie verfremdet und es ist ein falscher Name angegeben. Sie will also Ihre Privatsphäre und ihre wahre Identität schützen, was ich verstehen kann. Es hat mich aber gerade mal 2 Minuten und ein paar Klicks gekostet, um mir zu 99% sicher zu sein, das es sich bei dem Model und dem Escort um die selbe Frau handelt. Ich sehe die Gefahr darin, dass zum Beispiel Freunde oder Bekannte von ihr die Seite finden und dem Job weniger aufgeschlossen gegenüberstehen. Möglicheerweise zukünftige Arbeitgeber. Oder schlimmer noch, dass ein Kunde auf die Idee kommt sie privat ausfindig zu machen. Auch der Weg ist relativ einfach.
Ich stehe jetzt also vor der Wahl, ihr zu sagen, das ich ihr Geheimnis kenne und das sie sich etwas mehr anstrengen müsse, wenn sie ihre Privatsphäre schützen und ihre Identität geheim halten will.
Oder ich sage nichts und tue so, als hätte ich die Bilder nie gesehen weil es mich eigentlich überhaupt nichts angeht.
Für konstruktive Vorschläge wäre ich dankbar.