Hallo ihr lieben, mein Anliegen ist ein etwas trauriges und ich weiß auch nicht, ob jemand das Problem kennt...
Meine Mama ist zwar nicht dumm, aber sie hat in vielerlei Hinsicht Probleme ihr Alltagsleben.
Sie hat ihr erstes Kind (meinen Bruder) bekommen, als sie noch studierte und das Studium dann abgebrochen um zu arbeiten. Außerdem ist sie erst mit 20 nach Deutschland gekommen (aus Asien). Sie hat also einen Migrationshintergrund. Sie spricht perfekt Deutsch, ohne Akzent, allerdings hat sie manchmal Schwierigkeiten damit, Konversationen zu folgen. Gelegentlich versteht sie Fachberiffe nicht (wie Koversation, fiktiv, exzentrisch usw.) und meistens kann sie mit akademischen Themen nichts anfangen. Sie kennt sich kaum aus mit Geschichte, Politik, Wissenschaft oder Technik und hat eine eher geringe Allgemeinbildung.
Da es ihr schwer fällt einen Zugang zu diesen Themenbereichen zu finden, hält sie sich auch davon fern anstatt zu versuchen, sich darüber zu informieren. Es fällt ihr sehr schwer, Dinge die sie beispielsweise über ein Politisches Ereignis hört, einzuordnen und langweilt sich dann oft, wenn sie Nachrichten schaut.
Stattdessen sieht sie sich viele Serien im Fernsehen an und spricht meist nur über zwischenmenschliche Begegnungen, Filme, Serien oder Freunde/Familie.
Mir tut das sehr leid, weil ich mir sicher bin, dass ihr das sehr unangenehm ist. Sie hat niemals gesagt, dass sie sich dumm fühlt oder von wenig Dingen Ahnung hat, aber ich meine es ihr manchmal anzumerken, wenn der Rest meiner Familie und ich uns am Esstisch über etwas unterhalten und sie nicht folgen oder sich kaum einbringen kann. Es macht mich sehr unglücklich sie so aufgeschmissen und einsam zu sehen, denn durch die Wissensbarriere mag sie es auch kaum, sich mit anderen Menschen zu treffen.
Meine Frage an euch: Wie kann ich ihr dabei helfen, sich schnell und effektiv Wissen anzueignen? Bzw. wie kann ich sie dazu motivieren, es selbstständig zu tun? Manchmal bringe ich ihr spannende Bücher mit, aber zum lesen ist sie immer zu müde von der Arbeit sagt sie.
Ich habe ihr auch schon öfter mal gesagt, dass sie ihre Zeit nicht immer mit Fernsehen vergeuden soll, aber das ignoriert sie getrost.
Mein Papa hat diese Eigenschaft von ihr schon vor Jahren akzeptiert und hat es aufgegeben.
Wie schaffe ich es, ihr zum lernen zu helfen und sie dadurch selbstbewusst und sozialtauglich zu bekommen?
Und das ohne ihre Gefühle zu verletzen...
Vielleicht hatte jemand von euch ja schon mal ähnliche Probleme mit Freunden, Partnern usw.
Wenn jemand gute Ratschläge hat, wie ich ihr die akademische Welt zugänglich mache, dann bitte her damit! Ihr größter Wunsch war es nämlich immer, sich zu diesem Kreis dazuzählen zu können...