Hallo zusammen...
Vielleicht kann mir irgendjemand ein wenig mit Rat und Tat zur Seite stehen... Bin zur Zeit echt am verzweifeln und weiß nicht wie ich mit alldem umgehen soll....
Ist auch mittlerweile ziemlich kompliziert bei mir geworden, da ich selbst psychisch angeschlagen bin und unsere Beziehung auf Messers schneide steht und wir zur ZEit auch auf Distanz zueinander sind.
Ich fang am besten mal von vorne an....
Vor eineinhalb Jahren lernte ich meine Freundin auf einer Silvesterparty meiner Freunde kennen. Wollte zu diesem Zeitpunkt eigentlich niemanden kennenlernen. Wir kamen nach einer guten Stunde ins Gespräch und unterhielten uns sehr angeregt miteinander. Im laufe des Abends kam es dann von Ihrer Seite sogar soweit, daß Sie mir anvertraute, daß Sie über 10 Jahre mit einem Mann verheiratet war, der Sie total schlecht behandelt hatte und Sie auch öfters geschlagen oder Sie mit dem Messer bedroht hatte. Ich weiß nicht wie, ich war einfach nett und zuvorkommend aber Sie hat mir zu diesem ZEitpunkt großes Vertrauen bewiesen, da Sie mich vorher nicht gekannt hat und fast niemand über diese Vorfälle wußte. Als Sie mich dann gegen früh fragte, ob ich mich einfach mit zu mir auf die Couch setzen würde, Sie wäre so müde, hab ich mich zu Ihr gesetzt, Sie einfach in den Arm genommen und wirklich sehr lange einfach nur Ihre Hände gestreichelt. Nach einiger Zeit aber stand sie plötzlich auf und sagte Sie müße los und war ziemlich schnell verschwunden.
Durch einen Bekannten bekamm ich Ihre Nummer und wir trafen uns in nächster Zeit öfters bei mir um einfach ein wenig zu reden und ich hab Sie ab und an mal in den Arm genommen oder einfach mal Ihre Hände gestreichelt...
Sie wußte auch, daß ich etwas vorsichtig in Bezug zu Frauen war, durch erlebte Vorgeschichten...
Nach einer Übergangsphase kamen wir dann zusammen...
Von Anfang an war ich zwar immer zärtlich aber zurückhaltend und hab Sie auch zu nichts gedrängt sondern einfach nur alles geschehen lassen....
Ich glaube es war erst das fünfte oder sechste Treffen, als wir sexuell miteinander aktiv wurden. Und was mich damals überraschte ging auch hier Initiative von Ihr aus...
Ein paar Wochen später erzählte Sie mir gegen Morgen dann plötzlich davon, daß Sie als Kind von Ihrem Vater missbraucht worden ist.
Ich war total perplex und hätte mit das nie erträumen lassen, da Sie vielleicht ein wenig zurück gezogener war aber doch auch in Sachen Liebe öfters von Ihr Initiative aus ging....
Ich konnte bei dem Gespräch den Schmerz in Ihren Augen sehen und hab Sie natürlich in den Arm genommen und Ihr zugehört und Ihr auf oft ein Wort des Zuspruchs gesagt....
Am Ende des Gesprächs hat Sie sich bedankt, daß ich Ihr so zugehört habe und Sie auch das erste Mal in Ihrem Leben ein Vertrauen zu Ihrem Partner habe...
Wir verstanden uns wirklich super und es wahr auch herrlich Sie größtenteils so glücklich an meiner Seite zu sehen.
Da ich diese Partnerschaft auch offen und von ganzem Herzen ehrlich angehen wollte, sind wir auch manchmal auf Expartner zu sprechen gekommen. Vielleicht habe ich diese Themen ein bis zweimal zuviel angesprochen, denn ich merkte wie eifersüchtig Sie reagierte.
ICh merkte, daß Ihr teilweise Vertrauen fehlte, als ich mit ein paar Freunden mal alleine auf Party gegangen bin.
Ich wußte, daß zu diesem ZEitpunkt aber nicht immer alles richtig zu deuten. Ich hatte ja vorher noch nie eine Beziehung mit einem Missbrauchsopfer. Nach cirka drei Monaten unserer Beziehung viel Sie in ein kleines Loch.
Sie distanzierte sich ein wenig von mir und war auch manchmal wirklich nur körperlich anwesend. Sie sagte mir auch, daß Ihr Geist woanders sei.
Mich nahm das ganze total mit, da ich auch dachte es liegt an mir und ich wäre nicht fähig Sie glücklich zu machen...
Ich bemerkte auch, daß Sie sich zu diesem Zeitpunkt auch absichtlich mit einer Kerze brannte.... und sprach Sie darauf an.
Sie erzählte mir von dem Missbrauch Ihres mittlerweile verstorbenen Vaters und daß Sie überhaupt nicht damit zurecht kämme. Daß niemand außer mir und ein ehemaliger Therapeut von Ihr davon wüßten und daß Sie auch Ihrer Familie immer etwas von heiler Welt vorspielt.
Sie hatte schon immer mit Angstzuständen und Panikattacken zu kämpfen, erzählte Sie. Und erst vor ein paar Jahren kamm Sie mit Ihrem Therapeuten, darauf daß Sie als kleines Kind von Ihrem Vater missbraucht wurde. Sie wußte, daß die ganze ZEit vorher nicht mal und konnte sich auch keine reim auf Ihre Panikattacken machen.
Das ganze machte mich so wütend und traurig zugleich...
Wie kann man einem Menschen so etwas antun...?
Noch dazu die Person, der man am meisten vertraut....
Durch dieses Gespräch ging es Ihr dann auch wieder ein wenig besser in den folgenden Wochen.
Sie sagte mir auch, daß Sie mich von ganzem Herzen liebe und ich immer um Sie kämpfen sollte, auch wenn Sie mal etwas anderes zu mir sagen sollte.
Das verstand ich zwar noch nicht, aber ich nahm das mal so hin...
Ingesamt war es so, wenn es Ihr gut ging, war sie die glücklichste Frau....
Aber das konnte auch öfters schnell umschlagen.
Wenn wir mal zusammen weg waren, wurde mir öfter von Ihr unterstellt, daß ich anderen Frauen hinten nach schaue und das ganze hat sich manchmal so hoch geschaukelt, daß wir dann zusammen heim fahren mußten.
Ich war öfters am verzweifeln, weil ich Ihr zeigen wollte, daß Sie mir vertrauen kann und das ich sie von ganzen Herzen liebte. Aber die Anschuldigungen versetzten mir oft einen Stich ins Herz. Da ich ein sehr feinfühliger Mensch bin, hab ich mir daß auch immer sehr zu Herzen genommen, wenn es ihr schlecht ging. Wie gesagt, sie war dann wie eine Puppe. Ich konnte auch selten mit Ihr darüber reden und eine therapeutische Behandlung wollte Sie zu diesem Zeitpunkt nicht. Sie wollte einfach alles vergessen.
Ich meinte nur, daß sowas nicht geht, daß man sich damit auch auseinander setzen müsse.
Im ganzen aber war die Beziehung zwischen uns immer durchweg positiv... Ich fuhr eigentlich jeden Tag zu Ihr, damit Sie es leichter hatte wegen ihrer Hunde.
ICh sagte ihr auch öfters, daß ich mir vorstellen könnte Sie zu heiraten und auch Kinder mir Ihr haben zu wollen.
Sie meinte, eigentlich hätte Sie das Thema mittlerweile schon abgehackt, da Sie schon 39 Jahre alt sei. Aber ich merkte, daß auch Sie sich mehr vorstellen konnte.
Ende letzten Sommers hat Sie sich dann nach langer Überlegung die Spirale raus machen lassen.
Ab diesem Zeitpunkt ging es dann irgendwie bei uns bergab. Sie zog sich oft zurück und es kamm auch kaum zur Liebe miteinander....
Ich muß gestehen auch mir ging es nicht so gut, da ich mich oft hilflos fühlte und Ihr nicht helfen konnte. Außerdem hatte ich noch Probleme mit Verletzungen und der Scheidung von meinen Eltern. Alles in allem ging es mir im Herbst auch nicht so gut und ich war dann auch bei verschiedenen Ärzten um festzustellen was mit mir los war.
Wir dachten eigentlich erst an einen Burn Out. Aber es wurde festgestellt, daß ich auch unter Depressionen litt und nach langen zögern ging ich dann zu einem Psychologen in einer caritativen Einrichtung....
Ich wußte teilweise auch schon irgendwie, daß es etwas mit unserer Partnerschaft zu tun hatte, aber nicht genau was los war.
Ende letzten Jahres ging es dann nochmal richtig bergab mit mir, da ich mir die Hand gebrochen hatte, und ich lange Zeit nicht machen konnte, weder meinen Sport als Ausgleich noch sonstwas. Ich hatte auch riesenärger mit der Arbeit, da ich schon wieder so lange ausfiel.
An den Tagen wo es mir einigermaßen gutging stellte ich aber oft fest, daß sich meine Freundin immer mehr von mir distanzierte. Es gab keinen Kuss mehr und manchmal sagte Sie mir, daß Sie nicht mehr in meinem Arm schlafen könne. Das Ganze trieb mich noch mehr an den Rand der Verzweiflung... Ich war total fertig und bin auch öfters weinend zusammen gebrochen. Aber was wollte ich tun.
Im Februar diesen Jahres - ich war immer noch krank geschrieben - fuhr ich nach Hause in meine Wohnung, da mein Bruder Geburtstag hatte. An diesem Tag fiel ich in ein tiefes Loch und bin kaum aus dem weinen raus gekommen. Ich hatte ja niemanden mit dem ich mich darüber unterhalten konnte, und ich die Familie von meiner Freundin bekamm nichts mit. Mit meiner Mutter telefonierte ich dann und kamm zu dem Schluß, daß ich erst mal alleine zu Hause bleiben sollte, weil mich es nur noch fertig machte, daß meine Freundin tag für tag mehr auf Abstand zu mir ging... Wir telefonierten zwar noch ab und an miteinander oder schrieben SMS aber es war alles anders.
In den darauffolgenden Wochen hatte ich einige Nervenzusammenbrüche und mir ging es nur noch total beschissen. Meine Freundin dachte ich will nichts mehr mit ihr zu tun haben und ich konnte nicht mal erklären, was mit mir los war.
Mittlerweile weiß ich daß ich mich nach Ihrer Liebe und Zuneigung gesehnt habe und ich nur ein wenig Vertrauen von Ihr möchte.
In der Zeit zwischen damals als ich auszog und heute haben wir uns auch nur zweimal gesehen. und als ich sie dann eben das erste mal gesehen habe, da ich Tabletten von Ihr benötigte, gab Sie mir dann gleich auch noch meine Klamotten mit. Sie sagte, sie dachte es wäre Schluß.
Ich merkte daß Sie auch noch zu mir hin gezogen war aber ich konnte an diesem Tag nicht einmal richtig mit ihr reden, da ich erst über zwei Tage lang vorher einen großen Nervenzusammenbruch hatte.
An Ihren SMS merkte ich manchmal, daß Sie wieder mit mir zusammen sein wollte und in letzter ZEit eher, daß sie auf Abstand ging.
Mittlerweile bin ich wenigstens ein wenig stabil und habe mich letzte Woche mit Blumen auf den Weg zu Ihr gemacht... Ich hab ihr versucht zu erklären, daß die Beziehung für mich nie beendet war, aber daß es mir nur noch schlecht ging und ich mich auch vor Ihr schämte...
Es tat mir auch wahnsinnig leid, daß ich nicht da war als sie mich brauchte.... Sie war zu Tränen gerührt und sagte, daß sie nicht damit gerechnet habe, daß ich noch so fühle. Sie habe mittlerweile versucht damit abzuschließen, da es sie zu sehr belastet habe.
Sie konnte mir aber nicht sagen, daß es entgültig war und auch an Ihren Augen und Ihrer Reaktion hab ich gemerkt, daß noch Gefühle für mich da sind...
Sie hat zum Schluß gemeint, sie könne mir keine Hoffnungen machen und man kann nicht wissen was wird.
Zum Abschluß hab ich ihr dann noch so etwas wie mein Tagebuch gegeben in dem ich selbst ein wenig meine Gedanken zu Ihr geordnet habe und in dem auch steht, wie sehr ich mich nach einer Beziehung zu Ihr sehne....
JEtzt meine Fragen
Wie soll ich mich Verhalten...?
Wie kann ich das Vertrauen von einer missbrauchten Person erlangen oder darum kämpfen...?
wie kann ich ihr im Moment weiterhelfen....?
gibt es vielleicht gute Literatur zum lesen darüber...?