Mein jüngerer Bruder ist letztes Jahr kurz nach seinem 28.Geburtstag an einer versehentlichen Überdosis gestorben. Ich hab ihm noch so viel zu sagen. Ich mach mir Vorwürfe, daß ich ihm nicht geholfen, besser auf ihn aufgepaßt habe. Er ist erst Ende April vom Entzug wiedergekommen und wir alle dachten er hat es wirklich geschafft und es geht endlich aufwärts für ihn. Seinen Geburtstag haben wir zum ersten Mal seit langem zusammen gefeiert, er wollte uns bald wieder besuchen und ein paar Tage bleiben, wollte umziehen...Und dann ruft mich 2 Wochen später mein Opa an und sagt ein Bakannter hat die Polizei gerufen, weil er seit 3 Tagen nicht arbeiten war, geht nicht ans telefon und wollte gucken was mit ihm los ist, der Fernseher war drinnen an, sein Handy haben sie klingeln gehört, er hat nicht aufgemacht. Dann haben sie ihn tot gefunden. Ich hab mir immer eingebildet, daß es mit der Zeit leichter zu ertragen wäre, aber es wird jeden Tag schlimmer. Jetzt war ich bei meiner Mama, wir haben so viel über ihn gesprochen, sein Lieblingsessen gekocht,...und es reißt mich so runter. Ich hab 4 kleine Kinder, ich kann mir nicht erlauben total durchzuhängen und jeden Tag stundenlang zu heulen, aber ich bin wie ferngesteuert, ich funktioniere nur und fühl nichts mehr.Mein Mann versteht das nicht. Er ist Afrikaner und da wo er herkommt ist es "normal" früh zu sterben, er hat tote Brüder, seinme Mama ist schon tot, Onkel, Tanten, Cousins....Er sagt immer jetzt ist es genug, weinen bringt ihn nicht zurück, er sagt ich muß an die Kinder denken und ich weiß daß er recht hat, aber ich kann nicht. Letzte Woche haben wir so gestritt-en. Mein Mann kam von der Arbeit nach Hause und hat unseren Sohn, 3, gefragt was wir heute gemacht haben. Er hat gesagt:Mama hat geweint.das hat mich selbst schockiert. Ich hoffe es geht mir ein bißchen besser, wenn ich mich mit anderen austauschen kann.
nwanyi