thora_12754943Zeitungsartikel
So, ich habe den Zeitungsartikel gefunden und ihn dir mal eben abgeschrieben.
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"Mama, guck mal, wie gut ich Rad schlagen kann!". Lächelnd schaut Kerstin S. ihrer Tochter (9) ui, die durchs Wohnzimmer fegt. Eine Welle des Glücks steigt in ihr hoch.
Diese kleine Freude - für Kersin S. ein echtes Wunder. Denn die 35-Jährige ist seit ihrem 22. Lebensjahr krank. Von jetzt auf gleich stürtzt sie "von Wolke 7 in den finsteren Keller schrecklicher Ängste". Gefühle, Stimmungen, körperliches Befinden fahren Achterbahn.
Die Ursache: Kerstin leidet unter einer "bipolaren Störung", besser bekannt als manische Depression. Aber - und das ist das schöne: Die Arzthelferin ist seit fünf JAhren anfallfrei. "Das hat die Liebe meines Mannes bewirkt", lacht sie. Und erklärt: "Die Krankheit wird von der Manie und der Depression bestimmt". In der manischen Phase war Kerstin nicht mehr Herr ihrer selbst. "
Man ist wie ferngesteuert, unfähig die Realität zu erkennen. Ich litt zudem unter religiösen Wahnvorstellungen, glaubte ich sei eine von Gott Auserwählte".
Nach der Manie folgte die tiefe Depression, die für Kerstin s schlimm war, dass ihre jede Bewegung wehtat, schreckliche Selbstmorgedanken aufkamen.
Bernhard S. (43), Masseur und Bademeister verliebte sich trotzdem in Kerstin. "Ich mochte ihre Art, ihr Lachen in guten Zeiten, die Grübchen in den Wangen".
Dass sie schwerst krank war, unter akuten Anfallphasen litt, schwere Medikamente (Psychopharmaka) einnehmen und auch schon mehrfach in einer gescossen Abteilung der Psychiatrie eingewiesen werden musste, interessierte ihn nicht.
"Ich hatte mich in Kerstin verliebt - das wars. Gefühle kann man nicht einfach abschalten", sagt er. Deshalb führte er seine Kerstin auch 1997 zum Traualter - obwohl ihn seine Freunde vor der Unberechenbarkeit seiner kranken Braut gewarnt hatten.
Inzwischen weiß er, "dass ich mit drei Frauen verheiratet bin. Mit der normalen, der manischen und der depressiven. Ich weiß genau, wann die Zeichen auf Sturm stehen. Das war immer dann der Fall, wenn Kerstin zu vieles gleichzeitig in Angriff nahm und nichts zu Ende machte. Das war vor fünf Jahren das letzte Mal."
Gemeinsam gegen die Erkrankung anzukämpfen hat sie als Paar zusammengeschweit. Kerstin S. srahlt. "Seit dem letzten Schub sind schon fünf Jahre vergangen.
Natürlich lebe ich in der Angst, dass es mal immer mal wieder losgehen kann. Aber genauso groß ist die Hoffnung, dass es endgültig vorbei ist. Wenn dem so ist, hat mir nur eine Medizin geholfen: die Liebe meines Mannes! Bernhard ist neben unserer Tochter Lena die größte Sonne meines Lebens"