Hallo Minousch
Bei mir wurde -neben vorheriger Diagnose einer mittelgradigen Major Depression und Sozialphobie vor mehreren Jahren- vor zwei Jahren auch Dysthymie diagnostiziert. Ich bin 21 Jahre alt, war aber bereits im Alter von 3 Jahren in Behandlung wegen kindlicher Depressionen und habe auch ohne Unterlass mein ganzes Leben hindurch unter den Symptomen gelitten und auch Komorbiditäten wie Anorxie und Bulimie und eben auch Sozialphobie entwickelt.
Wie genau die Diagnose bei mir klassifiziert wurde: Ich habe unendlich viele psychologische Tests gemacht, damals im Rahmen eines Vorstellungsgespräches in einer Klinik zur Behandlung der Depression und Sozialphobie. Das ging von Diagnosegesprächen bis zu Fragebögen. Es gibt diverse standardisierte Verfahren und -salopp ausgedrückt- brauchst du eine gewisse Anzahl von Punkten auf einer entsprechenden Testskala, um diagnostiziert zu werden. Neben Gesprächen mit dem Psychologen natürlich.
Hast du denn auch durch einen Psychologen oder Psychiater eine Diagnose bekommen? Oder machst du dir einfach selbst Gedanken, ob du depressiv sein oder an Dysthymie leiden könntest?
Ich weiß nicht, ob es dir hilft, zumal du dich ja anscheinend selbst schon informiert hast, aber die wichtigsten Unterschiede zwischen Depression und Dysthymie sind (ohne Anspruch auf Vollständigkeit): Die Dysthymie muss min. 2 Jahre andauern, eine depressive Episode muss min. 2 Wochen dauern. Ein wichtiger Unterschied ist auch, dass du bei der Dysthymie keine Epsioden, also "nur" begrenzte Phasen, in denen es dir schlecht geht, hast, sondern dauerhaft Symptome zeigst, allerdings in schwächerer Form als bei der Depression.
Oft gibt es eben wie bei mir den Fall der double depression, also Dysthymie und Depressionen zusammen.
Solltest du allerdings schon von einem Psychologen die Diagnose erhalten haben, will ich daran auf keinen Fall rütteln, die entsprechende Person weiß, was sie tut und die Verfahren zur Diagnose sind weitegehend standardisiert. Frag doch einfach mal den Psychologen/ Psychiater danach oder sage ihm, dass du auch auf das Thema Dysthymie gestoßen bist und denkst, dass das auch auf dich zutreffen könnte. Das ist, zumindest in meinen Augen, das Beste, was du in dieser Situation tun kannst. Wobei bei der Diagnose das eigentlich auch berücksichtigt worden sein müsste. Aber frag einfach mal nach, der Psychologe kann dir dann auch alles ganz genau erklären.