Hallo ihr Lieben!
Ich habe mich gerade hier registriert, weil ich mir einfach mal alles von der Seele schreiben muss. Gleichzeitig hoffe ich, Gleichgesinnte und evtl. Ratschläge zu finden.
Zu mir und meinem Problem:
Ich bin mittlerweile 26 und leide seit meiner frühen Jugend unter meinem nicht vorhandenen Selbstwertgefühl, begleitet von Panikattacken. Ich war als Kind/Judendliche immer sehr stark übergewichtig (wog mit 15 ca. 112Kg). Immer wurde ich gemobbt, ausgeschlossen. Mit 15 dann, war es so schlimm, dass ich für ein halbes Jahr in eine Jugendpsychiatrie musste, weil ich selbstmordgefährdet war.
Ich muss ehrlich sagen, dass mir die Therapie dort wenig gebracht hat. Ich hab mich die letzten Jahre so durchgeschlagen. Als ich zB mit 17 meinen ersten Freund hatte, nahm ich über 50Kg ab. Ohne irgendwas dafür zu tun. Dennoch sehe ich mich immernoch als das dicke Mädchen. Das falsche Mädchen, das nie gut genug ist. Das Mädchen, das nicht normal ist. Die Aussenseiterin.
Die letzten Jahre habe ich versucht all das zu verdrängen. Hab mich gezwungen all das zu unterdrücken und "normal" zu sein.
Aber es klappt einfach nicht. Ich schaffe es nicht die Vergangenheit zu vergessen. Immernoch habe ich Angst ausgelacht, gemobbt zu werden. Obwohl mir immer alle sagen, wie toll ich doch aussehe. KEINER versteht, dass ich mich NICHT so sehe. Dass ich für mich immernoch der "Loser" bin.
Ich würde es einfach nicht ertragen, wenn ich irgendwann nochmal einen dummen Spruch über meine Figur hören müsste. Auch wenn es momentan unwahrscheinlich ist: ich habe einfach Angst davor!
Im Winter gehe ich erst ab 17.00Uhr aus dem Haus, weil es dann dunkel ist. Weil man mich dann nicht so gut sehen kann. Eine Kreuzung überqueren ist für mich der Horror! Einkaufscenter werden vermieden. Ich pack es einfach nicht.
Wenn solche Herausforderungen anstehen bekomme ich Panikattacken. Mir wird übel, schwindlig, mein Herz rast.
Ich habe zB nie eine Ausbildung gemacht. Warum? - weil ich wieder zur Schule hätte gehen müssen. Der Ort, der mich kaputt gemacht hat.
Nun ist es so, dass ich letzten Monat meinen Job verloren hab. (Wieder Losergefühl, weil keine Arbeit mehr).
Da ich zusätzlich zu meinem ALG1 ergänzendes Hartz4 beantragen musste, hab ich nun eine Bewerbungsmaßnahme vor mir. Wird sicher jeder hier kennen.
Ganz ehrlich? Ich pack das nicht. Ich bin vom Amt nach Hause gekommen und bin zusammengebrochen. Fremde Leute!? Ich hab so Angst! Die Angst gemobbt zu werden. Angst mich zu blamieren. Ich schaff dass nicht!
Es ist nicht so, dass ich faul bin etc. Ich habe einfach Angst!
Meine Mutter meinte nun, ich solle mich erstmal krankschreiben lassen und eine Therapie beginnen um den Horror der Vergangeheit aufzuarbeiten. Sie sagte: "du musst doch erstmal gesund werden, damit du wieder am Leben teilhaben kannst."
Einerseits sehe ich dass auch so. Ich merke ja, dass ich seit dem Amttermin letze Woche kaum noch esse, nicht mehr schlafen kann. Ich bekomme Panikattacken etc. Ich bin einfach fertig.
Andererseits schäme ich mich so. Ich soll mich krankschreiben lassen, obwohl ich körperlich gesund bin? Während andere Leute arbeiten gehen?
Was meint ihr? Bitte, ich brauche irgendeinen Rat. Das Loch in das ich grad falle wird immer größer. Ich will wieder leben!! Stolz auf mich sein können.
Sorry für den Roman, aber all das musste mal raus.
Ihr könnt mir auch gerne per PN antworten.
Ich hoffe nur, dass ich nicht allein mit diesem Problem bin..