Hey liebe Community,
jetzt hab ich mich endlich auch mal hier angemeldet. Ich lese viel in dem Forum über dies und das, aber zu diesem Thema habe ich nichts gefunden und es ist schwierig das was mir am Herzen liegt zusammen zu fassen, aber ich geb mein Bestes.
Es geht um meinen (Fast)Schwager.
Erst mal ein paar Sachen zu mir bzw. uns (also meinem Freund und mir). Er ist 21 und ich bin 20 und wir studieren beide. Im April sind wir 4 Jahre zusammen und wir wohnen jetzt seit 3,5 Jahren zusammen.
Mein Schwager (der Bruder meines Freundes) ist jetzt 25 und seine Freundin 31 und beide nicht mal 1 Jahr zusammen, beide haben ein geregeltes, gutes Einkommen.
Gestern hat uns mein Schwager preisgegeben, dass seine Freundin und er sich einen Hund zugelegt haben und das das tollste auf der ganzen Welt ist und irgendwie kann ich mich nicht für die beiden freuen. Ich wollte halt auch schon immer seit ich klein bin einen Hund haben und ich war so oft kurz davor einen zu bekommen und es gab jedes Mal irgendeinen Grund, der dann doch dagegen gesprochen hat.
Mein Freund und ich reden auch schon immer davon, dass wir uns irgendwann gerne einen Hund zulegen wollen, aber auch er zieht jedes mal den Kopf ein, wenn wir den nächsten Schritt wagen wollen und "einen Hund zulegen" angehen wollen. Dabei finde ich, dass es jetzt fast die beste Zeit ist sich einen Hund zuzulegen, da wir im Studium auf jeden Fall mehr Zeit für den Hund haben als im Berufsleben und es kommen ja auch die langen Semesterferien dazu. Allerdings müssten wir auch in eine Wohnung ziehen, in der eine Tierhaltung erlaubt ist, was aber das geringste Problem sein dürfte. Es liegt ja nicht mal am Geld. Ich bekomme Bafög, Unterhalt und Kindergeld und arbeite in den Semesterferien als Aushilfe und mein Freund bekommt ebenfalls Unterhalt und Kindergeld. Insgesamt haben wir 1600 im Monat und ich finde da bleibt noch viel Geld für einen Hund übrig. Wir haben auch nicht so hohe Ansprüche, was die Wohnung angeht, sind auch manchmal etwas geizig, also überlegen mehrmals ob man sich jetzt das ein oder andere gönnen soll, aber mein Schwager wirft sein Geld zum Fenster raus.
Es bleibt ihm ja überlassen was er mit seinem Leben und seinem Geld macht, das ist mir wirklich egal, aber dann soll er doch nicht damit angeben, dass er jetzt einen Hund hat (obwohl er ja nie einen haben wollte, auch wenn ich verstehen kann, dass sich Einstellungen ändern können). Irgendwie fühlt sich das so an, als wären wir unfruchtbar und wir bekommen gesagt, dass mein Schwager und seine Freundin jetzt das erste Kind erwarten und sich ja soo sehr drauf freuen.
Als mein Schwager vor ca. 2 Jahren bei uns zu Besuch war und wir über unsere Pläne geredet haben, dass wir uns bald einen Hund zulegen wollen und wir auch bald heiraten wollen (wir haben ein bisschen von unserer Zukunft geschwärmt), meinte er, dass ein Hund bei ihm so gar nicht ins Leben passen würde. Und jetzt hat er einfach einen, ohne dass er jemals irgendwie irgendwas zurückstecken musste. Das ärgert mich irgendwie.
Ein Hund ist einfach ein Stück Familie für mich. Es muss etwas ganz Besonderes sein, einen Hund haben zu dürfen. Es ist mit sehr viel Arbeit, Zeit und Geld verbunden, aber das Glück, was dabei herausspringt, macht alles wett.
Mich ärgert einfach, dass mein Schwager alles ohne große Anstrengungen bekommen kann und wir immer für alles kämpfen müssen.
Das Verhältnis zwischen meinem Freund und seinem Bruder ist jetzt allerdings nicht das tollste. Sie verstehen sich schon, aber dadurch dass sie 5 Jahre auseinander sind und der eine immer einen Lebensabschnitt weiter war, sind sie ein bisschen entfremdet voneinander und haben auch nicht wirklich viel miteinander zu tun. Meinem Freund ist das ganze auch egal und ich wünschte mir könnte es auch egal sein, aber es macht mich einfach irgendwie traurig und ich weiß nicht mal richtig warum und wie ich davon weg kommen kann.
Und irgendwie wird dieser Wunsch einen Hund zu haben wieder so präsent, dass ich gar nicht mehr aufhören kann daran zu denken. Ich gucke schon nach Wohnungen in denen Hunde erlaubt sind und rechne schon, welche Ausgaben wir alle haben könnten. Mich frisst das irgendwie auf, aber dadurch denk ich mir: Ja, jetzt werden wir uns einen Hund holen, sobald wir eine geeignete Wohnung dafür haben, egal wer mir das ausreden will. Ich habe mir das oft genug ausreden lassen, obwohl es nie einen Grund gab. Jetzt habe ich Zeit für den Hund und wenn ich diesen Zeitpunkt nicht nutze, dann werde ich wohl nie in meinem Leben diese Erfahrung haben.
Warum kann ich ihm das nicht einfach so gönnen oder mich einfach nur für ihn freuen? Ich möchte wirklich aufhören traurig darüber zu sein.
Vielleicht hört sich das ganze auch sehr kindisch an und das tut mir auch leid, es ist nur einfach wirklich ein Kindheitstraum von mir und es bricht mir irgendwie das Herz, ich weiß wirklich nicht warum. Es ist einfach ein wunder Punkt. Ich weiß es gibt Schlimmeres und ich sollte mich nicht über so einen Furz aufregen, aber vielleicht ging es jemandem gefühlsmäßig ja schon mal so und da würde mich gerne interessieren, wie man mit so einer Situation fertig wird.
Tut mir leid wenn das alles so unstrukturiert wirkt, aber ich habe mir etwas den Frust von der Seele geschrieben und es geht mir jetzt ein bisschen besser, auch wenn ich noch sehr viel mehr schreiben könnte, aber das reicht jetzt fürs erste.
Danke schon mal fürs durchlesen und ich hoffe hier ernsthafte Antworten zu bekommen. Danke.
Liebe Grüße