Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll...
naja, also ich bin knapp 22, habe gerade mein Studium abgeschlossen und bin nun im Beruf. Ich hatte bzw. habe immer große Ziele. Ich wollte immer raus aus den kleinkarierten Bahnen. Also bin ich bis jetzt eigentlich immer umgezogen auf der Suche nach was Neuem und auf der Suche nach dem einen Ort, der mich glücklich macht. Tja, also sitze ich mittlerweile in Budapest, allein ohne Eltern und schaffe es irgendwie mein Leben zu regeln. Ich habe Freunde, gehe regelmäßig aus und weiß, dass mein Umfeld mich mag. Es läuft eigentlich alles gut. Aber ich weiß, dass es mich irgendwann nicht mehr halten kann und ich wieder anfange mein eigentliches Ziel zu verfolgen und dafür zu kämpfen. Denn immer wenn ich weiß, dass etwas Neues auf mich zukommt, reiße ich alles alte ab und fiebere dem Unbekannten entgegen. Ich bin irgendwie rastlos. Ich weiß, dass ich später mal viel erreichen will, ich meine das nicht unbedingt finanziell, sondern eher so, dass ich ausgewogen bin, jemanden habe der mich liebt und meine innere Stärke irgendwann mal richtig einsetzen kann. Ich habe ein festes Bild von mir in ein paar Jahren im Kopf und das ist auch exakt das, was ich sein und werden möchte. In der Hinsicht gibt es für mich keine Alternative, weil ich glaube, dass es das ist, was mich auf Dauer glücklich machen kann....aber ich weiß nicht wie, weil ich mich im Augenblick nicht definieren kann.
Das Problem ist, dass mir für alles buchstäblich die Worte fehlen. Ich habe eigentlich nichts zu beklagen, aber ich bin todunglücklich. Ich war an so vielen Orten, aber habe "meinen Ort" noch nicht erreicht. Ich bin so verwirrt und gefangen.
Vielleicht kennt ihr das ja. Man ist auf einer Party, trinkt ein paar Gläschen x-beliebigen Alkohol, ist gut drauf und alles ist super. Bei mir kommt es dann immer an einen Punkt, an dem die gute Laune ganz plötzlich verlfiegt und ich alles ganz klar sehe. Ich werde dann extrem depressiv und mich schüttelt es fast, weil ich dann die Wahrheit plötzlich sehe. Ich muss dann weinen und schreien, weil mich das alles so packt und mich fast umhaut.
ich will das aber nicht mehr, diese Traurigkeit ohne eine Ahnung zu haben was es ist.
Ich bin ein sehr emotionaler Mensch und lebe jegliches Gefühl eigentlich immer aus, sei es Trauer, Hass oder Freude. Aber das kann ich nicht mehr, wenn ich irgendwas wie Glück fühle stelle ich es in Frage, und zwar so lange, bis es nicht mehr existiert.
Das sind so seltsame Gegensätze, aber es ist ja nicht so dass ich das mit Absicht mache. Ich will ja glücklich sein, aber irgendwo habe ich die Fähigkeit dazu verloren. Das macht mich dann noch lethargischer und ich verkrieche mich zuhause. Ich weine dann nicht, ich bin dann einfach leer, solange bis mich meine "gesellschaftlichen Verpflichtungen" dazu bewegen, den ganzen Dreck zu überspielen und einfach weiterzumachen.
Hinzu kommt, dass ich kaum noch jemanden traue, ich hänge hinter alles und jeden ein Fragezeichen und glaube, dass ganz generell die Meisten ständig lügen. Ich weiß, das ist nicht wirklich so, aber es fällt mir nur schwer, diesen Gedanken abzuschütteln.
Ich weiß nicht mehr was ich glauben soll und will so einfach nicht weitermachen, irgendwas muss sich ändern und ich will endlich wieder "Ja" sagen können.
Vielleicht kennt hier jemand das Gefühl und kann mir ein paar Zeilen dazu schreiben...
Danke fürs "Roman" lesen ;-)
Sarah