Hallo, ich entschuldige mich jetzt schon mal, es wird sehr lang werden, aber ich weiß wirklich nicht mehr weiter.
Ein Kollege von mir verhält sich mir gegenüber echt scheiße. Ich weiß nicht, ob es schon mobbing ist, aber ich komm mir schon ziemlich unterdrückt vor. Gestern war schon wieder so eine Situation, und seit dem bekomme ich auf der Arbeit nichts mehr hin. Ich schaffe es nicht einen blöden Stift in die Hand zu nehmen und was aufzuschreiben, schaffe es nicht ein Paper in die Hand zu nehmen oder mich 5 Minuten auf eine Sache zu konzentrieren. Ich hab schlecht geschlafen, schon wieder Magenprobleme und friere wie blöd bei fast 24. Und immer wieder die Frage in meinem Kopf: Bin ich zu empfindlich? Ist das alles normal? Wie kann ich was an der Situation ändern ohne "nicht Teamfähig" zu sein, oder die "Zicke vom Dienst", die nur an ihr eigenes Wohl denkt. Aber auch ohne weiterhin den Handlanger zu spielen.
Ich wollte was zur Situation aufschreiben, aber beim Versuch wurde mir klar, dass das eher ein Roman als ein Forumsbeitrag wird, also nur ein paar Eckpunkte:
- ich müsste mit dem Kollegen zusammenarbeiten, aber er reagiert fast nie auf meine Emails, interessiert sich nicht dafür was ich mache, hilft nur, wenn es nicht anders geht und nur so viel wie wirklich gerade sein muss. Er passt nur auf, dass ich bestimmte Sachen nicht mache, also die, die wichtig sind, die, über die man gute Paper schreiben könnte. Das soll jemand anderes machen. Ich (als PostDoc) soll da eher kleinere Sachen machen, die seinem Doktoranden helfen sollen die tollen Paper zu schreiben.
- wenn ich mich zur wehr setze, dann bekomme ich plötzlich Aufgaben, die gewaltig sind, von denen er weiß, dass ich es noch nie gemacht habe. Ich bekomme die Aufgabe und werde damit alleine stehen gelassen.
-meine Arbeit wird schlecht gemacht: Wir besprechen was miteinander und hinterher weiß er von nichts und ich bekomme Ärger, bzw die Arbeit ist angeblich nicht so wie er es gemeint hat und ich soll es anders machen, weil es so wie es ist sinnlos sei (wobei ich von Außen schon gegenteiliges gehört habe).
Und noch so vieles mehr. Immer ein paar Kleinigkeiten. Es ist nicht systematisch, also nicht sowas wie mindestens einmal pro Woche. Aber immer wieder mal. Ich versuche ja auch schon größtmöglich den Kontakt zu meiden, damit eben nicht schon wieder was passiert, weil ich dann mehrere Tage brauche um mich wieder aufzurappeln, was natürlich auch irgendwie dazu führt, dass ich meine Arbeit nicht so gut mache wie ich könnte.
Ich weiß echt nicht weiter. Er ist hier am Institut voll der Held, weil er ein Messgerät bedienen kann, dass nur wenige bedienen können (er wählt ja auch gut aus wem er es zeigt). Keiner sagt was Schlechtes gegen ihn, alle mögen ihn. Nur er mag anscheinend mich nicht.
Ich mag meinen Job, ich mag sogar hier am Institut sein, eigentlich. Nur dadurch dass ich mit ihm zusammenarbeiten muss hasse ich es zur Arbeit zu gehen, weiß nicht recht was ich machen soll, weil ich das was ich machen will ja nicht machen soll. Weil ja sein Doktorand vielleicht irgendwann mal dazu kommt das zu machen. Ich will nicht gehen müssen, aber was wäre die Alternative? Hier zu bleiben und zu Grunde zu gehen? Nur ist das was hier abläuft auch schädlich für meine berufliche Zukunft und hat jetzt schon Auswirkugen, weil ich darauf angewiesen bin zu Veröffentlichen. Und wenn ich nichts habe, dass sich veröffentlichen lässt oder nur so Kleinkram, nichts Wichtiges, dann bekomme ich auch keine Projekte. Und ohne Projekte auch keinen Arbeitsvertrag (die immer so zwischen 1-3 Jahren liegen).
Habt ihr sowas schon mal erlebt und habt ihr euch erfolgreich zur wehr setzen könnne? Oder festgestellt, dass es wirklich nur an zu großer Empfindlichkeit lag und eure EInstellung erfolgreich geändert?