Hey.
Also zunächst tut es mir unendlich Leid was dir passiert ist. Gerade von jemandem vergewaltigt zu werden (und wie du es schilderst war es auf jeden Fall eine Vergewaltigung), dem man vertraut stelle ich mir unvorstellbar schmerzhaft vor.
Wenn du sagst, dass du bisher nicht darüber reden konntest, heißt das dass du auch nicht mit dem/den Therapeuten darüber gesprochen hast? Wenn es das heißt, dann wäre das, denke ich, ein guter Anfang...Ich weiß wie schwer es ist, das Geschehene auszusprechen. Ich wurde selbst vergewaltigt. Nur im Unterschied zu dir wurde ich direkt danach 'gefunden', sodass nciht so viel Zeit verging, aber in dem Moment schien es mir unmöglich den Satz "Ich wurde vergewaltigt" auszusprechen oder auch nur zu denken.
Aus meiner Erfahrung kann ich aber sagen, dass es mit der Zeit einfacher wurde. Anfangs kostet es tierische Überwindung, aber es wird leichter. Unsere Geschichten sind zwar nicht unbedingt vergleichbar, ich könnte mir vorstellen, dass wenn du den ersten Schritt gegangen bist, es auch für dich einfacher wird. Denn die Bilder und die Erinnerungen an das, was dir passiert ist werden aus deinem Kopf nicht verschwinden. Aber das drüber sprechen macht es (so ging es mir zumindest) ertragbarer, denn man weiß, dass es eine Anlaufstelle gibt, die Bescheid weiß und mit der man im Notfall sprechen kann...
Ich kann jetzt aus deinem Beitrag nciht erschließen, ob du schon mit deinem Therapeuten darüber gesprochen hast. Aber wie gesagt, ich denke das wäre ein guter Anfang.
Und zu deiner letzten Frage:
Nein, du übertreibst nicht. Du hast deinem damaligen Freund deutlich gemacht, dass du nicht mit ihm schlafen möchtest und er hat es ignoriert. Das ist Vergewaltigung und daran ist nichts schön zu reden. Dich triffst keinerlei Schuld!
LG,
Juliane