Also, hallo erstmal alle zusammen...
seit einem guten dreiviertel Jahr sieht mein Leben irgendwie nurnoch grau aus, weil ich meinen besten Freund letzten Sommer verloren habe...
Zuerstmal zu mir: Ich bin 19 Jahre und habe gerade mein Abitur gemacht. Bin dieses Jahr 4 Jahre in einer glücklichen Beziehung und möchte meinen Freund an meiner Seite auch nicht mehr missen.
Jedoch habe ich so an sich nicht sehr viele Freunde, was eher daran liegt, dass ich menschenscheu bin.
Anfang 2012 hab ich dann aber jemanden kennen gelernt über ein gemeinsames Hobby und dieser jemand ist mir so sehr ans Herz gewachsen, dass er mein bester Freund wurde. Klar gab es Unstimmigkeiten zwischen ihm und meinem festen Freund, aber ich habe ihm klar gemacht, dass zwischen mir und meinem besten Freund nichts läuft. Und da war wirklich nie was. Ich hatte das Gefühl, meinen Seelenverwandten gefunden zu haben, denn mit meinem besten Freund konnte ich über ALLES sprechen, ganz egal was. Wir konnten sogar in einem Bett schlafen, ohne dass da je etwas passiert wäre. Er war in jemand anderes verliebt und ich hatte meinen Freund.
Wir haben uns gegenseitig geholfen im Leben, denn er war totunglücklich und war kurz davor, sich das Leben zu nehmen. Aber ich habe ihn aufgebaut und ermuntert und ihm gesagt, dass es Leute gibt, die für ihn da sind und ihn lieben. Und später hat er mir mal gesagt, dass ich einer der wenigen Gründe war, wieso er sich nicht das Leben genommen hat.
Es war einfach alles so wunderbar, ich habe ihn wie ein Bruder geliebt und für meinen Freund war das okay.
Ich habe ihm so oft gesagt, dass ich ihn nie verlieren möchte und er hat das auch zu mir gesagt.. und nunja..
er hat sich in diese eine verliebt, die ungefähr 5 Jahre jünger war als er... also er war 19 und sie 14.
Und... er hat angefangen mich zu vergessen. Vorher hatten wir tagtäglich geschrieben... jeden Tag OHNE Ausnahme... und dann, von heute auf morgen war sie (natürlich) interessanter als ich.
Irgendwann hab ich ihn darauf angesprochen, warum er nicht mehr mit mir schreibt und dann hat er nur gemeint "tut mir Leid, ich hab dich echt vergessen gehabt.." Und dann kamen wir ins Gespräch und der Grund dafür war natürlich sie. Und ich habe ihn gefragt, ob sich was an unserer Freundschaft ändern würde, wenn sie zusammenkämen. Und er hat gemeint "wir werden uns wahrscheinlich nicht mehr so oft sehen können, ich will nicht, dass sie eifersüchtig ist. Umarmen vielleicht auch erstmal nicht mehr." Und ab diesem Zeitpunkt ist eine Welt für mich zusammengebrochen.
Ich habe mich noch nie so elend gefühlt in meinem Leben. Noch nie. Mein bester Freund, der mir geschworen hatte, immer für mich da zu sein, wollte das alles jetzt hinwerfen für eine andere? Ich hab die Welt nicht mehr verstanden. Und... so egoistisch wie ich war.. hab ich ihm gesagt, dass ich ihn lieber so in Erinnerung habe, wie er die ganze Zeit war, und den Kontakt abbreche, als dass ich in Kauf nehme, dass sich etwas an unserer Freundschaft ändert. Dass sie nicht mehr so innig ist wie vorher. Er hat dann gesagt "Das heißt, du stellst mich vor die Wahl?" und natürlich hab ich das verneint. Ich wollte ihn nie vor die Wahl stellen, aber ich empfand es als viel zu schlimm, diese Freundschaft nicht mehr zu haben... Er schrieb nicht mehr so viel mit mir und er hatte nurnoch Zeit für sie. Und ich durfte nicht mehr zu ihm, weil sie ja dann eifersüchtig werden könnte.
Das alles war mir zu viel, das war etwas, was ich nicht aushalten konnte. Und da hab ICH den Kontakt abgebrochen, weil ich dachte, es wäre besser so und ich könnte ihn vergessen. Er hatte sich dann noch ein paar mal gemeldet, aber schnell aufgegeben.
Die ganze Schulzeit in der 13. Klasse sind wir uns aus dem Weg gegangen, obwohl wir es BEIDE nicht vermeiden konnten, uns ab und zu anzuschauen. Er warf mir immer wieder Blicke zu und ich ihm. Und doch hab ich ihn gemieden, weil der Schmerz so tief saß.
Zwischendrin haben wir uns aufgrund unseres gemeinsamen Hobbys unterhalten. Aber wir haben uns so unterhalten, als wären wir Fremde, die sich nur flüchtig kennen. Und das tat noch viel mehr weh als alles andere. Wir haben uns darüber nie ausgesprochen, weil ich damals einfach nicht mit ihm reden wollte... weil ich zu traurig war...
Und heute nagt das alles immernoch an mir. Wir sehen uns jetzt gar nicht mehr, weil die Schule ja zu Ende ist. Und ich hab das Gefühl, als würde ich es falsch machen, wenn ich ihn jetzt für immer loslasse. Ich hab das Gefühl, als müsste ich mit ihm darüber sprechen, was vor einem dreiviertel Jahr war. Ich träume nachts von ihm, dass wir uns versöhnen und dass alles wieder so ist, wie es war. Und jedes Mal trifft mich die harte Realität, wenn ich aufwache.
Ich kann die Lieder nicht hören, die er mir gezeigt hat, weil sie mich an zu viel erinnern.
Ich weiß nicht, was ich machen soll. Ich bin viel zu schüchtern und zurückhaltend, um auf ihn zuzugehen.. aber er wird es nicht machen, weil er meine Entscheidung akzeptiert. Aber durch seine Bemühungen, ab und zu mit mir zu reden, und durch seine Blicke in der Schulzeit, weiß ich irgendwie instinktiv, dass es ihm auch nicht leicht fällt.
Er ist mit seiner Freundin zusammen und ist auch immernoch glücklich.. und ich weiß nicht, wie es wäre, wenn ich jetzt zu ihm gehen würde und mit ihm reden wollte. Ob er das zulassen würde wegen seiner Freundin und... ach keine Ahnung.
Ich bin einfach nur unendlich traurig und die Erinnerungen tun viel zu weh.
Vielleicht kann mir ja jemand helfen.. ich brauche dringend Hilfe, denn nach knapp 8 Monaten ist auch mir klar geworden, dass ich ihn nicht verlieren will. Aber ist es schon zu spät, um zu reden? Soll ich wirklich auf ihn zugehen? Was ist, wenn er nichts mehr von mir wissen möchte.. ist das schlimmer als das schlechte Gewissen, dass ich es nicht mehr versucht habe?
Kann sich nach so einer langen Zeit überhaupt nochmal so eine enge Freundschaft bilden oder ist es schon zu spät? Bitte, ich brauche einen kleinen Rat oder einen kleinen Anstupser, damit ich es wirklich mache... :(
LG und danke an alle, die sich das durchlesen...
Suri