Hallo! :)
Eigentlich bin ich überhaupt nicht der Typ, der sich Rat in solchen Foren holt, aber meine ganze Umgebung ist bei diesem speziellen Thema sehr parteiisch und kann mir deshalb neutral keinen Rat mehr geben (ohne mir immer wieder falsche Hoffnung zu machen)...
Ich werde jetzt einfach mal ungefragt meine "Leidensgeschichte" klagen und hoffen, dass mir jemand helfen kann/will. ;) Vorsicht, sehr langer Text. Aber kürzer ließ es sich einfach nicht fassen...
Es begann im Januar diesen Jahres. Ich lernte über den Job (ich mache momentan eine Ausbildung) einen Typen kennen. Ich hatte ihn erst gar nicht auf dem Schirm, aber wir lernten uns (auch über gemeinsame Freunde) näher kennen und irgendwann wurde mir klar: Das ist der, nach dem du gesucht hast!
Er war ganz anders als die anderen männlichen Wesen in meiner Altersgruppe (nur zur Einordnung; wir sind den Teeniejahren gerade so entstiegen ;) ) und mir sehr ähnlich von der Art her. Um es kurz zu machen; Ich war verknallt, so richtig.
Im Frühsommer war es dann irgendwie passiert, dass wir zur gleichen Clique gehörten. Und ich mochte ihn zwar immer noch, aber je näher ich ihn kennen lernte, desto mehr wurde mir die rosarote Brille praktisch entrissen. Ich musste ihn neu kennen lernen - abgesehen von dem Bild, das er nach außen abgibt - die "dunklen" und schwierigen Seiten. Drei Wochen nach unserem ersten "richtigen" Gespräch (Also nicht das übliche oberflächliche Blabla) musste er mir gezwungenermaßen (das ist nochmal ne ganz andere Geschichte...) gestehen, dass er sich in mich verliebt hatte . Das tat er allerdings auf eine Art und Weise, die mich anscheinend derart abgeschreckt hat, dass ich einfach nicht sagen konnte und wollte: Hey, ich mag dich auch. Lass es uns versuchen! (Er war damals noch sehr gefühlskalt und in sich gekehrt und auch wenn er sagte, er wäre in mich verliebt - was er nie wirklich gesagt hat, nur umschrieben - habe ich es ihm einfach irgendwie nicht abgenommen. Als würde er nicht wissen, was er wirklich fühlt - so kam es mir damals vor)
Ich selbst bin kein einfacher Mensch und kann mich "Fremden" nicht gleich so öffnen. Wir einigten uns also darauf, erstmal Freunde zu bleiben und uns kennen zu lernen. (großer Fehler meinerseits, wie ich inzwischen glaube.) Wir unternahmen die Sommermonate lang sehr viel zusammen, legten unseren Urlaub parallel und obwohl ich wirklich sah, dass er mehr für mich empfand, konnte ich mich einfach nicht überwinden zu meinen Gefühlen zu stehen. Aus Angst. (Vermutlich davor, wieder verletzt zu werden.) Doch über die Monate hinweg wurden wir uns wirklich vertraut, wir denken meist das gleiche, haben die gleichen Interessen, können uns über alles unterhalten... Und irgendwann im Herbst habe ich mich wohl neu in ihn verliebt. In sein "wahres Ich" mit allen Ecken und Kanten - nicht das oberflächliche von vorher. Ich hatte mir vorgenommen, es ihm zu sagen - an seinem Verhalten mir gegenüber hatte sich nichts geändert, und unsere Freunde haben uns stets ermutigt. Wir würden so gut zusammen passen, "a match made in heaven" und so weiter.
Und dann erzählt er mir eines Tages, er hat jemanden kennen gelernt. Es wäre keine große Sache, nur eine Freundin. Doch für ihn wurde es schnell doch mehr - er war erneut verliebt. Nur nicht in mich. Und statt einen klaren Cut zu machen, höre ich mir jetzt seit Wochen seine "Umgarnungspläne" an, und "Ob sie mich auch will?" etc. Unsere Freunde glauben es immer noch nicht. "Der will dich nur eifersüchtig machen" heißt es da, oder "die ist nur ein ersatz, weil du ihn nicht willst"
Meiner Meinung nach, habe ich schlicht zu lange gezögert, und damit muss ich jetzt leben. Aber ich kann meine Gefühle nicht abstellen; im Gegenteil; sie werden immer stärker. Zu ihm gehen und sagen "so siehts aus, ich kann nicht mehr..." geht an sich nicht, da wir ausbildungsbedingt noch bis zum Sommer miteinander zu tun haben werden. Aber den Part der besten Freundin spielen, die ihm Datingtipps für die neue gibt - das geht nicht mehr lang gut.
Das war jetzt eine lange Geschichte (und dabei war das nur die Kurzfassung...) und klingt für viele vermutlich nach einer Lappalie. Aber mich bedrückt das wirklich und ich weiß langsam nicht mehr weiter. Jedes Mal wenn wir etwas zusammen unternehmen reißt es mir praktisch das Herz raus, da stehen zu müssen und doch zu wissen, dass seine Gedanken und sein Herz bei ihr sind. Und nicht nur bei mir - wie es vor nicht allzu langer Zeit der Fall war.
Meine Hauptfrage ist: Das alles klären und eine wirklich gute Freundschaft riskieren (+ unangenehme Situationen im Beruf) oder still leiden, hoffen dass es bald vorbei geht und ihm gegenüber so tun, als würden seine Schwärmereien über das Mädel mir nicht jedes Mal einen Stich ins Herz versetzen...?
Oder sehe ich das einfach zu eng und sollte mich freuen, dass ich mich damals nicht auf ihn eingelassen habe? Schließlich hat sein "Verliebtsein" mir gegenüber ja auch gerade mal ein paar Monate gehalten...
Ich weiß gar nicht genau, welche Reaktionen von hier ich jetzt erwarte.. Vielleicht auch nur den Rat, es einfach runterzuschlucken und mich nicht so anzustellen ;)
Wer es bis hierher geschafft hat - Schonmal Danke für das Interesse ;)
Gruß, Marie.