Hatte Harry Recht?
Wenn Du mich fragst: Er hatte Recht - zumindest weitegehend. Obwohl ich es eigentlich besser weiß, hatte ich bis vor kurzem auch einen "guten Freund". Wir haben zwar keine tiefen, aber interessante Gespräche geführt, und uns super verstanden. Gelaufen ist nichts,wir haben auch kaum Zeit allein miteinander verbracht, aber es hat geknistert ohne Ende. Da ich verheiratet bin, meinen Mann sehr liebe und ihm einzig vorwerfen kann, dass er mir manchmal zu wenig Beachtung schenkt, habe ich es bei diesem Knistern belassen und nichts unternommen, was mehr daraus hätte werden lassen können. "Er", in gleicher Situation auch nicht. Da seine Freundin trotzdem ein Problem damit hatte, haben wir den Kontakt quasi komplett eingestellt. Hat mir zwar ein bisschen weh getan, aber ich fand es schlau weil da immerhin zwei Beziehungen dran hängen und ich abgesehen davon seine Freundin mag und nicht will, dass sie meinetwegen unglücklich ist. Und meinem Mann wollte ich auch nicht weh tun.
Jetzt aber hat mein Mann plötzlich eine "beste Freundin" und es ist die Hölle. Alles, was ich ihm ersparen wollte, tut er sehr wohl und auch wenn unsere Beziehung sonst okay ist und er mir sagt, dass er nur mich liebt, hat er sie doch heimlich getroffen, ihr Geschenke gemacht, tauscht sich mit ihr über seine innersten Gefühle aus und erklärt mir, dass ich nunmal kein Monopol auf ihn haben kann. Und darüber hinaus habe ich gesagt bekommen, dass ich mich für die moralische Instanz per se halte. Scheiße, und dabei hab' ich bloß versucht, ein anständiger Mensch zu sein, was auch nicht immer leicht ist wenn eine Nacht voller Sterne und Dein gegenüber ein verdammt netter Kerl ist.
Fazit: Bei so einer Sache gibt es immer mindestens einen, der zumindest verknallt ist und zumindest einen, der leidet. Was soll der ganze Mist also?