hallo
ich brauche dringend rat, da ich befürchte irgendeine psychose zu haben. ich brauche dringend einen rat und hoffe, dass sich hier jemand zeit nimmt, das alles durchzulesen.
also ich würde gerne versuchen zu beschreiben was los ist, denke aber, dass es schwierig wird, es so zu formulieren, dass man eindeutig versteht was ich meine.
früher, in meiner kindheit, war ich bereits irgendwie etwas anders als die anderen kinder. ich war zurückhaltender, distanzierter. bei uns in der familie war auch alles eher distanziert als liebevoll. ich habe viel zeit alleine verbracht, fantasien gehabt und wenig mit anderen kindern gemacht. einerseits hatte ich eh wenig freunde, andererseits viel es mir damals schon schwer nähe aufzubauen, ich wollte niemandem irgendwas erzählen. zum beispiel weigerte ich mich in der schule immer zu sagen, was ich in den ferien gemacht habe. alle anderen haben erzählt wo sie überall waren, was sie so getan haben und so weiter und ich hatte immer das gefühl, dass es niemanden was angeht und hatte irgendwie "angst" davor. man muss dazu sagen, dass ich kein mensch bin, der angst davor hat, vor einer gruppe zu sprechen, ich habe immer gerne referate gehalten.
naja zumindest hat sich alles so entwickelt, dass ich letztendlich immer alleine war und mein "eigenes ding" durchgezogen habe. ich hatte immer wenig freunde, was mir schon einige verheulte nächte bereitet hat. ich dachte immer, niemand mag mich aber ich glaube jetzt, dass die leute denken, ich würde niemanden mögen. ich bin halt überhaupt nicht aufgeshclossen und möchte nichts preisgeben was nur mich was angeht, allerdings kann das auch was belangloses sein, was eigentlich nicht in die privatsphäre gehört. es ist irgendwie so, dass ich angst davor habe, nähe zuzulassen, aber auch davor, allein zu sein.
momentan bin ich total antriebslos und unmotiviert. ich bin ständig traurig und weiss nichtmal immer wieso. die einzige person, die mich ein bisschen besser kennt, ist mein freund. und bei mit dem streite ich mich ständig, weil ich immer angst habe, dass er mich nicht liebt. ich fühle mich minderwertig in seiner gegenwart, habe teilweise auch das gefühl, dass er mich so behandelt, als wär ich wertlos. als hätte er keinen respekt vor mir. das halte ich ihm ständig vor und eigentlich will ich damit erreichen, dass er mich besser behandelt. aber es kommt immer nur zum streit und wenn ich jetzt darüber nachdenke, habe ich in den meisten situationen total überreagiert und war ihm gegenüber total rücksichtslos und gemein.
in der situation finde ich mien verhalten gerechtfertigt, da ich mich ja von ihm genauso behandelt fühle, aber hinterher sehe ich dann, dass er eigentlich nichts schlimmes getan hat. ich glaube ich möchte einfach nur, dass ich mich zu einer gemeinschaft zugehörig fühlen kann, respektiert und auch geliebt. nur gehörte ich bisher noch nirgends richtig zu, nicht zu einer familie, nicht zu einem freundeskreis. ich weiss eigentlich, dass er mich liebt und unterstützt wo er nur kann, aber manchmal zweifel ich halt trotzdem dran und werde dann traurig und auch sauer. das lasse ich dann an ihm aus und er weiss dann garnicht was überhaupt los ist.
nach aussen hin wirke ich aber ganz anders, denke ich. soweit ich das richtig einschätze, halten mich die menschen nicht für einen einzelgänger ohne soziale bindungen. ich lasse mir sowas nicht anmerken, möchte nicht, dass man zu viel über mich weiss. ich tu immer so als wär ich genauso normal wie die anderen wenn ich mal mit wem rede. das fällt mir ziemlich leicht, ich weiss ja wie das geht und mittlerweile hab ich es auch ganz gut drauf. oft wollten dann menschen eine freundschaft zu mir aufbauen, glaube ich zumindest. wurde zu partys eingeladen oder gefragt, ob ich lust hätte am wochenende was zu unternehmen oder so. hab paar mal auch mitgemacht, dachte ich komm da vielleicht raus, wenn ich erstmal freunde habe. aber irgendwie hab ich dann immer selber den kontakt wieder abgebrochen, hab mich irgendwie überfordert gefühlt. ich hab das gefühl ich bin gezwungen mich bei denen zu melden oder treffen vorzuschlagen und bei unterhaltungen auch private sachen zu erzählen. ich würde halt gerne ein umfeld haben aber ich war schon immer allein und weiss eigentlich garnicht wie man sich da so verhält. die denken dann immer, ich hätte keine lust mehr mit denen befreundet zu sein und lassen mich dann auch wieder in ruhe. erst bin ich dann erleichtert aber nach ein paar wochen ärger ich mich darüber, dass ich jetzt wieder alleine bin. es ist mittlerweile so schlimm, dass mich permanent gedanken quälen und ich auch keinen sinn mehr im leben sehe. dieser zustand begleitet mich die ganze zeit und ich würde das gerne loswerden. ich will normal sein und mich bei dem versuch normal zu sein nicht so unwohl fühlen.
also bitte sagt mir, sollte ich zum pshychotherapeuten gehen oder muss das nicht sein? ich rede halt sehr sehr ungern mit anderen leuten über mich und wenn es geht vermeide ich lieber mit nem arzt zu reden. könnt ihr mir sagen, ob dass vielleicht eine psychose sein könnte oder steckt da was anderes hinter?
danke schonmal