Schritt für Schritt
Hallo!
Deine Angst kenne ich sehr gut, bin aber gerade dabei sie zu bezwingen.
Ich erzähl mal kurz wie mein Leidensweg war:
Ich bin mitlerweile ende 22. Mit 18 habe ich den Führerschein angefangen und knapp 2 Monate später abgebrochen, die Gründe weiss ich gar nicht mehr.
Dann habe ich mich endlich mit anfang 22 entschlossen ihn zu beenden und habe mich in der Fahrschule angemeldet.
Da bemerkte ich, das Autofahren grausam ist!
Ich habe insgesamt 8Monate (intensiv) den Führerschein gemacht.
Ich bin 4mal in der Woche zur Fahrschule gegangen.
Ich hatte soviele Probleme das Auto zu bedienen, den Überblick zu behalten und soviel Angst mir oder jemand anderes zu schaden.
Jedoch das grösste Problem war das -ich muss es selbstständig machen- Problem.
Meine ängste waren riesig und mein Selbstbewustsein war so klein gewesen, das ich mehrmals Burnouts bekommen hatte. Ich habe angefangen zu weinen, Panikattaken bekommen, mir wurde schwarz vor Augen und teilweisse wusste ich noch nicht mal mehr wo ich war.
Irgendwann hat sich das aber gelegt, da ich versucht hab Logisch ans Autofahren zu gehen.
Ich hab versucht das Auto zu verstehen und das was ich machen muss.
Dann lief es wunderbar in der Fahrschule. Jedoch war ich immer froh, wenn ich Nachhause fahren durfte.
Meine Prüfung lief reibungslos und erflogreich.
Dann kam jedoch das ich ja ab jetzt alleine fahren soll.
Das ist mein aktuelles Problem.
Am anfang hab ich mich gescheut überhaupt mich ans Lenkrad zu setzten.
Ich bin 2 monate nicht gefahren und dann immer kleine Stückchen mit meinem Freund.
Er darf nichts sagen wenn er neben dran sitzt, ausser ich hab eine Frage.
Mitlerweile bin ich bereit längere Strecken zu fahren, ohne Ängste und es macht sogar Spass.
Es fällt mir aber immer noch sehr schwer alleine zufahren und ich fühle mich dazu noch nicht bereit.
Für mich ist das Grösste Problem es meinen Angehörigen klar zu machen, das ich Ängste hab und sie nur stückchenweisse bewältigen kann.
Sie verstehen es nicht!
Warum denn auch? Sie sind gleich, nachdem sie Ihren Führerschein hatten, Auto gefahren, ohne Ängste!
Das schlimmste sind dann die Vorwürfe, das ich übertreibe und das ich doch einfach nur über meinen eigenen Schatten springen soll, das Autofahren ja ach so einfach ist.
Das kann ja alles sein! Jedoch kann ich auch nichts für meine Ängste. Ich arbeite Aktiv an ihnen und versuche sie ab zu bauen.
Ich versuche mich an jedem kleinen Erfolg zu erfreuen und mich daran aufzu bauen. Nur dann helfen mir Ihre negativen Sprüche auch nicht.
Ich versuche dann jedesmal ihnen klar zu machen, das ich anderst bin. Diese Situationen mich in grossen Stress bringen und ich nicht mal mich selber mehr unter kontrolle habe.
Ich habe eine verständnisvolle Person, meinen Freund, der geht das Stückchenweisse mit mir an und es hilft.
Mein Tipp:
Geh alles ganz langsam an!
Setzt dir Etappenziele.
Ich habe mit Nachts Autofahren begonnen. Wenn nicht viel auf der Strasse los ist. Du hast durch die Dunkleheit und die Scheinwerfer den genauen überblick auf das Wichtigste!
Mit einem Beifahrer hast du dann auch etwas Sicherheit. Er sagt dir dann , wenn du willst, wo du aufpassen sollst!
Dann Tagsüber. Einparken üben... etc.
Du musst für dich entscheiden, wann du für was bereit bist und niemand darf dich zwingen.
Das musst du deinen Angehörigen ganz klar machen!
Sie sollen dich Loben und dir Mut zusprechen.
Nur kein Druck zulassen.
Man bringt ja auch einem Hund eher durch belohnung etwas bei , als das man ihm durch schläge etwas beibringt!
Du musst doch Fahren, nicht andere!
Wenn du willst, melde dich in einer Fahrschule an, da du ja sehr lange nicht mher gefahren bist!
Und dann mach dir einen Plan wie du am besten deine Angst abbauen kannst.
Ich denke ich werde noch 3-4 Monate brauchen und dann fahren als ob ich mit einem Lenkrad geboren wurde!
Ich hoffe ich konnte dir helfen.
ach und noch was: ich werde mich demnächst bei einem ADAC-Frauenfahrkurs anmelden ^^