Hilfe für Vergewaltigungsopfer
Hallo Nosfa,
also das mit dem normal werden wird ein Problem. Diese Erlebnisse sind so einschneidend, dass es erstmal darum geht Angst abzubauen um darüber reden zu können. Das scheint geklappt zu haben. Deine Freundin muss sehr sehr viel Vertrauen zu dir haben! Die Überwindung die es kostet darüber zu reden ist enorm. Das du ihr eine gute Freundin sein willst sehe ich schon daran das du dich schlau machst wie du ihr helfen kannst.
Jetzt der schwere Teil. Das was Sie dir anvertraut behalte bitte unbedingt für dich (sie kann es nicht brauchen das Ihre Probleme "die Runde machen" und man mit dem Finger auf Sie zeigt). Das ist schwer weil es auch auf dir lasten wird. Zudem bekommt man als Freund oder Freundin es nicht in seine(n) eigenen Kopf wie soetwas passieren konnte.
Die Idee mit der Therapie ist nicht nur sinnvoll. Das muss passieren. Alleine werdet ihr damit nicht fertig. Kosten kommen da keine auf euch zu weil es Organisationen wie den weissen Ring gibt. Wie die in eurem Land heissen weiss ich leider nicht. Aber die Polizei und auch jedes Krankenhaus und jeder Arzt sollten das wissen (war damals bei meinem Liebling so). Es muss nicht eine Klinik in der Nähe sein. Abstand ist oft gut. Das muss aber deine Freundin entscheiden.
Auf den Weg kannst du Ihr einen lieben Brief und vielleicht ein kleines Stofftier mitgeben. Es wird viele Momente geben wo Ihr das hilft. Es muss nichts grosses sein... nur von herzen kommen.
Das Sie zu Ihren Eltern zurückgeht ist keine gute Idee. Dann wird das Trauma nie beendet werden und die Angst wieder und wieder hochkommen. Es gibt Einrichtung die caritativ getragen sind und Opfer auffangen. Diese Wege sind schwer zu gehen. Dabei kannst du deiner Freundin helfen und mitgehen.
Da Sie vor Menschenmassen und Männern die Sie nicht kennt Angst und Panik hat kenne ich. Auch das ist therapierbar und wird sich nur mit Zeit geben. Der Verstand muss da über Gefühle siegen. Das wird nicht einfach da sie ja auch noch jung ist (denke ich weil du schreibst, dass Sie bei Ihren Eltern lebt).
Du musst viel Geduld haben und gut zuhören. Sei offen und ehrlich. Es wird ein langer Weg.