noimie_11909541Nein nicht durchschaut
Hallo Rainbowgirl,
ich kenne das nur. Da sind so viele Parallelen die ich sehe, mehr nicht. Ich habe nur zwischen den Zeilen gelesen und gut geraten.
Ich vermute mal du nimmst den Sport so sehr als Ausgleich, dass man es mit einer Sportbulimie verwechseln kann oder es sogar eine ist... ?
Du machst da mit dem Aufzählen deiner positiven Eigenschaften durch deine Freunde etwas, dass sie in den Kliniken auch in den Gruppentherapien machen... nennt sich da Feedback
Und das mit deinen vielen Hobbies passt mir auch ins Bild... auch wie in der Klinik... du therapierst dich da fast selbst, bzw. machst da etwas das auch in der Klinik so gemacht wird...
...da gibt es Musikgruppen wo man gemeinsam erlernt Stücke zu spielen
...da gibt es Sportgruppen wo man gemeinsam Joggen geht oder Fussball spielt oder was die Gruppe sonst will
...da gibt es Gruppen die gemeinsam malen, töpfern, zeichnen, mit Gips Modellagen machen, Seidenmalerei, Stricken... usw.
... da gibt es Spielegruppen... da trifft man sich abends um Karten zu spielen oder was man so mag
... es scheint mir das dein Körper sich da quasi schon auf den richtigen Weg begeben hat ohne das du es gemerkt hast... der ruft ja schon danach.
Auch das du dich für deine Klassenkameraden so einsetzt... das ist quasi die Gruppe soziale Kompetenz... da soll man gewisse Fähigkeiten erlernen... zum Beispiel Nein sagen zu etwas das man nicht will.
Das was du da für deine Freunde alles machst ist bewundernswert, aber meinst du nicht, das es mal langsam an der Zeit ist, dass du an der Reihe bist.
Meinst du nicht du hast auchmal ein paar Streicheleinheiten für deine Seele verdient. Du ziehst das momentan aus dem Lob was du bekommst durch deinen unermüdlichen Einsatz für deine Schulkollegen und deine Freunde... aber du solltest lernen, das du kein weniger wundervoller Mensch bist egal ob du dich da aufopferst oder nicht!
Du hast Angst das alles hochkommt, dass die Träume schlimmer werden... aber genau da kann ich Anja und Sternennacht 100% Recht geben mit ihren Ratschägen an dich...
du kannst in der Therapie Skills erlernen und dich damit schützen, du kannst lernen mit dem erlebten umzugehen... das ist so grundlegend und wichtig... es ist quasi dein Schutzschild. Auch die Traumreisen die du dort erlernst um zum Beispiel gedanklich an einen sicheren Ort zu gelangen... damit kannst du dich der Warheit stellen... die Angst lässt sich überwinden... es ist nurnoch ein Gefühl was von den Erlebnissen übriggebliben ist... da will dich dein Körper quasi immernoch schützen... das macht er übrigens auch damit das du dich nicht vollständig erinnerst...
Unser Körper ist da schon toll... er gibt Erinnerungen frei wenn er der Ansicht ist das er sich sicher aufgehoben fühlt und wenn er meint das du es geistig verkraften kannst... ein kleines Wunderwerk.
Zu deiner Mutter... die verwechselt da Aufmerksamkeit bekommen um jeden Preis was zum Beispiel Magersüchtige als letztes Mittel benutzen (also bitte nicht Alle sondern es gibt welche die das so machen). Du hast Recht wenn du sagst das Sie es nicht akzeptieren mag... Sie ist so erzogen worden und es passt nicht in ihr Bild der guten Familie (samt der Familienehre, die ist in ihren Augen hochzuhalten). Sie hat da aber unrecht. Wir leben in der westlichen Welt... und da sind Missbrauch und Vergewaltigung nunmal anders angesehen... Hier gibt es Täter und Opfer. Und einem Opfer steht Hilfe zu ohne wenn und aber. Dir ist etwas grauenvolles passiert... das darf man nicht unter den Teppich kehren... du merkst ja das es als Schreckgespenst sonst in deinen Träumen wiederkommt.
Erlerne bitte es zu bekämpfen! Ob in einer stationären oder ambulanten Therapie ... egal wie... es wäre ein Anfang.
Ich will damit aber auf keinen Fall sagen, dass du es in der Schule öffentlich machen sollst... Die Lehrer werden aber dann mit dir auch behutsamer umgehen... wer dafür kein Verständnis hat gehört in meinen Augen aber auch nicht in den pädagogischen Beruf. Entscheide selbst ob und wieviel du wem erzählst... dein Gefühl wird dich da schon leiten.
Natürlich ist die stationäre Behandlung besser und intensiver... du wärest in weniger Zeit wieder gefestigt... und deine Noten würden dir das auch nicht übelnehmen.
Und zu deiner eigenen Einstellung... das es viel zu peinlich ist... das ist aber sehr wohlwollend umschrieben. Der Junge oder Mann der das mit dir gemacht hat gehört blossgestellt als das was er ist... wenn ich hier meine Meinung ausschreibe löschen die glaube ich meinen Namen... Schmeisst ihn in ein Verlies und den Schlüssel dazu weg.
Dein eigenes Selbstwertgefühl ist natürlich am Boden... kann ich gut verstehen... aber in Wirklichkeit bist du der leibevolle und gutmütige Mensch... so tippe ich mal das dich deine Freunde beschreiben... und wenn nicht mache ich das hier als Erster !
So nun wünsche ich dir eine Nacht mit schönen Träumen!
Sind übrigens 1001 Sterne draussen zu sehen... zähl mal nach!
LG Poldi