Ich wurde von einem Bekannten fast vergewaltigt.
Nach einer Feier nahm er mich mit zu ihm nach Hause, er sagte mir bei ihm würde die Party weiter gehen und einige Leute wären bei ihm. Dem war nicht so, er hatte das gesagt um mich in seine Wohnung zu locken. Nun waren wir beide allein. ich wollte gehen, doch er lies mich nicht.
Er drängte mich zur Couch, ich setzte mich. Er gab mir ein Alkoholisches Getränk, ich tat so als würde ich davon trinken. Er legte einen Porno ein, dann kam er zu mir, zog sein Shirt aus, öffnete seine Hose und fing an mich anzufassen. Ich wehrte mich indem ich versuchte seine Hände von mir abzubringen, ich wollte aufstehen und weglaufen. Ich bat ihn damit aufhören. Er packte mich und fasste mich weiter an. Er ist ziemlich groß und stark, etwas älter. Ich konnte erst entkommen als mein Handy klingelte und er einen Moment abgelenkt war. Als ich aufsprang und loslief versuchte er nicht mir nach zu kommen. Ich rannte aus der Wohnung in Todesangst. Tage lang konnte ich nicht schlafen, nicht essen. Bis heute verfolgen mich diese Szenen im Schlaf.
Ich vertraute mich meiner älteren Schwester an, sie war entsetzt, denn auch sie kannte denjenigen der mir das angetan hatte. Ich fand Trost bei ihr. Vorerst.
Die Situation fing an sich zu besser, jetzt da ich mit jemanden gesprochen hatte. Es schien mir besser zu gehen, doch es kam anders.
Ich weiß nicht wie ich es halbwegs verständlich erklären soll, also:
Meine Schwester, die Einzige der ich davon erzählt hatte, traf sich mit dem Mann und schlief mit ihm. Nicht nur das, sie hatten eine ganze Zeit lang ein Verhältnis. Das was ich ihr erst einige Tage zuvor über ihn erzählt hatte, schien keine Rolle mehr zu spielen. Jetzt verließ mich auch die Kraft zur Polizei zu gehen, geschweige denn anderen davon zu erzählen. Sie verhielt sich als wäre nichts passiert und genoss die Zeit mit ihm. Meine Schwester und ich hatten stets ein sehr gutes Verhältnis zueinander, es ist auch nicht so als wäre sie selbst von ihm zum Sex gezwungen worden. Im Gegenteil, sie prahlte vor Freunden wie toll der Sex mit ihm wäre. Von da an haben wir nie wieder darüber gesprochen.
Ich zog mich lange Zeit zurück, wollte weder meine Schwester noch irgendeinen Menschen sehen.
Als die Affäre mit ihm zu Ende war, kam sie zu mir. Ich verabscheute sie, sagte ihr sie wäre nicht mehr meine Schwester. Der Streit zwischen uns wurde zum Familienstreit. Jeder wusste ich mied ihre Anwesenheit, ich redete nicht mehr mit ihr. Warum konnte ich keinem sagen.
Der Zeitpunkt kam an dem jeder dachte ich wäre eifersüchtig, da sie diesen Mann haben konnte und ob ich nicht auch was von ihm wollte. Es wurde viel spekuliert, im Familien und Bekanntenkreis.
Mich allerdings fragte keiner. Um meine Eltern glücklich zu machen, arrangierte ich mich mit ihr. Derzeit tue ich so als wäre alles in Ordnung.
Das alles ist jetzt zwei Jahre her, verkraftet habe ich es nicht. Weder die sexuelle Nötigung und versuchte Vergewaltigung, noch den Verrat durch meine Schwester.
Momentan bin ich in einer Beziehung mit einem Mann in meinem Alter. Er wiederum kennt meine Schwester etwas länger als wir beide uns kennen. Meine Schwester ist attraktiv, bekannt und beliebt. Früher sah ich zu ihr auf, heute widert sie mich an.
Sicherlich merke ich das mein Freund es sehr geniest wenn sie da ist (auf Festen, zu Besuch in unserem Elternhaus). Also sagte ich es ihm. Er war entsetzt und wollte den Mann dafür büßen lassen. Nichts geschah.
Auch er hat nach einigen Wochen anscheinend vergessen was ich ihm erzählt hatte. Er blickt verstohlen zu ihr rüber wenn er denkt ich würde es nicht merken. Er will mit ihr ins Gespräch kommen, sobald sich die Möglichkeit bietet und verhält sich anders um ihre Aufmerksamkeit zu wecken.
Ich weiß nichteinmal was mein größtes Problem ist, manchmal stellt sich die ganze Situation in der ich stecke so irreal dar, das ich mich frage ob ich das alles wirklich erlebt habe/erlebe oder ob ich nur ein schlechtes Buch nicht zu Ende gelesen habe... Lange wusste ich nicht wo ich meine Geschichte erzählen kann. Endlich zu hören wie andere, außenstehende Menschen darüber denken wird mir helfen.