Hallo,
mein Name ist Theresia und ich bin neu in diesem Forum. Ich wende mich an euch, weil ich verzweifelt bin und hoffe, dass ihr mir einen Rat geben könnt oder vielleicht eure Erfahrungen mitteilen möchtet. Daher versuche ich mal meine Geschichte zu schildern:
Erstmalig habe ich mit 13 Jahren eine "Diät" mit einer Dauer von zwei Jahren gemacht (welche -aus meiner heutigen Erkenntnis heraus- nichts anderes als eine Esstörung, Anorexie, war) und dadurch massiv abgenommen. Mit 16 stabilisierte sich mein Zustand, da ich einen lieben Freund hatte, durch den ich Liebe und Halt gefunden habe. Mit 18 Jahren fing ich wieder mit einem ungesunden Essverhalten an, welches sich aber rasch 'normalisierte'. Rückblickend betrachtet habe ich mich seitdem immer sehr 'kalorienbewusst' ernährt. Ich liebte Kohlenhydrate etc., mied aber Fette und Süßes wie der Teufel das Weihwasser.
Heute bin ich Mitte 30. Seit ca. 6 Jahren leide ich an einer massiven Form der Esstörung. Es begann mit Anorexie - in schlechtesten Zeiten hatte ich einen BMI von 15 (meine Kalorienzufuhr hatte ich enorm eingeschränkt - da ich niemanden 'triggern' möchte, nenne ich jetzt keine Ernährungsdetails hierzu).
Nach ca. 2 Jahren hat sich -unter anderem- aufgrund meiner extremen Mangelernährung eine Bulimie heraus entwickelt. Ich hatte Appetit auf Süßes und weitere, mir selbst, 'verbotene' Lebensmittel. Die Fressattacken begannen schleichend und haben mir anfangs ein gutes Gefühl suggeriert. Erleichterung verschafft. Dieses Verhalten hat sich dann bei in mir innerhalb eines Jahres zu einer Bulimie schweren Grades entwickelt. Kurzum: ich habe vier Jahre lang mehrfach täglich gefuttert und mich übergeben. Mein Tagesablauf drehte sich nur noch um's (Nicht)essen. Vor einem halben Jahr ist es mir mittels einer sehr guten Therapeutin gelungen zumindest etwas Kohlenhydrate zu essen (und bei mir zu behalten). Das war jahrelang undenkbar für mich. Aufgrund einer Therapie, die leider viel zu kurz war, habe ich es geschafft, einen BMI von 18,5 zu erreichen. Also Normalgewicht, wenn auch im unteren Bereich. Die Therapie war gut, weil ich in dieser Zeit 3 Mahlzeiten einenehmen musste. Es erschien mir anfangs sehr viel, hat mir aber sehr geholfen. (Morgens zwei Brötchen mit Butter, Käse, Wurst, Marmelade, Mittags große Portion mit Lebensmittel zu gleichen Teilen und Dessert, Abends 3 Scheiben Brot mit Butter, Wurst, Käse oder ähnliches). Nun bin ich wieder seit 3,5 Woche. Zu Hause. Und merke, dass ich meine erlernte Ernährung wieder zum Ungesunden umstelle. Morgen und Mittags ernähre ich mich noch identisch (außer Dessert) und abends lasse ich die Kohlenhydrate weg. Mir ist klar, dass es ein wesentlicher Aspekt meinerseits Krankheit ist. Es fällt mir auch schwer, mein neues Körperbild zu akzeptieren. Ich esse, weil ich nicht mehr in diese Klinik (stationär) zurück möchte. Ich habe geradezu Panik davor. Leider hatte ich seit meiner Rückkehr schon vier bulimische Rückfälle.
Ambulante Therapeuten haben mich abgelehnt (zu fortgeschritten ist sie). Ich möchte mir dringend Hilfe suchen, da ich es alleine nicht schaffe. Mir ist klar, dass die Essensstruktur nur eine minimale Lösungsstrategie von kurzer Dauer ist. Ich glaube, dass eine Tagesklinik eine gute Lösung wäre. Die Optionen, die ich herausgefunden habe ist eine, die tiefenpsychologisch agiert, die andere verhaltenstherapeutisch. Da ich leider nicht Herumprobieren kann (Krankenkasse) und möchte
hier nun meine Frage:
Hat schon jemand, mit einem ähnlichen Krankheitbild, Erfahrungen mit einer der beiden Therpiekonzepte gemacht? Was hat euch geholfen? Habt ihr Essstörungsbewältigungsstrategien? Was hat euch bei der Bewältigung der Krankheit geholfen oder unterstützt?
Ich Danke euch jetzt schon sehr!
Alles Liebe,
Theresia :-)