manya_12529205Ich weiß wie schlimm es
ist, liebe Chiara, wenn man einen lieben Menschen verliert.
Ich kenne aus eigener Erfahrung die Ängste und die Zweifel, wie man sein eigenes Leben wieder in den Griff bekommt. Auch ich habe vor nicht all zu langer Zeit schlimme Verluste erlitten (siehe Forum) und ich hatte lange Zeit danach immer wieder Angst alleine zu sein. Ich hatte und habe auch heute noch oft das Gefühl keinen Elan zu haben. Ich verfalle oft in eine Art Ohnmachtszustand. Auch bei mir spielt die Angst meinen Freund zu verlieren oder dass ihm was passiert eine ganz große Rolle.
Ich möchte Dir sagen, dass ich es wirklich gut finde, wenn Du einen Psychologen aufsuchst. Auch ich gehe seit einem halben Jahr dort hin. Natürlich stellt sich die Erfolge nicht gleich ein, aber alles braucht nun mal seine Zeit. Aber eines möchte ich Dir sagen, vielleicht hilft es Dir für die Entscheidungsfindung, man wird durch die Therapie zum Nachdenken angeregt, man wird irgendwie auf sich selbst aufmerksam. Ich kann inzwischen wieder besser mit anderen Menschen umgehen. Meine Ängste sind nicht mehr so groß. Obwohl es natürlich immer wieder Höhen und Tiefen gibt. Auch mein Freund ist von der Therapeutin nicht so begeistert, aber er merkt, dass es mir etwas besser geht. Sehr wichtig ist auch, dass man mit einem Menschen, der die Dinge objektiv betrachtet, darüber redet. Zweifel, die man hat, können analysiert werden. Auch Schuldgefühle, die sich unweigerlich einstellen, obwohl sie meistens unbegründet sind, werden zumindest gelindert. Sie sind natürlich da, aber man muss sich der Tatsache, wie es zu dem "Ende" kam stellen und versuchen, damit umzugehen. Es fällt schwer, ich weiß, aber es wird mit der Zeit leichter. Du trägst diese Gefühle nun schon einige Jahre mit Dir herum, ich hoffe, dass Dir meine Zeilen helfen.
Ich denke an Dich und drücke Dich, weil ich weiß, wie man so etwas in schweren Zeiten braucht.
Liebe Grüße von Sonnenschein