Hallo,
das scheint hier ja öfter mal Thema zu sein, und obwohl wir noch nicht mal verheiratet sind: auch bei mir. Bis zur Bekanntgabe unserer Hochzeitspläne (wir heiraten im Oktober) war ich wohl noch fremd genug, um grössere Einmischungen verhindern zu können - doch seither wird es immer extremer, nerviger und ich weiss mir bald nicht mehr zu helfen. Mein Freund sagt leider meist, ich würde mich da nur reinsteigern, seine Mutter meint es doch nur gut, so schlimm sei das doch nicht, etc. etc.
Beispiele: wir sind vor einigen Monaten umgezogen. An die Fenster wollen wir Vorhänge machen. Was meine Schwiegermutter nicht davon abhält, wochenlang und beim Besuch dann auch noch etwa 20 mal zu betonen, dass SIE aber Rollos besser und schöner findet. Unsere Meinung wird gerade mal überhört, jedesmal. Ebenso: wir wollen katholisch heiraten, weil meinem evangelischen Freund die Kirche ähm.. sonstwo vorbeigeht und ich katholisch bin. Das haben wir auch mitgeteilt und mehrfach begründet - SchwiMu erzählt wieder x-mal, ob wir nicht doch lieber evangelisch heiraten sollen, die Katholiken seien doch so stur und altmodisch... ähnliche Dinge zur Feier (wir wollen einen gemieteten Saal, sie findet ein Lokal besser), zum Kleid ("Miriel wird aber doch kein schulterfreies Kleid kaufen wollen, oder, die finde ich doch unmöglich"), zu Abdeckstiften für mich (!)("damit würdest Du viel besser aussehen", der Stift wurde mir schliesslich nach freundlicher Ablehnung einfach in den Rucksack gepackt), zu unseren Essgewohnheiten, zu Anschaffungen,... und nur mit einem freundlichen Rat ist es da nicht getan, selbst wenn man deutlich macht, dass die Entscheidung schon gefallen ist. Leider kommt es dann auch öfter mal zum Streit mit meinem Freund - weil er eben der Meinung ist, ich würde mich in etwas reinsteigern, und irgendwie die "Harmonie" zu seinen Eltern nicht zerstören will. Sprich: er kriegt den Mund nicht auf. Heute abend dann mal wieder - vor einigen Wochen ging es darum, ob wir bzw. mein Freund bestimmte Leute zur Hochzeit einladen werden, es geht dabei um Studienkollegen seines Vaters, mit denen wir nie zu tun hatten. Mein Freund hat die zuletzt vor 7 -8 Jahren gesehen, weil er eben dabei war, wenn seine Eltern ihre Freunde besucht haben -sonst keinerlei Kontakt oder Verbindung. Jetzt haben wir heute abend eher beiläufig mitgeteilt, dass wir die nicht auf der Gästeliste haben - Schwiegervater natürlich völlig entsetzt, denn er hatte die ja schliesslich mündlich sogar (ohne uns zu fragen) schon eingeladen, hat seinen Sohn damit auch gleich so verunsichert, dass er wieder drüber nachdenken wollte und mir mit Argumenten kam wie "naja, wem tut das weh, wenn wir die halt meinen Eltern zu liebe einladen"... hallo, wer feiert denn hier ein Fest? Wir oder seine Eltern? Naja, er war dann nach einem halben Streit mit mir doch wieder seiner vorherigen Meinung, die nicht einzuladen, hat seinen Eltern das nochmal gesagt, der Vater hat dann wieder 10 min auf jede erdenkliche Weise versucht, ihn umzustimmen, weil das ja so unfair sei, wenn sein Freund nicht kommen darf, und jetzt ist mein Freund "traurig, weil er seinen Vater so traurig machen muss" und ist alleine ins Bett (kommt sonst nicht vor).
Das ganze hin und her macht mich wahnsinnig, und das ist nur die verkürzte Form... ist es echt übertrieben, dass mir die verstärkte Einmischung so nicht passt, oder was kann ich tun? Ich habe keine Lust, mich deswegen mit meinem Freund immer öfter zu streiten, und ich habe auch Angst, dass die Einmischungen mit der Zeit immer noch mehr und noch heftiger werden.
Ratlos,
Miriel