(Sorry schonmal falls das hier seeehr lang wird)
Ich denke, dass ganze begann vor einem guten halben Jahr als sich meine Eltern trennten. Ich begann Gewicht zu verlieren (was bei mir ohnehin etwas kritisch ist, da ich allgemein nicht so viel wiege) und meine Stimmung war einfach sehr gedrückt. Der Hausarzt tippte auf eine depressive Verstimmung und verschrieb mir solche Johanniskraut Tabletten.
Die hab ich dann eine ganze Weile genommen, habe aber trotzdem nicht wirklich eine Besserung gespürt. Es wurde eher schlimmer.
Also bin ich nochmal zum Arzt gegangen, der hat mir dann Mirtazapin verschrieben hat. Die Medikamente hab ich zwei Tage lang genommen, nachdem ich mich dann aber noch beschissener fühlte, hab ich sie wieder abgesetzt (war definitiv ein Fehler).
Es wurde noch ein Blutbild gemacht, Werte sind alle ganz okay, trotzdem nehme ich jetzt einfach auch über die Winterzeit Vitamin D und paar andere Mineralien.
Bin ab da dann auch zur Psychotherapie gegangen. Ab da haben dann plötzlich solche Stress- und Angstattacken angefangen. Ich hatte Atemprobleme, sodass mein Brustkorb Tage später noch weh tat, alles um mich herum fühlte sich komisch und fremd an. An manchen Tagen konnte ich nicht mal das Haus verlassen, weil sich alles so eigenartig angefühlt hat, als würde da draußen irgendwas bedrohliches auf mich warten.
Ich war manchmal auch einfach grundlos extrem gereizt und wollte am Liebsten das ganze Haus auseinander nehmen. In solchen Stresssituationen hatte ich z.T auch so eine Stimme im Kopf, die sowas sagte wie "Ich würde jetzt am liebsten einfach meinen Kopf gegen die Wand schlagen". Allgemein hatte ich immer richtig schlimmes Gedankenrasen und konnte nicht klar denken.
Ich habe jetzt wieder angefangen die Mirtazapin zu nehmen und fühle mich etwas besser, also das ganze Zeug wie die Stressattacken sind seltener geworden aber trotzdem fühle ich mich immer noch nicht so richtig wohl.
Ich habe immer häufiger das Gefühl wie in einem Traum gefangen zu sein, alles fühlt sich so komisch und unwirklich an. Manchmal kommen dann so komische unwillkürliche Zuckungen dazu. Wie kurz vor dem Einschlafen. Manchmal ist es dann auch so, als würden Worte plötzlich keinen Sinn mehr ergeben und ich brauche sehr lang, um gehörte und gelesene Dinge zu begreifen.
Ich habe auch so das Gefühl, dass mit meinem Gedächtnis irgendwas nicht stimmt weil ich die meisten der Vorfälle einfach verdränge. Z.b wenn ich am Vortag so eine Stressattacke hatte, kann ich mich meistens einen Tag später nicht mehr wirklich dran erinnern, viel mehr fühlt es sich so an, als wäre das nicht meine Erinnerung und ich kann auch die Gefühlslage, die ich in dieser Situation hatte, nicht mehr nachvollziehen.
Manchmal fühlt es sich allgemein so an, als würden zwei unterschiedliche Seiten die ganzen Dinge erleben. Darum denke ich auch oft, ich würde mir wahrscheinlich die Hälfte davon nur ausdenken und zusammenreimen, dabei weiß ich aber irgendwo trotzdem, dass die ganzen Sachen, die ich gerade erlebe und die mit mir passieren real sind. Es ist alles so schwer zu erklären...
Jedenfalls ist meine Therapeutin offensichtlich genauso überfordert mit der Situation wie ich auch. Diese Diagnose mit der Depression rutscht immer weiter in den Hintergrund, stattdessen geht sie jetzt nach dem Ausschlussverfahren und will mit mir demnächst einen Intelligenztest und Konzentrationstest machen. Nächsten Monat steht noch ein Termin beim Psychiater auf dem Plan.
Meine Frage hierzu wäre jetzt einfach, ob jemand ähnliche Erfahrungen gemacht hat und mir vielleicht irgendwie Tipps oder Ratschläge geben könnte ^^
Und ich bedanke mich bei jedem, der sich wirklich die Mühe gemacht hat diesen Roman hier zu lesen xD