Was sagt ihr dazu?
Das Verhalten meines Mannes, mit dem ich seit mehr als 30 Jahren verheiratet bin, wird zunehmend unerträglicher.
Wir haben zusammen vor ca. 25 Jahren ein Haus gekauft und umgebaut, es ist jedoch bis heute nicht fertig gestellt.Bevor mein Mann ein begonnenes Vorhaben abschließt, beginnt er stets etwas Neues. Unser Haus ist also ein Palast der Unfertigkeiten.Wenn ich etwas sage, ist die Antwort: "Dann mache ich eben gar nichts mehr!" Und das passiert dann auch, oft über Jahre hinweg.
Aus dem Familienleben hat sich mein Mann während der letzten Jahre vollkommen zurückgezogen. Er arbeitet stets länger als notwendig oder ist mit Gefälligkeiten für seine Freunde beschäftigt. Ist er zu Hause, bevorzugt er, im Keller vor seinem Computer oder Fernseher zu sitzen. Macht er einmal etwas zu essen, da nur für sich selbst.
Die einzige Anteilnahme an der Erziehung unseres Sohnes beschränkt sich darauf, mir vorzuwerfen, was ich falsch mache. Kommunikation mit ihm ist nur möglich, wenn der Alkohol seine Zunge gelöst hat.
Auch hat er noch nie einen Fehler eingesehen oder zugegeben. Wird er ertappt, lügt er und sucht jede Menge Ausflüchte und fühlt sich stets als zu unrecht angegriffenes Opfer. Auch konnte er sich nie für irgendetwas entschuldigen. Er ist ein Meister des Verschweigens, Verschwindens und Hinauszögerns. Wenn ihm etwas nicht passt, zieht er sich zurück, schmollt oder verschwindet eben, ohne je einen Versuch machen, darüber zu sprechen.
Unlängst ging er zum Beispiel abends weg - zur Geburtstagsfeier eines gemeinsamen, guten Freundes, ohne mich zu informieren. Oder er schenkte mir zu diversen Anlässen Reiseprospekte oder aus solchen ausgeschnittene Fragmente. Das war's auch schon. Eine Reise hat er nie gebucht.
Ich habe immer wieder erfolglos versucht, mit ihm zu reden oder ihm eine Paartherapie vorzuschlagen. Er lehnte kategorisch ab und forderte mich auf "mich doch selbst behandeln zu lassen", denn er brauche ganz sicher keine Therapie.Was die Finanzen betrifft, lügt und verschweigt er ebenfalls. Und er kauft immer wieder Einrichtungsgegenstände, Fernseher, elektronische Geräte ohne es mit mir zu besprechen.
Im Freundeskreis ist er für alle der charmante, gute Geist. Jede Gefälligkeit, die an ihn herangetragen wird, erledigt er prompt. Ähnlich ist es auch mit seinem Berufsleben. Seine Kunden und Kundinnen haben höchste Priorität. Jedes Telefonat wird sofort beantwortet, auch während seiner Freizeit und am Wochenende. Er ist aber weder selbständig noch im Managementbereich tätig.Es hat viele Jahre gedauert, bis ich endlich bemerkt habe, dass ich in seinem Leben eigentlich immer an allerletzter Stelle stehe.
Ich ersuche Sie um konstruktive Vorschläge, um meine Situation zu verbessern.
Vielen Dank!
B.