Ich (30 Jahre) bin Mutter von mehreren kleinen Kindern und habe mein Baby im Juni nach einer Frühgeburt verloren.
Mein Mann meint, ich muss dass einfach so sehen, dass mich unsere anderen Kinder brauchen und ich stark sein muss. Das habe ich in den letzten 3 Monaten auch versucht. Aber jetzt bin ich am Ende. Ich bräuchte mal Zeit für mich, doch wenn ich mir die nehmen würde, würde mir jeder vorwerfen ich sei ein Egoist (ich müsse mich doch um die anderen Kinder kümmern). Ich habe nicht sehr viele Menschen, denen ich den Tod meines Babys anvertraut habe. In einer Großstadt wie München, wo ich mich nach über 10 Jahren immer noch fremd fühle, ist das auch fast nicht möglich. Aber nicht einmal meine Mutter weiß es (mit der habe ich mich kurz vor dem Ereignis zerstritten, sie meinte, dass ich nicht sooo viele Kinder hätte haben sollen, geholfen hat sie mir eh nie).
Mein Lebensweg ist nicht gescheitert, ich habe eine ordentliche Schulausbildung (Abitur) unddanach gleich eine abgeschlossene Bürokauffrau-Lehr vorzuweisen. Nebenbei helfe ich meinem Mann ab und zu im Geschäft aus, wenn es Not am Mann ist.
Doch jetzt geht es mir an die Substanz. Ich bin ständig krank, habe aktuell eine Schleimbeutelentzündung im Knie und kann kaum laufen. Aber ich habe das Gefühl, dass mich keiner Ernst nimmt. Wenn ich zum Arzt gehe, dichtet man mir eine Psychose an.
Wer kann mir helfen, die Dinge wieder etwas positiver zu sehen.