Hallo die Damen,
Ich bin 18 Jahre und besuche derzeit eine Psychotherapie. Nicht böse gemeint, aber ich richte mich mit meinem Beitrag ausschließlich an Leute, die dies auch machen/gemacht haben, da ich in meinem persönlichen Umfeld niemanden habe, der sich dieser Thematik "Aufarbeitung der Kindheit" angenommen haben, bzw. sich diese riesige und schwierige Aufgabe "aufgehalst" haben. Natürlich denkt sich nun der ein oder andere, dass ich ja mit 18 Jahren selbst noch ein Kind bin, aber das denke ich größtenteils nicht. Natürlich bin ich noch in der Entwicklung, aber die prägende Zeit, also die Pubertät, das was ich aufarbeiten will, habe ich schon hinter mir. Nunja, wo soll ich anfangen, ich bin im Grunde in einer guten Familie aufgewachsen, die Probleme kamen erst, als sich meine Eltern trennten. Ich will meine Familiengeschichte hier nicht allzusehr breittreten, nur dass ich nunmal einen sehr zynischen, in sich grundsätzlich wütenden Vater habe, welcher mir sehr das Leben zu Last machte im Alter von ca 11 - 15 Jahren, und es mir somit schwer viel, ein gesundes und stabiles Selbstvertrauen aufzubauen. Dies versuche ich im Augenblick, indem ich mich Schritt für Schritt emotional von diesen Verletzungen "freischlage". Nun zu dem Grund, warum ich mich hier her wende, da ich, wie einerseits schon gesagt, Im Freundes- und Familienkreis niemanden habe der dies je gemacht hat, man kann meine Gefühle größtenteils nachvollziehen, aber nicht verstehen. Es ist um einiges schwerer als ich es mir auch nur annähernd hätte vorstellen können, ich weiss, was für Verhaltensweisen mein jetziges Gefühlsleben ändern könnten, bin aber noch lange nicht so weit, mich innerlich von meinem Vater zu trennen, in dem sinne, dass die Verletzungen immer noch sehr stark weh tun und ich ihm noch nicht verziehen habe. Es ist sehr schwierig, da ich so viel weine wie noch nie bisher, und ich aus dem Grund, dass es niemand verstehen kann, oft denke ich kann das nicht schaffen. Hinzu kommt, dass ich derzeit mein Abi schaffen muss, und das auch keine allzu leichte aufgabe ist, sich mit einem solch vollen Kopf hinzusetzen. Alles in allem bin ich hier, um, ja erlich gesagt, ein wenig Zuspruch zu bekommen von Personen, welche dies schon hinter sich haben, damit ich merke, dass ich in diesen Momenten, in denen es sich anfühlt als ginge nichts voran, trotzdem nicht aufgebe und weitermache. Es wäre toll ein paar Erfahrungsberichte zu hören, wie es ist nach so einer Aufarbeitung, wie lange dies dauert(obwohl ich natürlich weiss das dies individuell ist) und wie man dies evtl alles besser hinbekommt. Denn, wie jeder weiss, würde man im Nachhinein in vielen Dingen gerne besser handeln, und diese Gedanken des "im nachhinein besser Handelns" könnten mir ja evtl ein bisschen helfen. Danke schonmal im Voraus