lovise_12320194Hallo,
das ist wirklich der Hammer was du schreibst, könnten genau meine Worte sein!
Der Lebensgefährte meiner Mutter hatte Beichspeicheldrüsenkrebs.. Ich denk, dass irgendwie sich da die Todesangst in mein Unterbewusstsein geschlichen hat, weil es mir doch schon sehr weh tat, mit anzugucken wie jemand leiden muss (schließlich auch sterben musste) und ihm eigentlich keiner helfen konnte. Zu dem Zeitpunkt hat es dann eigentlich angfangen, ich saß mit meinem Exfreund vorm Fernseher im Sommer 06 und wir haben die WM angeschaut... Ich weiss nicht, ob ich mich vielleicht zu arg in das Spiel hineingesteigert habe, aber auf jeden Fall hatte ich auf einmal total Herzrasen. Das hörte gar nicht mehr auf. Dachte wirklich, dass es jetzt vorbei ist und ich sterben müsste. Haben dann einen Arzt angerufen der dann vorbei gekommen ist. Er hat mein Puls gemessen und der war über 160... Also ab ins Krankenhaus. Dort wurden alle möglichen Untersuchungen gemacht, viele EKGs. Man konnte aber nur feststellen, dass mein Herzrhytmus etwas durcheinander ist. Ging dann nach 3 oder 4 Tagen wieder Heim, weil ich keine Nacht mehr schlafen konnte und auch nichts mehr gegessen habe. Die Ärztin gab auch ihr ok dazu, weil ich eigentlich nichts hatte, sollte aber nochmal zum Kardiologen. Dieser hatte gesagt, dass mein vegetatives Nervensystem durcheinander ist und ich deswegen immer so starkes Herzklopfen bekommen würde und dass das nichts schlimmes ist, also ich nicht krank war und mein Herz gesund ist. Es ging dann noch ne ganze Weile bis ich wieder einigermaßen hergestellt war, ich hatte Angst vor allem. Ich nahm dann ne Weile leichte Betablocker und Citalopram (Andtidepressiva) hab die aber auch nach ca. 6 Monaten wieder abgesetzt, weil es mir wieder gut ging.
Leider kommt das immer wieder bei mir. Ich hab auch schon gemerkt, dass es meistens kommt, wenn ich viel Stress habe. Vor Kurzem hatte ichs auch wieder total arg. Da dacht ich auch, dass ich echt nicht mehr glücklich werden kann. Aber jetzt gehts mir wieder gut und ich bin auch glücklich. Weshalb ich auch wirklich davon überzeugt bin, dass du auch wieder glücklich wirst! Du bist halt gerade in einem Tief, aber du darfst dich nicht hängen lassen! Ich weiss wie schwer das ist...
Und auch das "wild durch die Wohnung laufen", die innerliche Unruhe, hatte ich ganz genauso. Du schreibst, dass du die Todesanst auch auf andere beziehst, das mach ich genauso. Ich hab auch totale Angst, dass meine Mam mal sterben wird, weil sie mir einfach total am Herzen liegt und ich echt nicht wüsste, was ich ohne sie machen sollte. Sie sagt dann immer zu mir, dass das Leben auch dann weitergehen würde, was mir sehr schwer fällt zu glauben.
Ich habe im Moment nicht vor, ne Therapie zu machen. Mir hilfts eigentlich ganz gut, wenn ich z. B. hier lese, dass es auch viele andere gibt, denen es genauso geht. Mir ist es auch ganz wichtig, dass ich mit jemanden drüber reden kann, wie z. B. mit meinem Freund oder eben mit meiner Mutter, oder hier schreibe. Das würde ich dir auch raten, das hilft. Hast du deinen Therapeuten schon mal auf deine Panickattacken angesprochen?
hey, und in 70 oder 80 Jahren können wir dann auf unser Leben zurückbicken und sind stolz auf uns, was wir alles geschafft haben! Was machst eingentlich nach dem Studium? Rechtsanwältin? Bin Rechtsanwaltsfachangestellte, will mich nächstes Jahr zur Rechtsfachwirtin weiterbilden...
Oje, ich hoff, dass ich jetzt nicht zu viel geschrieben hab....
Liebe Grüße und Kopf hoch!