Den für dich besten Weg finden
Hallo jasminxxx2,
ich kann dich gut verstehen. Ich habe auch seit über einem Jahr Ängste. Anfangs dachte ich, es seien nur Ängste vor anstehendne Prüfungen, aber die Prüfungen sind vorbei und die Ängste sind geblieben. Bei mir ist es auch so, dass das alles schlimmer ist, wenn ich alleine bin. Jetzt sitze ich auch gerade wieder alleine zu Hause und hab Angst. Bei mir äußert sich das aber nicht so wie bei dir, dass ich unmittelbar Angst habe, alleine zu sein, sondern dass ich Angst habe, dass ich umkippe, dass mein Herz schlapp macht, dass ich mir selbst nicht helfen kann und sonst keiner da ist.
Zusätzlich habe ich aber auch diese Angst, dass ich mir wichtige Menschen verliere und dass ich unerwünscht bin.
Das alles löst dann bei mir Panikattacken aus, die sich in Kreislaufproblemen, ungleichmäßigem Blutdruck, hohem Puls, Atemproblemen äußern. Aber bevor ich dir jetzt hier noch mehr Angst mach: das wird besser! Man muss nur lernen, wie man die Angst ganz langsam in den Griff bekommt. Wichtig dabei ist aber: GEDULD!!!! (die fehlt mir manchmal)
Ich kämpfe mit diesen Ängsten jetzt schon seit über einem Jahr und habe mal besser und mal schlechtere Phasen. In letzter Zeit habe ich das Gefühl, mir selbst immer besser helfen zu können. Vielleicht hilft dir das ja auch ein bisschen: wenn ich merke, dass die Angst kommt spreche ich mit der Angst und sage ihr, sie soll verschwinden. Dass sie hier völlig unerwünscht und fehl am Platz ist. Oder ich singe lauthals! (Achte darauf, dass du dafür richtig tief in den Bauch einatmest. Denn beim Singen kann theoretisch keine Angst entstehen.) Dabei suche ich mir ausschließlich sehr fröhliche Lieder und konzentriere mich voll auf s Singen und auf den Text. So versuche ich den positiven Gedanken des Lieds ganz fest in mich aufzunehmen.
Atemübungen helfen mir, wenn es noch nicht all zu schlimm ist: tief in den Bauch einatmen und dabei den Bauch fest massieren. Dann ganz feste durch den Mund ausatmen: die ganzen schlechten Gedanken und die Angst mit ausatmen.
Manchmal hilft mir auch einfach hinlegen. Denn solche Ängst sind oft ein Zeichen davon, dass der Körper einfach eine Pause braucht.
Ich habe für mich herausgefunden, dass ich diese Techniken gut abwechseln muss und nicht immer alles wirkt. Gerde im Moment hilft es mir zum Beispiel sehr gut, dass ich versuche Worte zu finden, die dir helfen können.
Lass dich von dieser Angst nicht unterkriegen! Bestimmte dein Leben selbst und lass es nicht die Angst für dich tun! Die Zeit vor Dingen Angst zu haben ist erst dann gekommen, wenn die Gefahr bevorsteht! Du musst nur wieder lernen zu erkennen, dass es meistens gar keine Gefahr gibt!
Das Reiten hat mir übrigens auch immer geholfen! Lass dir dieses tolle Erlebnis nicht von der Angst wegnehmen! Bei deinem Pferd bist du niemals unerwünscht. Es ist doch sicherlich dein bester Freund, oder ;)
Ich wünsche dir alles Gute und hoffe, du bekommst das in den Grif!
Übrigens: ich habe mich vor ca einem dreiviertelten Jahr enschlossen wegen meiner Ängste zum Psychologen zu gehen. Das ist nichts wofür man sich schämen muss, oder was peinlich ist. Wenn man erkennt, dass man alleine nicht weiterkommt, und das ist auch nichts, was einmem peinlich sein muss, sollte man sich HIlfe holen. Falls du es also nicht aus eigener Kraft schaffst: Geh zum Psychologen! Der richtige kann dir sicherlich sehr gut helfen!