ich weiß nicht ob es mir hilft, wenn ich alles aufschreibe,das hab ich schon so oft getan, allerdings immer nur für mich! und jetzt kann ich mich einem publikum öffnen.
im januar habe ich mein baby verloren in der 12ten ssw, musste ich es nach ärztlicher anordnung abtreiben, weil sein herz nicht geschlagen hat. mit meinem freund hatte ich ziemliche schwierigkeiten zu der zeit, aber dieses baby war mein innigster wunsch.nie hätte ich gedacht, dass es soweit kommt. und nie hätte ich gedacht, dass es ausgerechnet mir passiert es zu verlieren,wo ich doch so kerngesund bin und das schlimmste was mir bisher passiert ist meine mandeloperation war vor 20 jahren. nach dem abbruch war mein freund da. irgendwie wollte ich gar niemand anderen sehen ausser ihm, ich habe versucht es mir so zu erklären, dass dieser verlust einen sinn hatte,nämlich uns beide näher uz bringen und zu erkennen, dass wir uns lieben. daraufhin habe ich meine sachen gepackt und bin aus einer großstadt, 600km in eine sehr kleine stadt zu ihm gezogen. ab diesem umzug war alles nur noch düster!ich habe zu dem zeitpunkt nicht erkannt, dass ich depressiv war. dabei war ich fest überzeugt, dass ich diesen verlust verdrängt und verarbeitet hatte. doch dieses gefühl und das bild wie es herausgesaugt wurde und das bild wie es mal ausgesehen hätte, wollte meinen kopf einfach nicht verlassen.ich bin ein sehr spontaner und lebenslustiger mensch, nichts von all dem ist noch da. am liebsten bin ich zu hause, laute musik macht mir kopfschmerzen und ich liebe es auszugehen normalerweise. mein freund kann das nicht mit ansehen, nach zwei monaten und jeden tag streit ist er ausgezogen. daraufhin brach für mich alles zusammen. einen tag vorher hat mein bester freund versucht sich umzubringen. ich saß hier und konnte nicht mehr aufhören zu weinen. ich habe mich zwei tage lang einfach nicht beruhigen können. erst als ich beschloß die tabletten zu nehmen, war ich ruhig. ich hab sie geschluckt, alle langsam hintereinander. gefunden wurde ich trotzdem. und gott sei dank. ich war dann drei wochen in einer klinik, habe mit meinem freund einen neuanfang gemacht, er ist wieder eingezogen und wir hatten eine tolle zeit. die antidepressiva hellten meine stimmung etwas auf,aber auf die therapie muss ich lange warten.
letzte woche ist alles wieder eskaliert und mein freund ist wieder dabei auszuziehen. heute bin ich das erste mal wieder in der wohnung, seine sachen sind schon gepackt. ich fühle mich leer und taub. und kann nicht begreifen, dass man sich so sehr liebt! abertrotzdem miteinander nicht umgehen kann, insbesondere in schlechten situationen. an schlechten tagen verstummen wir und keiner von uns kann über das, was in ihm ist sprechen. dabei ist so viel trauer in uns beiden. das baby war auch sein größter wunsch!gibt es sowas? hat jemand ähnliche erfahrungen gemacht? ich kann nirgends informationen dazu finden, dass beziehungen (auch wenn sie sich lieben) nach solchen ereignissen kaputt gehen.oder geht es nur uns so? weil wir nicht fähig sind?