Es geht mir im Moment gar nicht gut. Ich sehe seit dieser Woche immer wieder die Tat, die mir mit 9 Jahren angetan wurde, immer wieder vor Augen. Ich weiß was ich damals gesagt habe, ich weiß wie es sich angefühlt hat. Ich habe auch die Bilder. All das ist zwar nicht verbunden und kommt immer separiert (also z.B. nur die Bilder, nur das Gefühl mit meinen Worten, etc.), aber es ist sehr schmerzhaft für mich.
Schlimmer ist es, dass es nun angeblich verjährt ist, da durch meine Aussagen kein Eindringen in meinen Körper klar nachweisbar wäre. Das ist richtig, aber nun weiß ich was genau passiert ist. Vor einem halben Jahr wusste ich das noch nicht.
Ich möchte hier erzählen was genau passier ist. Damit ich es irgendwie los werde. ACHTUNG KANN NUN TRIGGERN:
Meine Familie (Stiefmutter, Stiefschwester und Halbgeschwister) hat jahrelang auf einem Bauernhof in Österreich Urlaub gemacht. Ich kam zu dem Zeitpunkt mit meiner Stiefmutter schon nicht klar. Sie hat mich gehasst. Mein Vater fuhr da nie mit. Der Bauer dort muss schon gemerkt haben, dass ich in der Familie nicht erwünscht bin und daher ein leichtes Opfer sein könnte. Weil ich mich dann vielleicht niemanden anvertraue.
Es war Sommer, ich trug eine kurze Hose. Meine Stiefschwester hat der Bauer schon mitgenommen mit dem Moppet. Sie kam auch relativ schnell wieder von der Runde zurück. Dann ging es mit mir los. Bei mir hat er sich mehr Zeit gelassen. Wir hielten auf einem Feld, er zeigte mir einen Toten Maulwurf, den er erlegt hatte. Dann ging es durch einen Wald. Ich musste mich an ihm fest halten, denn es rumpelte sehr. Ich verbrannte mich am Auspuffrohr.
Dann fuhr er mit mir in ein Gasthaus und saß dort mit seinen Freunden zusammen. Es wurde mir ein Most (alkoholisches Getränk) vor die Nase gestellt und gesagt ich soll trinken. Mir war so unwohl, ich wollte einfach nur nach Hause. Ich verstand nicht, warum wir da rum saßen, warum er mich nicht nach Hause brachte. Ich trank den Most aus. Ich wusste aber, dass das nicht in Ordnung war. Dass man einer 9 jährigen nicht so was zum Trinken gibt.
Dann fuhr er endlich mit mir los. Ich war erleichtert. Dann hielten wir aber plötzlich an einer Wiese. Ich weiß noch, dass der Stromzaun nach unten hing, also defekt oder so war. Der Bauer meinte er müsse mir was zeigen. Er ging mit mir auf die große Wiese raus. Das Gras war recht hoch. Dann nahm er meine Hand und ich merkte, da stimmt was nicht. Was will er dir denn hier nur zeigen, da unten sind doch die Ziegen, hier gibts doch nichts. Ich hab mich losgerissen, bin tiefer in die Wiese reingelaufen. Ich bin sozusagen um mein Leben gelaufen. Ich wusste, was der nun vor hat, das wird schlimm und grausam für dich. Das willst nun nicht erleben. Irgendwie hat er dann aber mein Bein zu fassen bekommen, ich bin hingefallen. Ich hab versucht mich am Gras festzuhalten, hab versucht meine Finger in den Boden zu graben, er zog mich einfach nach hinten, er schleifte mich sozusagen erst Mal ein Stück nach hinten. Dann setzte er sich auf mich. Er sagte; du willst es doch auch, stelle dich doch nicht so an. Hier hört dich e niemand. Er griff unter meinen Bauch und machte mir die Hose auf. Ich dachte nur so, du musst hier weg, das darf nicht sein, das warf nicht passieren. Ich hab ihn angefleht, er soll bitte aufhören, er soll mich bitte gehen lassen. Ich will das nicht. Aber es war ihm egal. Darauf hat er gar nicht gehört. er zog mir die kurze Hose nach unten. Zog mir die Hose über die Turnschuhe. dann zog er mich meine Unterhose nach Unten. Ich merkte wie er das Gewicht auf mich verlagerte und mir befahl liegen zu bleiben. Er stand auf und ich hörte, wie er seine Hose aufmachte. Ich wusste, was nun passiert, das wird dich kaputt machen. Das wird deine Seele kaputt machen. Er legte sich wieder auf mich und drückte meine Beine auseinander. Ab dem Zeitpunkt lag ich nur noch starr da. Ich hab versucht mich tot zu stellen, aus meinen Körper zu kommen. Er fing an sein Geschlechtsteil zwischen meinem zu bewegen. Es stank so nach Alkohol und er widerte mich so an. Er ging an Finger in meinen Anus zu stecken und ihn dadurch irgendwie weiter zu bekommen. Es war so ein unangenehmes Gefühl. Es war so entwürdigend. Ich wusste, du kommst hier nicht weg. Ich hab immer wieder gesagt, lass mich gehen, bitte lass mich doch gehen.
Dann hat er seinen Schwanz in mich anal eingeführt und es war ein Schmerz, den ich selbst meinen Totfeinden nicht wünsche. Ab dem Zeitpunkt hab ich alles taub gemacht (ich kann das bis heute, wenn der Schmerz zu stark wird, dann spüre ich nichts mehr. Dann betäube ich die Region selbst). Plötzlich hatte ich das Gefühl des absoluten Friedens. Ich lag nur noch so da, spürte nichts mehr. Ich weinte und hab versucht mich weiter aus meine Körper in Sicherheit zu bringen.
Dann kam er in mir und stand auf, er sagte ich solle mich anziehen und mich beeilen. Er würde am Moppet warten.
Ich lag nur da und wollte da nur noch liegen bleiben. Ich zog mich dann trotzdem langsam an und hab mich dann geweigert wieder aufs Moppet zu steigen, alles tat mir total weh. Er zwang mich aber dazu.
Ich war so erleichtert, als wir den Bauernhof wieder erreicht haben. Ich war nie froh, zu meiner Stiefmutter zurück zu kehren. Aber das erlebte war so schlimm, dass meine Stiefmutter zum Engel wurde. Meine Schwester erzählte mir vor ein paar Tagen, dass ich ihr mit dem Wirtshaus und dem Alkohol unter Tränen erzählt hätte. Aber die Vergewaltigung nicht. Ich hab mich so geschämt und hab es sehr schnell verdrängen müssen. Sonst hätte ich als neun jährige das nicht überlebt.
Dieses Schwein lebt nun immer noch dort und es reichen Familien an. Die Staatsanwaltschaft hat aber die Ermittlungen eingestellt. Für mich ist das sehr schlimm, wenn es ist so, wie wenn alles sagen würden. Ach, das ist doch alles nicht so schlimm, hat er dich halt so ein bisschen vergewaltigt, was solls.
Ich weiß, wenn ich nun all das der Polizei sagen würde, was ich nun weiß, dass es nicht verjährt wäre. Nur hab ich wahrscheinlich schon einen Prozess vor mir. Zum einen will ich , dass dieses Schwein dafür büßt, was es mir angetan hat. Und ich möchte nicht, dass einem anderen Kind, was vielleicht Urlaub dort macht, dass dem auch das passiert. So etwas darf keinem Kind mehr angetan werden.
Vielleicht könnt ihr mir ja was raten, was ich nun tun soll?
Ich überlege diese Aussage der Polizei zu geben. Hab dann aber wieder Angst, dass ich den Prozess psychisch nicht aushalten könnte bzw. mein Studium darunter leidet. Ich hab sehr hart dafür gekämpft, dass ich heute da bin, wo ich bin. Und möchte nicht, dass dieser Mensch nun mein Leben noch mehr kaputt macht.
Danke, dass ich das hier erzählen durfte
Leila