Hallo Ihr Lieben,
Seit Beginn meiner Schwangerschaft habe ich ein Problem mit meiner Mutter, bzw. ist es mir erst so richtig bewusst geworden.
Da ich Student war, als ich ungeplant schwanger wurde, war ich mir nicht sicher, ob ich das Kind behalten sollte oder nicht. Ich fragte meine Mutter um Rat.
Sie wollte selbst immer viele Kinder. Da mein Vater aber gestorben ist, als ich 4 war und ihr danach die Gebärmutter entfernt werden musste, ist Ihr Wunsch unerfüllt geblieben.
Als ich sie nun um Rat fragte, nahm sie meine Bedenken garnicht ernst. Sie meinte, ich soll das Kind natürlich bekommen. Wenn ich eine Abtreibung vornehmen lasse, würde sie nie wieder mit mir reden. Ich solle doch das Kind bekommen und ihr geben. Sie hat das ernst gemeint.
Im Verlauf habe ich mich selbst dazu entschieden, das Kind zu behalten. Darüber bin ich jetzt auch sehr froh.
Ich bat meine Mutter, es für sich zu behalten, da mein Freund und ich es der Verwandtschaft sagen wollten. An meiner Mutters 50. Geburtstag, den sie groß feierte, konnte ich leider wegen schlimmer Schwangerschaftsübelkeit, wegen der ich im Krankenhaus behandelt wurde, nicht teilnehmen.
Ich hatte ihr vorher gesagt, dass sie es für sich behalten soll. Am nächsten tag wussten es alle.
Sie wusste angeblich nicht, was sie den Gästrn hätte sagen sollen. ich habe ihr klar gesagt, dass ich das scheiße fand.
2 wochen später waren ich und auch meine Mutter zu meiner Schwiegermutter ihrem Geburtstag eingeladen. Da wollten wir es dann dem anderen Teil der Verwandtschaft mitteilen.
Doch was macht meine Mutter. Sie stellt den anderen meine Oma als die baldige Uroma vor.
In dem Moment war ich so satt, dass ich wütend den Raum verlassen habe und an dem abend nicht mehr mit ihr geredet habe. Ich habe nur gesagt, dass ich das scheiße finde.
Ungelogen, seitdem warte ich auf eine Entschuldigung. Sie ist der Meinung, sie hätte nichts falsch gemacht.
Ich habe in den vergangenen 6 monaten eine Abneigung gegen meine Mutter entwickelt. Sie ist zu stolz, sich zu entschuldigen. Sie stellt sich aber vor Freunden und Verwandten als das arme Opfer hin. Ich kriege Anrufe von meiner Oma, dass es meiner Mutter psychisch so schlecht geht und ich solle doch den ersten Schritt machen. Wenn etwas mit meiner Mutter passieren würde, dann hätte ich nicht nur meine Mutter, sondern auch meine Oma auf dem Gewissen. Das hat mir meine Oma heute am Telefon gesagt, ich bin in der 38. ssw und hatte daraufhin einen nervenzusammenbruch.
Auf der einen Seite muss sich meine Mutter einfach nur entschuldigen, aber auf der anderen Seite will ich das schon lange nicht mehr. Bei dem Gedanken, mein Kind bei meiner Mutter zu lassen, oder es ihr einfach nur zu geben, stellen sich bei mir alle Nackenhaare auf. Ist das normal?
Meine Mutter hat sich nach dem Tod meines Vaters immer sehr an mich geklammert. Ich denke, sie hatte und hat Depressionen mit dazwischenliegenden Schüben, wo sie ihre liebe bekennen muss. Dann ging es immer so, wenn ich zu besuch war :Gib mir einen Kuss auf den Mund, kuschel mit mir, schlaf heute nacht in meinem bett... Wenn ich das nicht machen wollte, ist sie ganz böse und abweisend geworden. Auserdem ist sie allgemein ein sehr negativer mensch, an allem hat sie etwas auszusetzen, nichts gefällt ihr. Mit ihr zu reden, zieht einen immer total runter.
Long story short. Was mache ich jetzt nach 6 monaten, in denen wir keinen Kontakt hatten und ich auf eine Entschuldigung gewartet habe?
Ich möchte nicht, dass sie nach der Entbindung ins Krankenhaus kommt als wäre nie etwas gewesen. Ich möchte nicht, dass sie meine Kind nimmt. Ich kann gnaz gut damit leben, dass sie mich nicht mit runterzieht und nicht mehr an meinem Leben teilnimmt.
Auf der anderen Seite will ich auch nicht, dass sie sich etwas antut und dass ich daran Schuld bin. Auch die Anschuldigungen meiner Oma nerven mich.
Ich habe mittlerweile selbst Schuldgefühle, fühle mich jeden Tag schlecht und weine oft.
Was soll ich tun?